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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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er einstimmte. Er konnte einfach nicht anders. Die Steinwände der Höhle warfen ihr Gelächter zurück, und für einen Moment hatte Peter den Eindruck, dass hinter ihm noch eine dritte Person zu lachen angefangen hatte.
    Er wirbelte herum und schaute geradewegs in zwei rot glühende Augen, die sich nicht einmal zwei Schritte von ihm entfernt befanden.
    Peter schnellte hoch und saß schwer atmend auf dem gepflasterten Hof. Das grausige Gelächter aus der Höhle verfolgte ihn noch immer. Ihm kam es vor, als ob sich der junge Lackner und dieser unheimliche Hauptmann irgendwo in seinen hintersten Hirnwindungen eingenistet hätten und munter weiterfeixten.
    Peter konzentrierte sich auf seine Atmung und kniff die Augen zusammen.
    Da war nichts als Schwärze. Keine Gesichter und kein gefährliches rotes Glühen. Niemand da, außer ihm.
    Das war gut.
    Als er aufstand, rieb er sich beunruhigt über die Nase. Was waren das nur für schizophrene Gedanken? Als ob sich tatsächlich jemand in seinen Kopf eingeschlichen haben könnte.
    Was hatten Lackner und sein Opa dort in dieser finsteren Höhle zu schaffen? Und von was für einem Geschäft war die Rede?
    Peter würde den alten Mann danach fragen, sobald er ihm über den Weg lief.
    Als Peter sich in Bewegung setzte, wurde ihm bewusst, dass er stärker humpelte als jemals zuvor.

16
    Als Peter in den Schuppen ging, in dem sein Vater und er normalerweise an den Landmaschinen arbeiteten, empfing ihn eine gähnende Stille. Die Werkzeuge waren blank geputzt und lagen an ihren Plätzen.
    Eine große grüne Plane bedeckte einen alten Motor. Nur ein rechteckiger, völlig verrosteter Kasten schaute darunter hervor. Darin hatte sein Vater die Kleinteile aufbewahrt, die er im Laufe seiner Arbeit aus dem Motor ausgebaut hatte. Sein Vater schraubte bestimmt schon seit einem halben Jahr an diesem Ding herum. Wusste der Teufel, warum. Die Maschine würde nie wieder anspringen. Aber vielleicht war es besser, dass sein Vater die Zeit mit dem Antrieb verbrachte, als überhaupt nichts Handwerkliches zu machen. Wolfgang liebte das Herumfummeln an alten Motoren. Und wenn es keine Arbeit gab, musste man sich eben eine Aufgabe suchen, selbst wenn sie unsinnig war.
    Ihm fiel der angekündigte Auftrag ein.
    Wieso war der Landwirt aus dem Nachbardorf mit seiner alten Kiste noch nicht da? Der Kunde hätte schon längst auf dem Hof sein sollen.
    Plötzlich überkam ihn ein Verdacht. Ob der Auftrag womöglich storniert worden war? Das wäre schlimm. Sie brauchten das Geld. Und sie brauchten das gute Gefühl, das man bekam, wenn man etwas reparierte, etwas Kaputtes wieder zum Schnurren brachte.
    Peter lief hinüber zum Haus seiner Eltern. Er wollte nicht mehr allein sein. Die Visionen schienen immer öfter zu kommen. Jemand musste auf ihn achtgeben.
    In der Küche brannte Licht. Sein Vater stand vor einem dampfenden Topf und hielt zwei Eier in der linken Hand.
    »Unser Auftrag ist wohl geplatzt?«, fragte Peter ohne Umschweife.
    Sein Vater nickte traurig.
    »Hellrogge kommt mit der alten Kiste gar nicht mehr vom Hof. Jetzt überlegt er, ob sich eine Reparatur überhaupt noch lohnt.«
    »So ein Mist.«
    Sein Vater klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. »Was soll’s. Womöglich hätten wir da gar nichts reparieren können.« Er hob den Deckel an und legte die Eier ins kochende Wasser. »Auch eins?«
    Peter schüttelte den Kopf.
    »Wir haben auch so noch einiges zu tun«, erklärte Wolfgang dann mit fröhlich klingender Stimme. »Im Schuppen, wo mein Motor steht … Also da muss auch mal wieder ausgemüllt werden. Da sind wir bis heute Nachmittag beschäftigt.«
    Peter hatte zunächst angenommen, dass es sich um eine reine Beschäftigungsmaßnahme seines Vaters handeln würde. Klar war der Schuppen schmuddelig. Wenn sich Peter recht erinnerte, gab es im hinteren Teil Ecken, die vollgestopft waren mit unzähligen Gegenständen, die eigentlich schon immer da gestanden hatten. Aber warum sollte sein Vater ausgerechnet heute auf die Idee kommen, dort auszumisten? Als Peter ihn vorsichtig danach fragte, während sie den Rolltisch mit dem darauf liegenden, zerlegten Motor ein wenig zur Seite schoben, fingen die Augen seines Vaters sofort an zu leuchten.
    »Ich bekomme einen neuen Motor«, erklärte er stolz. »Hellrogge hat einen Mini-Kettenbagger bei sich rumstehen. Geht natürlich auch nicht mehr. Er hat gesagt, ich könnte ihn haben.«
    »Mini-Kettenbagger?«
    »Ja, so ein Ding, mit dem kleine Rohre auf den

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