Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)
Nayigas und den Sarcones.“
„ Warte einmal –
die Sarcones sind eine Familie? Wir kämpfen gegen eine Familie?
Eine richtige Familie mit Mutter, Vater, Kind?“
„ Im Grunde ja.
Damian ist der erste Sohn, der in dieser Generation zur Welt gebracht
worden ist. Damit ist ihm automatisch alle Macht zugefallen, die die
Familie besitzt. Und das ist eine ganze Menge, das kannst du mir
glauben.“
„ Aber warum greift
dann niemand von diesen anderen beiden Oberfamilien ein? Es wird doch
unmöglich erlaubt sein, die ganze Menschheit zu zerstören!“
Melica stockte, runzelte die Stirn. „Ist den Sarcones
eigentlich nie aufgefallen, wie dumm dieser Plan ist? Wovon wollen
die denn leben, wenn die alle Menschen umbringen?“
„ Genau genommen gibt
es kein Gesetz, das verbietet, Luzius aus der Hölle zu befreien.
Doch du hast natürlich Recht: die Sacharows und die Nayigas
müssten versuchen, die Sarcones aufzuhalten. Doch selbst, wenn
sie es versuchen würden – sie hätten keine Chance
gegen die Sarcones. Diese sind seit Damian an der Macht ist, viel
mehr als eine einfache Familie. Hast du dich nie gefragt, warum wir
Zane als Sarcone bezeichnen? Er gehört theoretisch nicht zu der
Familie. Damian jedoch hat dafür gesorgt, dass ein jeder, der
sie bei ihren Plänen unterstützt und sich ihnen anschließt,
diesen Namen tragen darf. Dadurch ist die Familie rapide angewachsen.
Sie sind so viele, dass die Sacharows und die Nayigas nicht einmal
etwas gegen sie ausrichten könnten, wenn sie sich zusammentun
würden. Sie haben viel zu viel Angst vor ihnen. Und außerdem
denken sie, dass sie etwas von dem Ruhm der Sarcones abbekommen, wenn
diese die Menschen erst einmal unterworfen haben. Melica – die
Sarcones haben nicht vor, die Menschen zu töten. Das wäre
zugegebenermaßen auch ziemlich kontraproduktiv. Sie wollen die
Menschen brechen, sie versklaven. Genau genommen wollen die Sarcones
die Weltherrschaft.“
Na, wenn es weiter nichts
war! Melica starrte ihn aus großen Augen an. „Warum
wollen die eigentlich immer die Weltherrschaft an sich reißen?
Können sich die Bösen zur Abwechslung nicht einmal etwas
anderes wünschen? Weltfrieden zum Beispiel. Oder rosa Ponys!“
„ Irgendwie glaube
ich, dass du den Ernst der Lage noch nicht ganz begriffen hast.“
„ Ernst der Lage?
Doch, Isak. Ich glaube schon, dass ich den begriffen habe.“ Sie
wollte ihn einfach nur nicht wahrhaben. Sie hatte sich doch gerade
erst damit abgefunden, dass auf diesem Planeten Wesen lebten, von
denen die Menschen nichts wussten! Warum konnten sich die Dämonen
nicht einfach damit zufriedengeben? Warum suchten sie dermaßen
verzweifelt nach Streit? Menschen schafften es doch auch, ohne Kriege
miteinander zu leben. Melica wusste, dass sie sich in dieser Hinsicht
selbst belog. Auch die Menschen strebten nach Macht, würden
alles für sie tun. Melica ignorierte diese Tatsache jedoch
gekonnt. Die einzigen Wesen, die sie als Monster sehen wollte, waren
diese Sarcones. Kein Wunder, dass Zane dermaßen gestört
war – welche normaldenkende Person würde sich auch
freiwillig mit jemandem anfreunden, der die Weltherrschaft an sich
reißen wollte? Eine Sache störte sie jedoch an Isaks
Erklärung.
„ Wenn diese Sarcones
so mächtig sind, wie du es beschreibst“, begann sie und
schlug ihre Stirn in Falten. „Warum brauchen sie dann noch
diesen Luzius?“
„ Dämonen mögen
unendlich viel stärker sein als Menschen - die Sarcones sind
jedoch zu wenige, um gegen die Menschen ankommen zu können. Sie
sind zahlenmäßig deutlich unterlegen. Die Sarcones
brauchen Luzius. Nur er allein hat genug Macht, alle Menschen zu
unterwerfen.“
„ Klingt, als wäre
dieser Dämon ein richtiger Sonnenschein“, murmelte Melica,
Angst ließ ihre Stimme brechen.
„ Ich würde
gerne behaupten, er wäre furchteinflößend, doch
dieses Wort beschreibt ihn nicht einmal annähernd. Luzius ist
der einzige Dämon, der jemals von der Erde verbannt worden ist.
Seit Luzius in der Hölle lebt, hat er all das verloren, was er
mit uns Dämonen gemeinsam hat. Er ist kein Dämon mehr. Nun,
zumindest gehen wir davon aus. Sicher können wir natürlich
nicht sagen, wie er sich verändert hat. Doch dass er es getan
hat, steht außer Frage. Niemand kann in der Hölle
überleben, ohne all das Gute in sich zu verlieren. Nicht, dass
Luzius je etwas Gutes besessen hätte.“
Es wäre gelogen, wenn
Melica behaupten würde, dass sie Angst hätte. Das, was sie
empfand, war so viel
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