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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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auf die schlafende Nilah in Queequegs Armen.
    »Sie ist sehr stark. Sie möchte so vieles zu richtig machen, aber sie weiß nicht wie und das lässt sie oft an sich zweifeln. Andere Mächte werden genau dort ihre Speere und Piken hineinstoßen. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede.«
    Queequeeg schloss die Augen und seufzte. Sie alle wussten es. Niemals würden sie das Gebrüll vergessen, das durch die Stadt und das halbe Land gehallt war wie ein einziger alles umfassender Schmerz.
    »Wirrr werrrden...«, hob Queequeg an, verstummte dann aber, als er den Blick des Wesens bemerkte.
    Wie von uraltem Fernweh ergriffen und als hätte es ihn von weit her gerufen, schaute der Drache über das endlose, dunkle Meer.
    »Irgendetwas ist dort draußen« , flüsterte er und es klang seltsam, fast hoffend, dann brachte er sich mit einem Schütteln wieder zur Besinnung. Eine einzelne Schuppe, besser gesagt, Muschel, gab er ihnen. Sie hing an einem geflochtenen Band.
    »Wenn jemand diesen Schmuck erkennt, Nilah, dann fürchte seine Macht. Es ist eine alte, ruhelose Macht« , flüsterte er der Schlafenden zu. »Geht jetzt, verliert keine Zeit mehr.«
     
    Als die Dämmerung den wolkenreichen Abend beiseite schob, hatten sie ihr Ziel erreicht. Queequeg trug Nilah nach draußen auf das Deck, wo Ahab gerade den Anker zu Wasser ließ und prüfend die Nase in den warmen Wind hielt. Dann kam er humpelnd zu ihnen.
    »Was machen Augen?«, fragte Queequeg, während er Nilah in das Beiboot hievte.
    »Wird schon ...«, brummte Ahab und seine grauen Strähnen wehten im Wind, als er den Zylinder abnahm und sich mit einem Taschentuch über die Stirn fuhr. Er hatte es an jenem Tag gespürt, als Nilah in seine Bibliothek gekommen war. Wie ein Wunschdenken war es gewesen. Ein feines Kribbeln hinter dem linken Auge. Zuerst hatte er geglaubt, es jucke wieder nur einmal, aber als er tags darauf kleine winzige Flecken zu sehen glaubte, da hatte sein Herz heftig gepocht vor Aufregung. Und auch den Tunnel hatte er mit Nilah nicht völlig ohne Augenlicht durchquert. Doch gesagt hatte er niemandem etwas. Zu sehr hatte er geglaubt, es könne sich dadurch wieder ändern.
    Aber danach war es immer ein wenig besser geworden. Es war der Sieg in den Kerkern, den Nilah errungen hatte, da war er sich sicher. Das Schicksal wollte es nicht, dass er seine geliebte Prinzessin nie wieder anblicken sollte. Jetzt konnte er sogar schon unterschiedliche Farben und Konturen erkennen. Wenn sie sich das nächste Mal wieder begegnen würden, dann würde es auch wirklich ein Wiedersehen sein!
    »Was Drrrache gemeint, mit dorrt drrraußen was ist?«
    Ahab überlegte. «Ich weiß es nicht. Vielleicht sucht er die Nautilus, die seit dem Sturm ebenfalls verschollen ist. Wäre schön, wenn sie hier wieder ankern würde. Ich habe mit Kapitän Nemo noch ein Schachspiel offen.«
    »Aberrr was mit Geschenk von Wolf, von Lirrran?« Ahab kratzte sich am Bart. Der musste dringend mal rasiert werden.
    »Ich denke, es reichte, dass es seinen Weg bis hierher gefunden hat.« Queequeg nickte zustimmend.
    Als wollten sie es bis zur letzten Sekunde hinauszögern, ruderten sie auf die Säule zu, die der Drache ihnen beschrieben hatte. Es war, als rinne in einem nicht versiegenden Lauf schwarzer, öliger Rauch wie Tinte vom Himmel herab.
    Queequeg legte ein großes Holzbrett ins Wasser und hielt es fest. Beide blickten noch einmal auf Nilah und nahmen, jeder auf seine Weise, Abschied. Queequeg legte Nilah auf die Planke und bemerkte, wie sich der schützende Schuppenpanzer in Nichts auflöste.
    Queequeg gab Acht, dass Nilah nicht herunterrutschte, bevor er dieser einen Schubs gab. Ahab und sein Freund sahen mit Tränen in den Augen, wie die Planke auf die Säule zutrieb und dann mit einem Mal verschwunden war. Ein Zittern durchlief die dunkle Magie, dann riss sie ab, als hätte etwas sie an ihrem Ausgangspunkt endlich versiegelt.
     

 
    Die Entscheidungen eines Kriegers
     
    Mit finsterer Miene starrte Liran aus dem Bullauge in die vorbeiziehende Nacht. Der unaufhörliche Regen verwässerte alle Konturen, so dass nur vage Schemen unterschiedlicher Dunkelheit auszumachen waren. Das stetige Trommeln der Tropfen auf dem Dach des Schiffes, das Rumpeln und Schnaufen der großen Maschine weiter vorn, die es auf ihrem Rücken trug, zerrten an seinen Nerven. Hin und wieder huschte das grelle Licht von Autos vorbei, warf wandernde Schatten in die Kabine und verschwand dann wieder mit einem sich

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