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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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einmal in die Nase gestiegen war.
    Ihm war sogar schon klar, was der Anführer von ihm wollte. Karl Gustav sollte sich um Peter und seine vorlaute Freundin kümmern.
    Seine Augen fielen zu. Sofort tauchte das markante Gesicht des Hauptmannes auf. Sein Blick glühte rot, seine Lippen waren zusammengepresst. Er schien ärgerlich zu sein.
    »Peter ist Unser«, sagte der Hauptmann dann, ohne dass sich sein Mund bewegte. Seine Stimme kam von überall her. Sie hatte sich in Lackners Kopf eingenistet wie eine fette Spinne in einem Kellerschacht. »Du weißt, was passiert, wenn der Junge die Wahrheit erfährt?«, fragte er lauernd.
    »Ich kann mein zweites Leben in den Wind schreiben«, antwortete Karl Gustav in sein leeres Wohnzimmer hinein.
    »Richtig.«
    Das Gesicht des Hauptmannes kam näher. Karl Gustav konnte die feinen Linien auf seinen Wangen erkennen. Er wusste, dass es keine Adern waren. Adern wurden nicht plötzlich dicker oder begannen unter der Haut zu wabern wie ein unruhiger Regenwurm.
    »Du hast es in der Hand«, hallte die Stimme des Hauptmannes nun laut durch sein Gehirn. Endlich bewegten sich auch seine Lippen synchron zu den gesprochenen Worten.
    »Was soll ich tun?«, fragte Karl Gustav leise.
    »Dich bereithalten. Ich werde dir ein Zeichen geben, wenn es erforderlich ist. Und dann musst du handeln!«
    Karl Gustav nickte heftig und klopfte gleichzeitig mit der rechten Hand auf den Bezug neben sich. Seine Brille hüpfte in die Höhe und fiel auf den verschmutzen Teppich vor dem Sofa.
    »Oh, das werde ich«, antwortete er und fing an, hektisch zu kichern.

14
    Maren fand einen Parkplatz ein ganzes Stück vor der gesuchten Hausnummer. Dennoch manövrierte sie ihr Auto hinein. Die Straße war zugeparkt, und es sah nicht so aus, als ob es weiter hinten freie Plätze gab.
    Gedankenverloren folgte sie dem Fußweg. Die Frühstücksszene mit Lackner spukte ihr im Kopf herum. Es war noch immer kaum zu glauben, dass dieser alte Mann ihr gedroht hatte.
    Fast wäre sie an dem besagten Haus vorbeigelaufen.
    Ihr Blick heftete sich auf einen gelben Klinkerbau mit etlichen weißen Fensterrahmen. Als Erstes fiel ihr auf, dass es nirgendwo Schilder gab. Sollte hier eine Pension beherbergt sein, war sie wahnsinnig gut versteckt.
    Maren wechselte die Straßenseite und betrachtete den Eingang. Die Holztür mit den Glasverzierungen in der Mitte hatte schon bessere Zeiten gesehen. Der Rahmen sah zerkratzt und verzogen aus. Auf der rechten Seite befanden sich insgesamt acht Klingelknöpfe. Maren überflog die Namen, alles ganz gewöhnliche Nachnahmen. Es gab keinen Hinweis auf eine Pension oder freie Zimmer.
    Enttäuscht schweifte ihr Blick umher, als die Haustür plötzlich aufging und ein junger Mann herauskam. Seine Augen fixierten ihr eng sitzendes Top, ehe sie schnell in eine andere Richtung wanderten.
    »Entschuldigung?«, sagte Maren und stellte sich ihm in den Weg.
    »Ja ...?« Der Jüngling war einige Zentimeter kleiner und schaute fast schon ergeben zu ihr hinauf.
    »In diesem Haus gab es früher einmal eine Pension. Wohnst du hier?«
    Er nickte.
    »Seit sechs Monaten. Aber von einer Pension weiß ich nichts.«
    Maren stöhnte enttäuscht.
    »Wie schade.«
    »Die alte Frau Stollwerk im Erdgeschoss könnte was wissen. Die soll schon seit Ewigkeiten hier wohnen. Hat mir zumindest mein Nachbar erzählt.«
    »Super. Vielen Dank.«
    Maren betätigte die Klingel und stellte sich bereits auf langwierige Erklärungsversuche ein, da dieses Haus über eine Gegensprechanlage verfügte. Es folgte jedoch kein blechernes Nachfragen, wer denn da wohl Einlass begehrte. Stattdessen ertönte der Summer, und Maren öffnete die Tür.
    Sie konnte schon sehen, dass die Tür der Wohnung auf der rechten Seite ein Stück weit offen stand. Maren suchte bei den Briefkästen erneut nach Hinweisen auf eine Pension, aber da war nichts.
    »Frau Stollwerk?«, rief sie in den Hausflur hinein.
    Die Gestalt einer alten Frau erschien an der Schwelle. Sie trug eine Art Morgenmantel. Ihre schneeweißen Haare hingen ihr keck über die Stirn und verdeckten die Ohren. Maren schätzte ihr Alter auf gut und gerne sechzig Jahre. Sie schaute mit vorwurfsvollem Blick in ihre Richtung.
    »Sie sind nicht das Essen«, stellte die Stollwerk dann fast traurig fest.
    »Sie erwarten den Mann, der Ihnen das Mittagessen bringt?«, fragte Maren nach.
    »Ein junges Mädchen«, korrigierte Stollwerk. »Eigentlich ist die Kleine immer pünktlich, aber heute scheint ihr etwas

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