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Seelentraeume

Seelentraeume

Titel: Seelentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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umgekippten Truhe. »Er ist besser.«
    »Nein, ich bin besser und schneller«, meinte der Sudanese.
    Sie schüttelte den Kopf und bemerkte nüchtern: »Sie kämpfen für Geld. Für ihn steht mehr auf dem Spiel.«
    Keine Panik, kein Zittern in der Stimme. Stattdessen eine sachliche Feststellung. Sie traf den Sudanesen genau da, wo es wehtat, und sie tat es so, als sei der Ausgang des Kampfes eine beschlossene Sache. Verdammt beeindruckend.
    Charlotte zweifelte nicht daran, dass er, Richard, gewinnen würde. Richard fasste sein Schwert fester. Er wollte sie nicht enttäuschen.
    Dann winkte er dem Sudanesen mit den Fingern der linken Hand. »Lass uns mal zum Ende kommen. Ich kann nicht noch mehr Zeit mit deiner Tanzerei vergeuden. Diese Dame dort wartet auf mich, ich möchte nicht unhöflich erscheinen.«
    Der Sudanese machte einen Satz, entfesselte eine Folge schwindelerregender Schläge, viel zu schnell, um das Tempo lange durchhalten zu können. Richard parierte den ersten, den zweiten, den dritten und ging dann beidhändig zum Gegenangriff über und legte sein ganzes Gewicht in einen Überkopfhieb.
    Der Sudanese schleuderte einen Blitz, schützte sein Schwert, trotzdem ließ ihn die schiere Wucht des Anpralls taumeln.
    Richard schlug erneut zu, deckte das Schwert des Gegners mit Schlägen ein und trieb ihn mit jedem Hieb weiter zurück. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Dieser Angriff erschöpfte seine Reserven, doch er setzte auf die Selbstsucht des Sudanesen. Mit ein bisschen Glück nahm der Jüngere die Herausforderung an. Ein klügerer Schwertkämpfer würde einfach abwarten und seinen Gegner lässig abstechen, sobald dieser erschöpft war, doch Jugend und Klugheit waren selten Reisegefährten.
    Der Sudanese stürmte vor, seine Klinge wetzte sich an der von Richard, Blitz traf auf Blitz. Sie rangen im Nahkampf. Der Sudanese drehte sich und versuchte, mit dem Fuß Richards Standbein zu erwischen und ihn zu Fall zu bringen. Richard stieß ihn zurück. Der Jüngere stolperte, verlor das Gleichgewicht. Sofort hämmerte Richard ihm einen Tritt gegen die Brust.
    Der Sudanese fiel zurück, kam aber wie eine Katze wieder auf die Beine, das Gesicht vor Wut verzerrt. Schreiend griff er an. Richard wich seinen Schlägen seitlich aus, duckte sich, parierte und wehrte das Schwert des anderen ab, wann immer er konnte. Er wusste, dass hinter ihm die Wand war, konnte aber nirgendwo sonst hin.
    Schon berührte er die Wand mit dem Fuß. Der Sudanese drehte sich, als hätte er Glieder aus Gummi, stieß vor und zielte so schnell auf Richards Herz, dass seine Umrisse verschwammen. Richard parierte instinktiv, führte seine Klinge unter den Ausfällen hindurch. Magie prallte auf Magie. Blau auf Weiß. Mit seinem ganzen Gewicht warf sich der Mann gegen Richards Schwert und entrang ihm ein heiseres Knurren.
    Die Klinge des Schwertkämpfers fuhr in die Höhe und verkürzte den Abstand.
    Mit schmerzenden Armen stieß Richard ihn zurück. Den Jüngeren auf Abstand zu halten raubte seinem erschöpften Körper die letzte Kraft.
    Er kam noch näher, die schmale Klinge des Sudanesen glitt über Richards Schwert. Er sah es kommen, war aber machtlos dagegen.
    Das Schwert schnitt mit qualvoller, brennender Langsamkeit in seinen linken Oberarmmuskel.
    Hurensohn! Es gab keinen Ausweg aus dieser Situation, bei dem er nicht zu Schaden kommen würde. Selbst wenn er genügend Kraft aufbrachte, um den Jüngeren wegzustoßen, würde ihn die Anstrengung einem Gegenschlag wehrlos aussetzen, und da er bereits mit dem Rücken zur Wand stand, konnte er sich kaum mehr bewegen.
    Der Sudanese grinste.
    Und wenn Richard verlor, würde Charlotte sterben. Wenn er hier versagte, würde Sophie mit ihren Dämonen alleine bleiben. Er musste den anderen töten.
    Und um zu gewinnen, würde er Schmerzen ertragen.
    Richard ließ seine Klinge fallen. Vom Widerstand befreit, schoss das Schwert des Sudanesen nach vorne, schnitt tiefer in seinen Arm und grub sich unter aufloderndem Schmerz in den Knochen. Der Sudanese verlor das Gleichgewicht und fiel Richard entgegen, der ihm darauf die Faust gegen den Hals drosch. Der Hieb trieb den Schwertkämpfer zurück. Richard riss seinem Gegner das Schwert aus der Hand, entließ einen Blitz, hüllte es in seine Magie und stieß es aufwärts unter den Brustkorb des anderen. Die Klinge fraß sich durch Lunge und Herz wie ein Obstmesser durch eine reife Birne. Die blutige Spitze trat an der Brust aus und bohrte sich dann ins Kinn des

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