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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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Was?“ Helle
Aufregung hatte sich in Isaks Stimme geschlichen. „Wer?“
    „ Der Dämon, der
mich verwandelt hat.“
    Der Wagen machte einen
harten Schlenker nach rechts und kam vom Weg ab. Melica knallte
schmerzhaft gegen die Tür. „Was zum-“, begann sie
und starrte Zane verwirrt an.
    Dieser sah aus als hätte
er einen Geist gesehen. Aber keinen von den Volbrink-Hexen, die ihm
anscheinend nichts anhaben konnten, sondern einen richtigen,
skrupellosen.
    „ Zane? Was hast
du?“, fragte Isak besorgt.
    Zane antwortete nicht.
Erst, als Isak seine Frage noch einmal wiederholte, schien er aus
seiner Trance zu erwachen. „Da war ein Reh“, murmelte er
mit einer seltsam kraftlosen Stimme.
    „ Wie bitte?“,
fragte Melica fassungslos.
    „ Ein Reh“,
wiederholte Zane. Er sah sie an, doch es schien so, als würde er
mitten durch sie hindurchblicken. „Auf der Straße.“
    „ Da war kein Reh!“,
protestierte Melica sofort. „Das hätte ich doch gesehen!“
    „ Doch. Ein kleines
Reh“, versicherte Zane gedankenverloren, während er den
Wagen zurück auf den Weg lenkte. Isak und Melica wechselten
einen verständnislosen Blick. Auf der restlichen Fahrt verlor
keiner mehr ein Wort.
     
    Auch die Schifffahrt
unterschied sich in keinster Weise von ihrer schweigsamen Hinreise.
Mit Ausnahme der Tatsache, dass nun nicht einmal mehr Melica
versuchte, ein Gespräch zu führen.

     
    ~*~
     
    Melica war schrecklich
nervös, als die weiße Tür vor ihr aufglitt und die
Eingangshalle des Antrums freilegte. Wie die anderen wohl darauf
reagieren würden, dass sie die Auserwählte war, nach der
sie so verzweifelt gesucht hatten? Melica hatte nicht den Hauch einer
Ahnung und dass, obwohl sie sich in den letzten Stunden pausenlos den
Kopf darüber zerbrochen hatte.
    Ihr eigenes Schicksal war
jedoch nicht das einzige, das sie beschäftigte. Ihr Besuch in
Ruths Hütte hatte sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt.
Das, was Ruth ihr über Selenas Verwandlung erzählt hatte –
Melica konnte es kaum glauben. Und doch schien es so unendlich
logisch zu sein. Wenn Gregor es wirklich zugelassen hatte, dass
Selena lebendig begraben wurde, dann war es kein Wunder, dass sie
völlig verrückt geworden war. Es würde auch Ruths
krankhaften Hass auf Gregor erklären. Melica wusste nicht, ob
sie der Frau glaubte, doch sie wusste, dass sie unendlich viel
Mitleid mit den beiden Schwestern hatte.
    „ Kleines!“ Ehe
sie sich versah, wurde sie in eine stürmische Umarmung gerissen.
„Du lebst noch!“
    Offenbar hatte Tizian
heute Pförtnerdienst gehabt. Melica lächelte glücklich,
als Tizian damit begann, sie ausgelassen im Kreis herumzuwirbeln. Ihr
Lächeln verwand jedoch sofort, als sie über seine Schulter
hinweg auf Zanes eiskalten Blick traf.
    Schlagartig fühlte
sie sich unwohl in Tizians Armen. Während sie Zanes Blick wie
paralysiert erwiderte, versuchte sie, Tizian von sich zu schieben.
    Dieser ließ sie
sofort los. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er besorgt
und drehte sie, vermutlich unbewusst, so, dass sie Zane nicht mehr
sehen konnte. Sofort war der Zauber verschwunden.
    Melica schüttelte den
Kopf.
    Tizian schien dies als
Antwort auf seine Frage zu verstehen, denn sein besorgter Ausdruck
vertiefte sich.
    Melica hingegen stieß
ein leises Seufzen aus. „Natürlich ist alles in Ordnung“,
sagte sie rasch.
    „ Ist Gregor da,
Tizian?“, erkundigte sich Isak.
    Tizian warf ihm einen
verwirrten Blick zu. „Er ist doch immer da.“
    „ Kannst du ihn bitte
rufen?“, bat Isak leise.
    „ Okay.“
Nachdem Tizian mit einem verdutzten Gesichtsausdruck verschwunden
war, lächelte Isak Melica entschuldigend an. „Du weißt,
dass wir es ihm sagen müssen.“
    Melica lächelte
verkrampft. „Natürlich.“
    „ Deine Ausbildung
ist abgeschlossen“, erklärte Zane plötzlich völlig
zusammenhangslos.
    „ Du willst sie nicht
länger trainieren?“, fragte Isak erschrocken. Doch er
bekam keine Antwort. Zane war bereits gegangen. Ein Seufzen entrang
sich Isaks Lippen, so voller Furcht, so voller abgrundtiefer
Verzweiflung, dass Melica ein eisiger Schauer über den Rücken
lief.
    „ Ich habe alles
kaputt gemacht“, erkannte sie betreten. „Hätte ich
Zane nicht derartig angestachelt, hätte er-“
    „ Das ist Unsinn,
Melica!“, unterbrach Isak sie mit sorgenvoll gerunzelter Stirn.
„Zane ist alles andere als dumm. Er wäre auch selbst
darauf gekommen, dass es Verrat wäre, wenn er dich weiter
ausbilden würde. Wir finden schon eine

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