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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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gefallen?«
    Lackners Hände zerrten an dem Reisverschluss seiner Tasche.
    Und dann ging alles furchtbar schnell.
    Peter sah, dass der Alte plötzlich einen dicken Beutel in der Hand hielt, der mit einem weißen Pulver gefüllt war. Mit einer fast schon geschmeidigen Bewegung sprang Lackner auf die Beine und schleuderte ihn dem Hauptmann entgegen.
    Lackner hatte ausgesprochen gut gezielt. Der Beutel in der Größe eines Aktenordners traf den Hauptmann am rechten Oberschenkel und zerplatzte dabei.
    Die Wirkung war kurios.
    Es gab ein Zischen, als hätte jemand Wasser in eine Pfanne voller kochendem Öl gegossen. Eine hellweiße Dampfwolke stieg auf. Das grinsende Gesicht des Hauptmannes verwandelte sich von einer Sekunde auf die nächste in eine Fratze, die zuerst überrascht und dann gequält aussah. Er stieß einen lauten Schrei aus, der Peter an eine Motorsäge erinnerte, die eine Fliese durchschnitt. Dort, wo der Beutel den Hauptmann getroffen hatte, schmolz das Wesen.
    Der Uniformmantel hatte sich teilweise aufgelöst. Die glänzende graue Hose warf Bläschen und qualmte wie ein Vulkan kurz vor der Eruption. Darunter konnte Peter die unnatürlich helle Haut des Wesens erkennen. Auch sie schien regelrecht zu kochen. So in etwa musste es aussehen, wenn eine hoch ätzende Flüssigkeit auf einen Organismus traf.
    Das Zischen wurde eine Spur lauter. Maren schrie überrascht auf.
    Lackner nutzte die allgemeine Verwirrung und machte zwei Schritte auf den Hauptmann zu. In seiner Hand befand sich ein weiterer Beutel. Als der Hauptmann ihn bemerkte, taumelte er zurück, hielt sich die Arme schützend vors Gesicht und hörte auf zu schreien. Diesmal zielte Lackner längst nicht so gut. Das Pulver flog weit neben dem Hauptmann vorbei.
    Kurz darauf nahm Peter das andere Geräusch wahr.
    Es knackte, als würde jemand Walnüsse öffnen. Und das Knacken wurde immer aufdringlicher, schien von überallher zu kommen.
    »Oh Gott, sieh ihn dir an«, flüsterte Maren.
    Die Gestalt des Hauptmannes veränderte sich. Er stand tief vorgebeugt, die Arme baumelten schlaff an ihm herunter, der Rücken sah länger aus. Die Haut unter dem Mantel schien sich zu wölben. Die Uniform riss an Dutzenden Stellen gleichzeitig. Und dann platzte der Körper plötzlich auf. Es sah aus, als wäre eine Bombe direkt im Brustkorb des Hauptmannes explodiert. Peter sah die Rippen, die wie weiße Pfeile aus seiner Haut ragten. Auch auf seinem Rücken bohrten sich Knochen durch das Fleisch. Sie waren dick und gebogen und sahen in keinster Weise so aus, als würden sie einem menschlichen Körper entstammen.
    Das Knacken wurde fast unerträglich laut, während sich die Rippen nach einigen Metern wieder vereinten. Mehrere Wülste bildeten sich entlang der Flanke des Wesens. Sie schwollen an und formten dabei tentakelartige Ausläufer. Eine knorpelige Schicht wuchs darauf. Plötzlich erkannte Peter, dass es sich um Beine handelte. Die kräftigen Beine eines Käfers.
    Die menschliche Gestalt des Hauptmannes war inzwischen nicht mehr zu erkennen. Dort, wo sich die unnatürlich langen Rippen wieder zusammengeschlossen hatten, wuchs eine Art Panzer, der sich flink auf dem gesamten Knochengerüst verteilte. Jetzt war die Körperform eines Insektes unverkennbar.
    Lediglich der Kopf des Wesens verwandelte sich nicht. Der Hals hatte sich zurückgebildet, der Hinterkopf klebte direkt an der Front des Käfers, als wäre er dort angeklebt worden. Dennoch hatte dieses Gesicht kaum mehr menschliche Züge. Der Mund war zu einer unnatürlich breiten Fratze verzogen. In den Augen glomm ein rotes Feuer. Zwei lange Scheren waren ihm in Höhe der Ohren neben dem Kopf gewachsen. Peter erinnerte sich, dass sie messerscharf waren und einen Menschen innerhalb weniger Sekunden komplett zerlegen konnten.
    Die Transformation zeigte anscheinend die gewünschte Wirkung. Die angegriffene Haut, die mit dem Pulver in Berührung gekommen war, hatte sich vollständig zurückgebildet. Jedenfalls sah es nicht mehr so aus, als würde der Käfer noch Schmerzen haben. Peter fragte sich, ob ein Insekt überhaupt Schmerz empfinden konnte. Dieses vielleicht schon. Lackner schien ähnliche Gedanken zu haben.
    »Deine Umwandlung wird dir nichts mehr nützen«, schrie er, griff erneut in die Tasche und lief schnell auf das Wesen zu. Der Greis fuchtelte mit den Händen herum, als ob er jemandem winken wollte. Dann warf er einen dritten und vierten Beutel auf den Käfer.
    Das Hauptmann-Ding kreischte, als

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