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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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der Straße bei den Klippen von Moher. Die Männer stiegen aus. Ein Siegelring wurde nervös gedreht in der Nacht. Ein Zielfernrohr ausgerichtet. Eine steinerne Patrone glitt aus einem edlen Holzkästchen in einen Lauf.
    Der Ochse legte die Hände aneinander und betete aus der Offenbarung des Johannes : Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel. Gestürzt wurde der große Drache, die alte Schlange, die die Namen Teufel und Satan trägt und den ganzen Erdkreis verführt; er wurde hinabgestürzt und seine Engel wurden mit ihm gestürzt.
    Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel rufen: … Wehe aber der Erde und dem Meer; denn hinabgestiegen ist zu euch der Teufel voll grimmigen Zornes; er weiß, dass er eine kurze Frist hat.
    Und dann sprach er ein paar Worte aus Jesaja 51,9:»Auf, auf, bekleide dich mit Macht, du Arm des Herrn! Wach auf wie in den Tagen der Vorzeit, der uralten Geschlechter!«
     
    Ein Auto wurde gefahren. Musik dröhnte laut. Coldplay: Yellow. Eine Hand wurde auf tödlich geformtes Metall gelegt.
    Ein bitterer Schwur geflüstert. Ian O´Riorden sang laut mit, Tränen in den Augen.
     

 
    Unter deinem Blick entsteht die Welt
     
    Lirans Verstand wurde von einer Szenerie überlagert, die ihm fürchterliche Angst einjagte.
    A´kir Sunabru tanzte einen Tanz des Todes. Aus dem Licht wurde Finsternis. Als hätte sich eine Faust aus Dunkelheit um den Felsen gebildet, die jetzt ihre Finger in den Stein streckte. Faserige Tentakel verschlangen die Lichtlanzen und wirbelten zunächst wie lauernd durch die Kammer, bis sie sich wie von Sinnen an den Magier warfen, als sei er der Ort, den sie sehnlichst gesucht hatten.
    Was tat Sunabru da? Was hatte diese elendige Kreatur vor?
    Immer schwärzer wurde der Raum, bis er fast davon zu bersten schien. Allein das rötliche Schimmern des Kraken, der in der Blase neben Sunabru schwebte, ließ noch erkennen, was vor sich ging.
    Das blutig nasse Haar tollte um das zerschundene Haupt des Magiers. Die Stränge aus Dunkelheit schmiegten sich an seine weißliche Brust. Die Konturen der Blutbäume waren kaum noch auszumachen. Der kleine Flecken am Boden, wie ein Buckel, regte sich. Tok war also noch nicht tot. Der schwer verletzte Rätselfinder schob einen Arm voran, klammerte sich am Rand des Brunnens fest. Die dünnen Ärmchen zitterten vor Anstrengung und der Drang diesem grausamen Schauspiel ein schnelles Ende zu bereiten, ließ Liran vor Wut erbeben.
     Doch was dann geschah, ließ ihn in einem ohnmächtigen Schock zurück. Langsam schlurfte der Magier auf Tok zu. Auf seiner 
schmächtigen, blassen Brust ein lebender, tief schwarzer Schatten, 
gesponnen aus abertausenden dünnen Fäden. Schritt für Schritt 
kam er näher und mit jeden Zentimeter, den Tok sich an das Loch im Boden heranrobbte, war klar, dass er es nicht schaffen würde.
    Mit einem entstellten Lächeln trat Sunabru auf Toks Hand, die sich vor Schmerz verkrümmte. Dann riss er ihn hoch auf die Füße. Der Magier packte die wenigen Haare am Schopf und Toks Kopf taumelte hilflos, die Beine wehrten sich, aber Sunabru hielt ihn fest. Die orangenen Augen flatternd, sah der Rätselfinder in das Gesicht seines Peinigers. Der Krieger glaubte auf Toks verbrannten Lippen zu erkennen, wie sich ein Wort bildete: Nilah.
    Und als wäre er nur ein tönernes Gefäß, das sich von oben nach unten füllte, glitten die dunklen Fäden aus der Brust des Magiers. Sie umspannten zunächst Toks Haare, wanderten dann über die ganze Kopfhaut, nach wenigen Sekunden füllten sie seine Pupillen zu dunklen Teichen. Dann Ohren, Schultern, liefen in Arme und Hände. Alles wurde schwarz. Der Körper des kleinen Rätselfinders blähte sich auf, als würde man eine Puppe mit Finsternis füllen. Als der letzte Schattenfaden aus dem Magier heraus und in Tok hinein gewandert war, ließ dieser ihn wie einen Sack fallen. Die Fäden wanden sich aus Toks schreckensweitem Mund, den starren Augen, als böte sein Leib zu wenig Platz für soviel Dunkelheit.
    A´kir Sunabru starrte hinunter auf sein Werk, dann stieß er Tok mit einem kurzen Tritt in den Brunnen und schaute ihm lächelnd beim Sinken zu.
    Liran schrie und schrie. Doch niemand außer ihm konnte es hören.
     
    Nilah dachte nach.
    ›Es hatte etwas Poetisches, etwas Wildes und Ungestümes an sich, dass sie lächeln

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