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Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Titel: Seelensplitter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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denke dauernd an ihn, bin eifersüchtig und will die perfekte Frau an seiner Seite sein. Und dann …«
    Isabel zupfte ein Taschentuch aus der vor ihr liegenden Packung.
    »Es tut mir leid«, sagt sie, »aber es läuft immer gleich ab. Wenn alles scheinbar perfekt ist, dann frage ich mich: Was ist mit dir, Isabel? Wo bist du? Und ich denke, ich habe überhaupt kein Recht auf Liebe und was das überhaupt für ein Typ ist, der mich lieben kann. Der muss ein Vollidiot sein oder ein Betrüger.«
    »Und dann trennst du dich?«, fragte Astrid.
    »Oh nein. So kommen mir die Typen nicht davon. Ich werde wütend und bin aggressiv, ich streite mit ihnen und will allein sein und frage mich, was ich von dem will. Jemand, der mich liebt, kann nichts taugen, der muss ein Trottel sein. Ich ziehe mich dann zurück, gehe nicht mehr ans Telefon. Und wenn er zu oft anruft, dann … Irgendwann geben sie auf, aber manchmal gibt es auch eine zweite Runde oder eine dritte, dann fängt alles wieder von vorne an.«
    »Wir müssen herausfinden, wer wir eigentlich sind und woher wir kommen«, sagte Lina und hätte sich am liebsten sofort auf die Zunge gebissen, weil sie darüber doch gar nicht reden wollte. Zum Glück reagierte Isabel nicht auf ihre Bemerkung.
    »Ich glaube, ich weiß nicht, welche dieser Frauen ich wirklich bin. Die tolle Isabel, die alles hinkriegt und checkt, oder das arme Würstchen, das eigentlich gar nichts kann, nichts wert ist?«
    »Männer!«, beeilte sich Lina zu sagen, um von ihrer vorherigen Bemerkung abzulenken. Schnell fuhr sie fort: »Ich bin nicht nur Polizistin, ich hab auch privat ein Blaulicht auf dem Kopf. Und das sagt: Kommt her, ihr Verrückten und Stalker, ihr Spinner und prügelnden Helden, hier bin ich. Probiert es mal mit mir. Traut euch! Wenn ihr fies genug seid, seid ihr interessant für mich.«
    In Erwartung einer spannenden Geschichte richteten sich alle Blicke auf Lina. Doch sie schwieg zunächst. Erst auf Drängen von Christina, die wohl fand, dass Lina zu wenig von sich preisgab, erzählte sie von Sven. Sie nannte ihn den Mann, erzählte von Liebe und Liebesentzug, von Zukunftsversprechungen und von absoluter Kontrolle über ihr Leben, von Eifersucht und Prügeln. Von Streit und Versöhnungen, vom Hungern und von Fressorgien und dem Wunsch, all diese Extreme ein für alle Mal hinter sich zu lassen.
    Sie lieferte gerade so viel Stoff, dass fürs Erste keinerlei weitere Nachfragen kamen. Auch mit der Verkündung von Tatsachen fällt man nicht weiter auf, stellte sie fest.
    Lina sieht durch das kleine Fenster den unter ihr liegenden Wolkenteppich. Es fasziniert sie jedes Mal wieder, über den Wolken zu fliegen, der überwältigende Eindruck von Grenzenlosigkeit und Freiheit … und all das da unten ist so weit entfernt.
    Drei Stunden später setzt die Maschine zur Landung auf Mallorca an. Aus dem kleinen Inselflughafen ist ein gigantischer Knotenpunkt geworden, über den man die Flugpassagiere in alle Winkel Spaniens weitertransportiert.
    Lina fährt auf endlosen Rolltreppen und Laufbändern durch den Terminal und sucht das Gate, an dem der Anschlussflug zum Aeropuerto Asturias abgefertigt wird. Sie beobachtet das Kommen und Gehen, Menschen, die warten, stehen, andere, die durch die Hallen hetzen. Angetrunkene Touristen, die dem Ausgang entgegenwanken und sich mit den einschlägigen Ballermannhits auf ihren Mallorcaurlaub einstimmen, Geschäftsleute auf dem Weg nach Madrid, die letzte Anweisungen für ihre zweistündige Nichterreichbarkeit am Handy durchgeben. An einem Gate stehen vorwiegend sportlich wirkende Leute, die mit zusammengeklappten Mountainbikes vermutlich eher in die Gebirgsregionen reisen.
    Lina stellt sich vor ihrem Schalter an. Dem Aussehen der Mitreisenden nach dürfte Oviedo eher eine Destination für Freizeitsportler und Bildungsreisende sein.
    Lina verbringt diesen Flug vor sich hindämmernd. Am Flughafen nimmt sie den Bus nach Oviedo bis zum Busbahnhof, von dort steigt sie in ein Taxi. Als sie dem Fahrer in gebrochenem Spanisch die Adresse nennt, sieht der sie freundlich an und zeigt auf ein Hotel genau gegenüber vom Busbahnhof.
    Sie hat Sven nicht darüber informiert, dass sie nach Oviedo reist. Ihre drei Ersatzhandys hat sie dabei, das vierte, ihr Haupthandy, steckt zu Hause eingeschaltet im Akku. Für findige Kollegen, die sich mit der GPS-Ortung beschäftigen, ist sie also in ihrer Hamburger Wohnung und lässt die Dinge auf sich zukommen.
    Ein Portier drückt ihr den

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