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Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Titel: Seelensplitter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Oder habt ihr etwa was gegen Schwule?«
    »Bitte setz dich doch erst mal«, sagt Pia. »Wir haben Paul nicht auftreiben können.«
    »Und was ist mit Astrid?«
    Isabel setzt sich hin und nimmt ihre Kaffeetasse in die Hand. Sie sieht Lina an.
    »Wir haben dich ihretwegen angerufen. Wir wissen nicht, was mit ihr los ist.«
    »Beruf gewechselt?«, fragt Lina und deutet auf Stefanies mokkabraunes Jackett, das am Revers zwei kleine, golden glänzende Knöpfe zeigt.
    »Ach, das«, sagt sie. »Ich komme gerade von meiner Barista-Ausbildung. Irgendwie muss ich mir meine Malerei ja finanzieren.«
    »Ah, ein Dienstjackett.«
    »So was musst du als Polizistin ja kennen«, kontert Stefanie.
    »Es geht also um Astrid …«, sagt Lina.
    »Und natürlich um Carolin«, unterbricht Isabel sie. »Es ist wirklich furchtbar.«
    »Du hast sie gefunden«, sagt Pia. »Wie schrecklich.«
    »Ihr seid ja bestens informiert!«
    »Astrid hat es uns erzählt«, sagt Stefanie und stellt ihre Teetasse auf dem Marmortisch ab.
    »Wie ist Carolin denn … Tabletten?«, fragt Pia, die Lina durch ihre dunkle Brille fixiert.
    Lina überlegt fieberhaft, was sie sagen darf und was unter das Dienstgeheimnis fällt. Doch wenn sie von den Frauen hier etwas zu erfahren hofft, wäre es besser, einfach die Wahrheit zu sagen. Außerdem würden schon bald die Zeitungen darüber berichten.
    »Ihr ist ein Dildo im Bauch explodiert«, sagt Lina.
    »Ein …«, fragt Stefanie fassungslos. Sie schluckt schwer.
    »Ein Vibrator hat ihr die Bauchdecke aufgerissen. Sie ist verblutet.«
    »Dann war es ein Unfall?«, fragt Isabel leise.
    »Sieht nicht so aus«, sagt Lina. Sie sieht die Frauen der Reihe nach aufmerksam an und versucht, in ihren Gesichtern zu lesen. Aus allen spricht das blanke Entsetzen, aber das kann auch vorgetäuscht sein. Nur Pia und Stefanie sehen auf den Boden. Isabel schüttelt den Kopf.
    »Der Vibrator war manipuliert, das heißt mit einer Art Zünder und natürlich mit einem explosiven Stoff versehen. Kein Unfall.«
    »Ach, deshalb …«, sagte Pia, verschluckt den Rest des Satzes und wirft Isabel einen ängstlichen Blick zu.
    »Deshalb?«, fragt Lina.
    Keine Antwort.
    »Die Polizei hat bei Isabel angerufen und nach Astrid gefragt«, sagt Stefanie schließlich.
    »Suchen sie Astrid, oder haben sie nur nach ihr gefragt?«
    »Du bist doch die Polizistin, sag du es uns«, erwidert Isabel und steht auf. »Wir wissen überhaupt nicht, was los ist. Warum hat Carolin sich umgebracht? Warum auf diese grausame Weise? Oder wurde sie umgebracht? Warum und von wem? Warum fragt die Polizei uns nach Astrid und nach unserer Gruppentherapie?«
    Ich habe zwei Möglichkeiten, denkt Lina, entweder ich gieße Öl ins Feuer, oder ich gehe hier weg, ohne das Geringste in Erfahrung gebracht zu haben.
    Nun gibt es da ja noch die an sie adressierte Nachricht auf der Rückseite des Fotos und die Tatsache, dass diese nicht von Carolin geschrieben wurde. So oder so zieht sie jemand da hinein, und dass sie gleichzeitig eine interne Untersuchung wegen fahrlässigen Schusswaffengebrauchs durchstehen muss, macht es auch nicht eben leichter.
    Astrid hatte ihr von einem anonymen Anrufer mit verstellter Stimme berichtet, der ihr gesagt habe, Lina wisse Bescheid. Hat jemand aus dieser Runde hier Interesse daran, die Aufmerksamkeit der Mordkommission auf Lina zu lenken? Oder war das eine Nachricht für die Therapiegruppe?
    Jedenfalls hat Astrid ihnen offenbar nichts von dem explodierenden Vibrator erzählt.
    »Carolin hat mich kurz vor ihrem Tod besucht«, sagt Lina.
    Pia atmet hörbar aus, klopft sich eine Zigarette aus der Schachtel, zündet sie an und sagt: »Und? Hat sie dir angekündigt, wer sie in die Luft jagen will?«
    »Ja«, sagt Lina und schaut wieder aufmerksam in die Runde. In den Gesichtern keine aufschlussreichen Regungen. Entweder haben sie sich abgesprochen, oder sie sind mit den Ereignissen überfordert.
    »Sie hat von den alten Monstern gesprochen, die erwacht seien«, sagt Lina.
    »Monster?«, fragt Isabel. »Schön, warum nicht? Es waren die Monster. So einfach ist das!«
    Stefanie sieht Lina an und wiederholt: »Du bist doch bei der Polizei. Da muss man doch Informationen haben und das irgendwie einordnen können. Schließlich wurde da möglicherweise jemand mit einem Dildo umgebracht!«
    Lina erklärt, dass sie auf solche Informationen keinen Zugriff hat. »Doch es muss einen Grund geben, warum sie zu mir gekommen ist. Wir hatten sonst keinen Kontakt

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