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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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mich. Ich muss ein wenig aufgestauten Zorn loswerden!« , während er Richtung Tunneleingang stampfte.
    »Warte!«, rief Nilah und rannte ihm nach.»Lass mich nicht hier unten, bitte! Ich will bei dir bleiben.«
    Der Drache schien kurz zu überlegen, aber nur kurz. Dann beugte er ein wenig das Knie und Nilah sah, wie sich einige Schuppen umklappten und so eine Treppe bildeten. Sie kletterte hinauf und setzte sich auf den Nacken. Es tat nicht mal weh, sondern fühlte sich an, als sitze sie auf einem schmalen Pferd. Sie spürte wieder die pulsierende Wärme.
    »Kannst du denn auch ohne Krallen und Zähne kämpfen?«, fragte sie und sah hinunter. Doch kaum, dass sie das sagte, da sprangen Krallen aus den Pranken, bohrten sich in den Boden des Kerkers, sprengten die Schienen und Quader auseinander und ließen tausende Risse und Splitter zurück.
    Dann drehte der Drache seinen Kopf zu ihr und öffnete das riesige Maul. Mit einem lauten Schnappen schossen dort so schneeweiße Hauer wie Klappmesser hervor, dass Nilah sich schnell vor Schreck zurückzog. Die Zähne leuchteten furchtbar, wirkten, als könnte man ganze Landstriche damit zerlegen. Wie viele dort oben auch sein mochten und weiter auf die Rampe einhämmerten wie von Sinnen, Nilah hatte für einen kurzen Augenblick Mitleid mit ihnen.
    Der Drache schritt durch den Tunnel, die Schwingen kratzten singend an den Wänden und eine Lampe nach der anderen erlosch.
    Jede seiner Bewegungen schien einem höheren Plan zu folgen. Er machte den Eindruck einer ungeheuren Präsenz. Jede Schuppe in seinem Panzerkleid war dort, wo sie sein sollte. Jeder Muskel spannte sich nur dann, wenn es auch von Nöten war und von seinem ganzen Wesen ging eine Aura aus, die so bestimmend war, dass Nilah nicht glauben konnte, irgendwer könnte so dumm sein, sich dem entgegenzustellen.
    Unter der Rampe blieben sie stehen. Hinter ihnen im Kerker lösten sich durch die Risse erste Brocken von der Decke und es würde sicherlich nicht mehr lang dauern, bis die Wände nachgaben und einstürzten.
    Plötzlich wurden die Schuppen dort, wo Nilah sie berührte, seltsam durchlässig. Ihre Beine verschwanden für einen kurzen Moment darin und dann klapperten die Schuppen an ihr hoch und bedeckten sie wie ein wachsender Schild. Über ihren Bauch, hoch zum Hals, über ihre Arme und zum Schluss auch über ihren Kopf. Sie konnte nichts mehr sehen, bis plötzlich die Schuppen, die auf ihren Augen lagen durchsichtig wurden. Allerdings war ihr Blick jetzt blau gefärbt, so als sähe sie durch eine gefärbte Sonnenbrille. Sie wusste, der Drache hatte sich um sie herum ausgedehnt, um sie damit zu schützen. Ihre Ehrfurcht vor diesem Wesen stieg ins Unermessliche. Unverwundbar fühlte sie sich. Als wäre sie selbst ein Drache. So vollkommen beschützt konnte wohl kein Mensch auf der Welt sein.
     
    Der Anführer las gerade einen Bericht und fuhr sich schmunzelnd mit der gezackten, grauen Zunge über die Lippen. Die beschriebenen Gräueltaten waren eine wahre Wonne, auch wenn er wesentlich mehr Grausamkeit an den Tag gelegt hätte, um dieses Vieh zu brechen.
    Er bellte einen Befehl und die Männer beeilten sich, den auf den Kopf gestellten Rammbock wieder auf die Rampe sausen zu lassen. Das Donnern fuhr durch die Halle. Ein feiner Ort. Es roch nach Blut, Verzweiflung und Folter.
     Plötzlich hörte er ein lautes Knacken, dann brach die große Steinplatte der Rampe und fiel mit schrecklichem Getöse in die Tiefe. Na endlich. Er rieb sich die Hände, steckte das Schriftstück als Trophäe in seinen Mantel und wandte sich seinen Männern zu. Die standen aufgereiht wie stumme Pfähle, starrten bewegungslos und anscheinend starr vor Angst nach unten in den Tunnel.
    Er marschierte los, begann weitere Befehle zu schreien, als aus dem Boden etwas hochschoss und das Loch um viele weitere Meter breiter sprengte. Die Felsbrocken flogen wie Spielzeuge durch die Halle und verwandelten alles auf ihrem Weg in Tod und Staub.
    Viele seiner Männer stürzten in den Krater hinab, verschwanden darin. Die anderen stoben auseinander wie Hasen. Einige verschanzten sich eilig in den Zellen und knallten die Türen hinter sich zu. Andere rannten, die Waffen fallen lassend, zurück zum Eingang.
    »Kämpft, ihr Unwürdigen!«, schrie der Anführer.»Ich werde eure Zungen heraus reißen und damit mein Haus streichen ihr ...«
    Überall waren dichter Staub, Schreie und Gejammer, als er etwas aus der Steinwolke treten sah, dass ihm das ölige Blut

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