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Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Titel: Seelensplitter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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erklärt seinem Sohn, dass der Wind einfach nicht mitspielen will. Den Kleinen scheint das nicht zu überzeugen, denn plötzlich schnappt er sich den Drachen, hält ihn in die Luft und rennt damit über die Wiese. Der Vater sprintet hinterher und versucht zu retten, was zu retten ist, doch der Kleine hat sich mit den Beinen bereits heillos in der Drachenschnur verwickelt und stürzt auf den Rasen.
    Schweigend gehen sie in Richtung Planetarium.
    Lina kommt es etwas absurd vor, dass sie hier mit einem eigentlich fremden Mann durch den Park schlendert, als würden sie sich schon lange kennen.
    »Weshalb vorbestraft?«, fragt sie.
    »Zuhälterei und Immobilienbetrug.«
    »Und sicher alles Missverständnisse.«
    Ling kneift die Lippen zusammen und nickt, als wollte er sagen, okay, vielen Dank für die Schublade.
    »Die Zuhälterei«, sagt er. »Da war nichts dran. Da hat mich eine Brasilianerin in die Pfanne gehauen.«
    »Und der Immobilienbetrug?«
    Deutlich sieht sie ein Lächeln, das über sein Gesicht huscht.
    »Das hat Spaß gemacht«, sagt er. Lina könne das ja gern in den Akten nachlesen.
    »Ich komme da nicht ran«, sagt sie.
    Auf der Grünfläche vor dem Planetarium beharkt sich eine Gruppe junger Männer mit mittelalterlichem Gerät. Die Schwerter, Lanzen und zwei Morgensterne erweisen sich als Hartgummiattrappen, die bei einem Treffer den Gegner dennoch von den Beinen holen.
    »Wie funktioniert Immobilienbetrug?«, fragt Lina. »Wohnungen verkaufen, die Ihnen gar nicht gehören?«
    »Villen«, erwidert Ling trocken. »Ist vorbei, Pfad der Tugend und so.«
    Im Übrigen sei die Methode sehr einfach. Er habe sich leer stehende Villen gesucht, sie in der Zeitung zum Verkauf annonciert und die Interessenten dann zum Besichtigungstermin eingeladen.
    »Und das haben die Ihnen abgenommen?«
    »Ich hab mich am Telefon als Behördenmitarbeiter ausgegeben, der für die Zwangsversteigerung des Hauses zuständig ist.«
    »Und weil es so günstig ist …«
    »Klar, alle Immobilien unheimlich preiswert, und dann komme ich mit der Notwendigkeit eines kleinen Vorschusses, den ich bräuchte, um sie in der Interessentenliste nach oben zu hieven.«
    »Sie bieten den Leuten an, Sie zu bestechen?«
    »Die sind so heiß auf das Geschäft ihres Lebens, die sehen nur den Schnitt, den sie machen …«
    »Und wie kommt man in die Häuser?«, will Lina wissen.
    Che Ling breitet die Einzelheiten aus, und Lina spürt deutlich, dass es ihm tatsächlich Spaß gemacht hat. Leer stehende Villen seien meist nicht sonderlich gut gesichert, da komme man »hintenrum« gut rein, baue ein Ersatzschloss ein und überhaupt: Logistik sei wichtig.
    »Wenn man da mit einem seriös wirkenden Wagen am helllichten Tag vorfährt, schöpft kein Mensch Verdacht.«
    »Und was genau daran macht Spaß?«
    »Ist ’ne ziemlich perfekte Idee. Die Betrogenen können schlecht zur Polizei gehen, weil sie dann zugeben müssten, dass sie sich der Beamtenbestechung schuldig gemacht haben. Da verzichten sie lieber auf ihre 3000 Euro.«
    »Scheint dennoch schiefgegangen zu sein«, sagt Lina.
    Che Ling nickt düster und sagt, er habe die zwei Jahre in Billwerder abgesessen. Jeden einzelnen Tag. »Die mögen es nicht, wenn sich einer als Beamter ausgibt.«
    »Kein Bonus für gute Führung?«
    »War ’ne harte Zeit«, sagt Che Ling und nickt. »Hatte alle Hände voll zu tun, meinen Hintern immer schön dicht an der Wand zu halten.«
    »Und die Innere Abteilung will mich tatsächlich in die Pfanne hauen? Ist das wahr?«
    »Keine Ahnung, wie die Abteilung heißt. Und vorgestellt hat sich der Typ auch nicht. Aber an der Tür stand der Name ›Sven Emmert‹.«

    D ie Kreise auf meinem Rücken brennen.
    Der Schwarze Ritter steht mit seiner Lanze in meinem Zimmer. Er leckt an meinem Gesicht, und es riecht nach Essen.
    »Ich bereite dich vor«, sagt er, und er sagt auch, dass es heute nicht wehtun wird.
    »Versprochen, versprochen«, sagt er und hält zwei Finger in die Luft.
    Aber es tut immer weh.
    Der Weiße Drache beobachtet uns, aber er stellt sich dem Kampf nicht. Noch nicht.
    Der Weiße Drache sagt: »Die Stunde kommt.«
    Der Schwarze Ritter deckt ein Tuch über die Lampe und sagt: »Gleich wird sie kommen, und sie wird nett sein. Sie meint es gut mit dir. Sie liebt dich. Das darfst du nie, nie vergessen.«
    »Soll ich dich jetzt wieder anfassen?«
    »Es ist ein Spiel, das verstehst du doch?«, sagt der Schwarze Ritter.
    Oh ja, ich kenne viele Spiele. Am schönsten ist das

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