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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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verließ nickend den Raum.
    Leise Panik befiel mich und diese Warterei machte es nicht besser. Ich hatte es die ganze Zeit über gespürt. Amy war schon seit Stunden nicht mehr hier. Sie war über die Mauer geklettert. Jetzt musste ich das nur noch Onkel Finley klarmachen.
    »Es könnte doch sein, dass sie zu Sandy ist«, begann ich vorsichtig.
    Onkel Finley hob seinen Kopf und sah mich fragend an.
    »Sie kann das Haus nicht unbemerkt verlassen haben. Das ist unmöglich!«, brummte er. Verärgerung lag in Onkel Finleys Stimme. Doch das half jetzt alles nichts. Wir mussten sie finden, und zwar schnell. Seine Augen wurden immer größer, als er endlich begriff. Er stand von seinem Sessel auf.
    »Sie hat eine Möglichkeit gefunden, das Grundstück zu verlassen?«, dämmerte es ihm, »Was weißt du, Jade?«
    Unruhig trat ich von einem Bein aufs andere und suchte nach Worten, die meinen Onkel bitte nicht noch wütender machen würden.
    »Sie ... «, weiter kam ich nicht, da er schon sein Handy zückte und die Sicherheitsleute informierte. Dennoch sah er mich weiter finster an.
    Es dauerte nicht lange, als die Tür aufging und alle Gorillas, die hier nach ihr gesucht hatten, das Arbeitszimmer betraten. Onkel Finley teilte die Männer in Gruppen ein und schickte sie los.
    »Ich werde Sandy anrufen«, schlug ich ihm vor. Als er nicht antwortete, nahm ich sein Schweigen als sein Einverständnis. Eilig schloss ich die Tür hinter mir und war erst mal froh, nicht weiter Rede und Antwort stehen zu müssen.
    Tom folgte mir schweigend ins Wohnzimmer, stellte zum Glück keine weiteren Fragen. Er ließ mich mit Sandy telefonieren, die mir leider keine erlösende Antwort geben konnte. Während ich noch weitere Nummern anrief, überlegte Tom genauso fieberhaft, wo Amy stecken könnte. Wahrscheinlich verstand er unsere Sorge nicht, aber er spürte meine Angst.
    Aufregung herrschte im Wohnzimmer. Onkel Finley lief, wie so oft in den letzten Tagen, wie ein Tiger auf und ab. Die Suche seiner Männer hatte nichts ergeben und langsam wurde der Verdacht stärker, dass sie vielleicht doch in Gefahr sein könnte. Durch sein Handy und das Funkgerät in seiner Hand gab er ständig neue Anweisungen, bis er sich selbst auf die Suche machen wollte.
    »Ich werde mitgehen«, platzte es aus mir heraus.
    »Nein Jade, das ist zu gefährlich. Ich möchte, dass du hier bleibst und wartest. Ich kann nicht riskieren, dich auch noch ...«, weiter sprach er nicht, da Tom mit uns im Wohnzimmer stand. Außerdem hatte Tom wahrscheinlich schon genug mitbekommen.
    »Ich kann doch nicht hier sitzen und warten. Da werde ich ja noch verrückt. Tom kann mir ja helfen, ich wäre nicht allein unterwegs.«
    Onkel Finley schüttelte den Kopf.
    »Ich habe fast zehn Mann da draußen, wie kannst du glauben, dass die nicht in der Lage sind, deine Schwester zu finden? Nein, Jade, du bleibst hier!«, verärgert wandte er sich an Clive. Er und zwei weitere Männer, die von ihrem Suchauftrag wieder zurückgekommen waren, standen bei uns und warteten auf einen neuen Befehl meines Onkels.
    »Sie kann schließlich nicht wie vom Erdboden verschluckt sein!«, ergänzte er noch.
    »Wenn Amy nicht gefunden werden will, kannst du noch so viele Männer losschicken. Lass mich gehen, bitte, Onkel Finley. Sie ist meine Zwillingsschwester, ich weiß, dass ich das kann.« Ich hoffte inständig, er würde nachgeben, doch er blieb hart.
    »Ich sagte nein!«, verschärfte er seine Stimme und gab gleich neue Anweisungen in das Funkgerät.
    Der arme Tom hatte keine Ahnung, warum wir alle so aus dem Häuschen waren. Schweigend beobachtete er das Treiben. Mir war klar, dass er einige Fragen hatte und falls wir Amy finden würden, müsste ich ihm vieles erklären, doch jetzt war ich einfach nur froh, dass er den Mund hielt.
    Agnes war ganz aufgebracht, gleich würde sie in Tränen ausbrechen. Ich trat zu ihr und legte meinen Arm um ihre Schultern. Ich wollte nicht, dass sie sich solche Sorgen machte. In ihren Händen hielt sie ein Taschentuch, womit sie ständig ihre Augen abwischte. Die Arme machte sich wirklich große Sorgen, doch sie hatte glücklicherweise keine Ahnung, wie gefährlich die ganze Sache wirklich war.
    »Warum ruft ihr nicht die Polizei? Die ist doch schließlich für solche Fälle zuständig, oder etwa nicht?«, brachte sie, während sie ihre Nase schnäuzte, hervor.
    »Dafür fehlt Amy noch nicht lange genug. Aber wenn es offiziell ist, ...«
    Onkel Finley überlegte kurz. »Ich

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