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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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als deine Oma. Vielleicht ist Wilhelm sterbenskrank und möchte dich sehen, bevor seine Lebensuhr abläuft.«
    Peter zupfte an seinem T-Shirt herum und strich sich langsam über den Nasenflügel.
    »Etwas viele Vielleichts «, sagte er skeptisch. »Weshalb dann die Visionen vom Krieg? Und der monströse Hauptmann? Das passt nicht zusammen.«
    »Möglicherweise findest du Antworten darauf, wenn du Nachforschungen anstellst. Kann genauso gut sein, dass dein Opa seit geraumer Zeit tot ist. Aber ich bin überzeugt, dass es dir besser gehen wird, wenn wir ein wenig Licht in die Vergangenheit bringen.«
    »Wir?«
    Maren nickte und strich ihm über die Wangen, die sich schon wieder rau anfühlten. Peters Barthaare wuchsen rasant.
    »Ich werde dir helfen und mir ein paar Tage Urlaub nehmen. Ich stell gerne Nachforschungen an. Immerhin haben wir zwei uralte Fotos und die Adresse einer Pension. Das ist doch schon mal ein Anfang.«
    Maren sah, wie Peter ein Gähnen unterdrückte und antworten wollte.
    »Sag jetzt nichts«, bat sie schnell. »Lass uns eine Nacht darüber schlafen.«
    Sie hob die Decke an, kroch hinein und klopfte mit der Hand neben sich auf die Matratze. Peter zögerte einen Moment, legte sich dann aber ebenfalls hin und kuschelte seinen Körper ganz dicht an ihren.
    Ihre Augen öffneten sich, noch bevor der Radiowecker ansprang. Das war ungewöhnlich. Montags war ihr das bisher kaum einmal passiert. Es war kurz vor sechs, und die Morgendämmerung tauchte das Zimmer mit seinen weißen Raufaserwänden in einen angenehm warmen Orangeton. Neben ihr hüstelte Peter, dann bewegte sich die Matratze.
    »Bist du auch schon wach?«, fragte Maren leise.
    »Mhh«, antwortete ihr Freund verschlafen.
    Sie drehte sich zu ihm um.
    »Hast du gut geschlafen?«
    Peter schüttelte den Kopf.
    »Ich habe darüber nachgedacht, was du gestern gesagt hast.«
    »Und?«
    »Ich glaube, du hast recht. Ich muss meinen Opa suchen. Womöglich hat er mir etwas Wichtiges mitzuteilen. Und wenn ich nur sein Grab finde, habe ich wenigstens Gewissheit, dass meine Visionen nichts mit ihm direkt zu tun haben können.«
    »Gut.« Maren war ehrlich erleichtert über seine Entscheidung.
    »Aber es gibt da noch eine Schwierigkeit«, sagte Peter. »Heute bekommen wir einen alten Traktor rein, der auf Vordermann gebracht werden soll. Du weißt ja, wir haben nicht gerade viele Aufträge …«
    Maren legte ihm die Hand auf die Schulter. »Kein Problem. Wenn du hier nicht wegkannst, gehe ich alleine auf Spurensuche. Das macht mir nichts aus.«
    Sie hatten keinen Stadtplan in ihrer Wohnung und waren gezwungen, sich einen der zerfledderten Teile von Wolfgang und Hannelore auszuleihen. Maren hätte sich die Informationen viel lieber von Google Maps heruntergeladen, aber Peter beichtete ihr, dass er vor einigen Tagen die letzte Tintenpatrone für den Drucker verbraucht hatte.
    Wolfgang wedelte mit dem Atlas herum, als wollte er eine Horde Paparazzi vertreiben, und zeigte dann auf die geschlossene Küchentür.
    »Wie wäre es mit einem Anstandskaffee?«
    Maren spürte Peters Blick und nickte widerstrebend.
    Es war zu blöd, dass man durch das gelbe Mosaikglas der Küchentür nicht sehen konnte, wer am Tisch saß, bevor man sie aufgemacht und den Raum betreten hatte. Hätte Maren gewusst, dass der alte Knacker wieder vor seinem Brotbrettchen saß, wäre sie nicht hereingekommen.
    Jetzt war es natürlich zu spät.
    Hannelore schenkte ihr ein strahlendes Lächeln und legte sogleich ein frisches Brötchen auf den Platz neben Peter.
    »Für mich nur einen Kaffee«, sagte Maren schnell. »Ich habe noch etwas vor.«
    Wolfgang hantierte mit der Kaffeekanne und sah neugierig in ihre Richtung.
    »Findest du deinen Weg zur Arbeit nicht mehr?«
    »Ich habe mir freigenommen.«
    »Und dennoch musst du los?«
    Peter nahm sich ein Brötchen und zeigte auf den Stadtplan.
    »Wir wollen die Zeit nutzen, um Opa zu suchen.«
    Der Satz schlug wie eine Bombe ein.
    Für einen Moment hörte man nicht einmal mehr das Besteck klappern. Nur Lackner stieß ein Geräusch aus, das so ähnlich wie eine zischelnde Giftschlange klang. Nach der ersten Schrecksekunde redeten alle wild durcheinander. Maren hörte Hannelore völlig verständnislos fragen, welchen Sinn das hätte, während Wolfgang etwas von Schnapsidee und Unfug sagte. Und Lackner knurrte leise vor sich hin.
    Maren befürchtete schon, dass Peter einknicken und zurückrudern würde. Normalerweise ließ er sich ziemlich leicht von

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