Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
Vom Netzwerk:
hatte. »Ich meine natürlich Peter«, schickte er verwirrt hinterher.
    »Was?«
    Karl Gustav sah nicht so aus, als hätte er zugehört.
    »Ach, nichts.«
    Unvermittelt zog ein Unwetter auf. Von einer Sekunde auf die andere fegte der Wind mit einer blitzartigen Geschwindigkeit um sie herum, als befänden sie sich am Rande eines Hurrikans.
    Binnen Sekunden konnte Peter nichts mehr sehen. Die Umgebung war komplett in Grau getaucht. Riesige Schneeflocken tanzten vor seiner Nase umher. Es gab einen Ruck, und es kam ihm so vor, als würde sich der Boden unter ihm bewegen. Peter hatte das Gefühl, als stände er auf einer Eisscholle, die soeben abgebrochen war und aufs Meer hinaustrieb. Dann überkam ihn der eigentümliche Gedanke, die Scholle würde zu schweben beginnen.
    Sein Köper wurde schwach, und Peter rechnete schon damit, aus großer Höhe herabzufallen, als plötzlich ein Holztor vor ihm auftauchte.
    Das Tor des kleinen Schuppens.
    Peter konnte seinen Sturz im letzten Moment abfangen, indem er beide Hände gegen die Schuppentür stemmte.
    Es gab einen gewaltigen Rums, als der Schließmechanismus einrastete.
    Peter hörte seinen schweren Atem und blickte sich erschrocken um. Wenigstens hatte ihn diese Vision nicht von den Beinen geholt. Gewöhnte er sich etwa allmählich daran?
    Ihn überfiel das dringende Bedürfnis, so schnell wie möglich zu seinem Vater zu kommen. Trotzdem öffnete Peter das Tor noch einmal und spähte in den ausgeräumten Schuppen. Vertrocknetes Laub wehte ihm entgegen, aber es gab keine Spur von einem Tier, welches sich unvorsichtigerweise hier hereingeschlichen haben könnte.
    Um ein Haar wären seine Füße auf dem Hof ins Stolpern gekommen. Allmählich wurde ihm bewusst, wie glücklich er sich schätzen konnte. Bisher hatten alle seine Visionen im Beisein zumindest einer anderen Person stattgefunden. Wenn ihm etwas geschehen wäre, seine Atmung beispielsweise ausgesetzt hätte, hätten Maren und seine Fußballkumpels sich sofort um ihn kümmern können. Eben gerade war niemand bei ihm gewesen.
    Erneut überzog ein eisiger Schauer seinen Körper. Zunächst dachte Peter, die Erkenntnis, dass er ganz allein hier draußen war als die Vision ihn übermannte, war dafür verantwortlich. Doch als sich das Kribbeln auf seine Beine und Arme ausbreitete, ahnte Peter, was geschah.
    Jedoch nur für einen Augenblick. Dann streifte sein Blick die Anhöhe, die von einem Mischwald umgeben war. Vor ihm ragten mehrere mächtige Felsen aus dem Boden heraus. Ihm stieg ein Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase.
    Dann sah er das Lagerfeuer, welches in einer geschützten Ecke vor sich hin brannte. Daneben lagen die Reste eines erlegten Elchs. Ihm war bewusst, dass seine Kameraden den Elch zufällig im Wald entdeckt und gefangen hatten.
    Peter ließ seinen Gaumen hin- und herfahren und meinte, die Reste des zähen Fleisches zwischen den Zähnen zu spüren. Insbesondere an den abgebrochenen Vorderstümpfen verfingen sich gern alle möglichen Fasern. Er wollte sich gerade umdrehen und Richtung Feuer gehen, als sein Blick auf die Gestalt neben einem der Felsen fiel.
    Karl Gustav Lackner war auf die Wiese getreten, hielt eine brennende Fackel in der Hand und winkte ihm aufgeregt zu. Obwohl Peter es nicht wirklich wollte, bewegten sich seine Beine auf den neuen Kameraden zu.
    Lackner grinste schief.
    »Ich habe mit ihm gesprochen«, raunte er. »Komm. Die anderen dürfen uns nicht erblicken.«
    Lackner kehrte um und drückte den Stamm einer jungen Birke zur Seite. Jetzt konnte Peter das beinahe mannshohe Loch sehen.
    Der Eingang zu einer Höhle!
    Peter bückte sich und stieg Lackner hinterher, der bereits ein gutes Stück vorausgegangen war.
    Sie kamen einen schmalen Gang hinunter, an dessen Ende ein mehrere Meter hohes Gewölbe lag. Die Fackel gab ein gespenstisches Licht, und dennoch spürte Peter keine Angst. Ihm war die Höhle vertraut. Er war schon einmal hier gewesen. Lackner stellte sich ihm direkt gegenüber. Das Feuer spiegelte sich in seinen Brillengläsern.
    »Ich habe mit ihm gesprochen. Das Geschäft geht in Ordnung«, sagte sein Kamerad leise, aber fröhlich. »Kannst du dir das vorstellen? Wir bekommen unsere zweite Chance.«
    Lackner trat dicht an ihn heran und klopfte ihm kräftig auf die Schulter. Seine Augen strahlten wie bei einem Kind zu Weihnachten.
    Und dann fing Lackner lauthals an zu lachen. Es war ein scheußliches und durch und durch schmutziges Lachen.
    Dennoch merkte Peter, wie auch

Weitere Kostenlose Bücher