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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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wenigen Stunden
noch seine Nichte gewesen war. „Sie hat es bereits erfahren“,
hauchte er kläglich, mehr an sich selbst gerichtet als an alle
anderen.
    Melica hob verwirrt den
Kopf, doch es war Tizian, der fragte: „Was erfahren?“
    Isak schluckte, richtete
seinen gebrochenen Blick direkt auf ihr Gesicht. „Dein Vater,
Melica, er… er ist ermordet worden.“
    Melicas Beine knickten
ein. Die Welt drehte sich. Die Dunkelheit legte sich wie ein
Trauerschleier über sie, dann – nichts als Schwärze.
Stille. Frieden.
     

    ~*~
     
     
    In der Sekunde, in der er
sie fallen sah, hätte man die Angst auf seinem Gesicht entdecken
können – wenn man nur genau hingesehen hätte.
Natürlich war seine Maske sofort wieder perfekt, unleserlich,
teilnahmslos. Doch allein das Wissen, dass irgendjemand gesehen haben
könnte, dass er Angst um diese junge Frau hatte, bereitete ihm
Kopfzerbrechen. Seelenverwandtschaft… Er hoffe, dass nie
jemand herausfinden würde, wie tief seine Gefühle für
Melica wirklich waren. Er wollte es ja noch nicht einmal selbst
herausfinden.
    Mit betont gefühlloser
Stimme raunte er: „Was ist geschehen?“ Seine Frage jedoch
wurde ignoriert. Natürlich – Isak und dieser Barkley waren
viel zu sehr damit beschäftigt, sich zu überlegen, wie sie
Melica helfen sollten.
    Trotzdem, Zane hasste es,
ignoriert zu werden. „Was ist geschehen?“ Er wusste um
die Kraft seiner Stimme. Er erhob sie nur selten, doch sobald er
lauter wurde, duckten sich die Angesprochenen aus Angst vor Schmerz
und Bestrafung zusammen.
    Dieser Barkley wurde sogar
ein wenig grün um die Nase, was zusammen mit den hellblonden
Stoppeln auf dem Kopf sehr festlich aussah. Leider fing er sich
schnell wieder, nahm Melica vorsichtig auf den Arm und ging langsam
in Richtung Krankenstation davon.
    Isak kannte Zane schon zu
lange, um sich wirklich von ihm beeindruckt zu zeigen. „Frank
ist erstochen worden. Die Haushälterin hat seine Leiche im
Garten gefunden“, antwortete er.
    Zane hob eine Augenbraue,
überrascht von der offensichtlichen Trauer des braunhaarigen
Dämons. Er hatte nicht gewusst, dass Frank Isak noch so stark am
Herzen hing. Zugegeben, er hatte vor ein paar Tagen ja nicht einmal
gewusst, dass die beiden überhaupt Brüder gewesen waren.
    „ Wurde sein Herz
verletzt?“, fragte er ruhig.
    Isak kniff die Lippen
zusammen, nickte. „Ihm wurde direkt ins Herz gestochen.
Wahrscheinlich mit einem Messer.“
    Zane schüttelte den
Kopf. „Es war ein Schwert“, korrigierte er sofort. „Habt
ihr seinen Hals untersucht?“
    Tizian war zurück,
starrte ihn aus großen Augen verwirrt an. Zane aber
interessierte sich nicht für ihn.
    „ Ja, natürlich“,
antwortete Isak mit schwacher Stimme. „Über seiner
Hauptschlagader waren die Worte „Mae Culpa“ eingeritzt.“
    „ Meine Schuld“,
übersetzte Zane und schüttelte leicht den Kopf, als ihm der
Sinn dieser Worte aufging.
    Parkers Tod hatte ihn
nicht sonderlich überrascht. Unter den Dämonenjägern
war es ein offenes Geheimnis, dass es irgendwann irgendjemanden geben
würde, der einen verraten würde, irgendwann und sei es auch
nur aus Versehen. Nein – Parker hatte mit seinem Tod rechnen
müssen.
    Doch Zane hatte sich
geirrt. Der Mord an Parker war kein Racheakt irgendwelcher Dämonen
gewesen. Es war eine Nachricht. Eine Nachricht an ihn, Zane.
    Ein kaltes, nahezu
ungläubiges Lächeln legte sich auf seine Lippen. Parker war
nicht gestorben, weil er unvorsichtig gewesen war. Nein –
Melicas Vater hatte nur wegen ihm sein Leben geben müssen. Es
war Zanes Schuld. Mae Culpa. Was für eine Ironie.
     

     
    ~*~
     
    Spanien. Zane hatte dieses
Land noch nie gemocht. Diese Hitze war einfach anstrengend,
entnervend, unerträglich. Was die Wahl ihres Quartieres betraf,
hatten die Schattenkrieger deutlich mehr Geschick bewiesen als es die
Sarcones vor vielen Jahrtausenden getan hatten. Doch wahrscheinlich
war Zane der einzige, der so dachte. Niemand sonst würde die
Kälte ernsthaft der Hitze vorziehen.
    Ein abfälliges
Schnauben wich von Zanes Lippen, als er die Tür zu Damians
Gemächern brutal aufstieß. Sie tranken Tee! Damian und
seine Verlobte saßen tatsächlich dort auf dem Sofa,
seelenruhig und tranken Tee!
    Zane konnte über eine
solche Dreistigkeit nur den Kopf schütteln.
    „ Zane!“
Damians Gesicht drückte freudige Überraschung aus. Offenbar
hatte er nicht mit seinem Auftauchen gerechnet.
    Ganz im Gegensatz zu
Diana, die sich ein leichtes Lächeln

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