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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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ansah, dass sie damit im Wald arbeiteten. Beide hatten sich ihre geflickten Mützen ängstlich vor die Brust gedrückt. Einer strich sich noch schnell durch das rotblonde Haar, der andere wischte noch schnell die Hände am Hosenbein ab. Sie hatten freundliche, hart gesottene Gesichter. Naturburschen, die lieber in einer tropfenden Höhle übernachteten, als in einem zu weichen Bett. Sie wirkten, als würden sie schmutzige Lieder kennen, und die kleinen, in Lachfalten liegenden Augen funkelten lebenslustig und tatkräftig.
    Als Nilah vor ihnen stand, sahen die beiden aus, als wollten sie salutieren. Sie musste wieder lächeln und die beiden, für einen Augenblick verwundert darüber, entspannten sich ein wenig.
    »Das sind Salkin und Nivek. Königliche Pilzfäller in den Wäldern Ihrer Hoheit. Sie haben Euch gefunden und hergebracht«, sagte der Zeremonienmeister und die beiden lauschten aufmerksam, als wollten sie aufpassen, dass da keine falschen Gerüchte über sie in die Welt gesetzt wurden. Dann nickten sie, offenbar zufrieden mit der Kurzfassung des Sekretärs.
    Nilah räusperte sich und die beiden sahen sie erwartungsvoll an. Vorsichtshalber räusperte sie sich nochmals.
    »Ich danke Dir, Salkin, und Dir, Nivek, dass ihr mich, na ja, hier hergebracht habt.« Die beiden schluckten schwer und offenkundig überwältigt ihrer beider Namen aus ihrem Mund zu hören und 
setzten plötzlich schuldbewusste Mienen auf, als hätten sie was aus-
gefressen.
    »Ich möchte Euch«, Nilah drehte sich zu Rolf, der ihr sofort die beiden Muscheln reichte,»als Dank dafür eine Kleinigkeit geben, ähm, überreichen, denn es war sicher nicht selbstverständlich, jemanden, der in einem Wald herumliegt, einfach so mitzunehmen. Das war eine sehr selbstlose Tat, die einen Orden verdient.« Jetzt hatten die beiden Tränen in den Augen und Salkin, der eine lange Narbe auf der Nase hatte, murmelte etwas, das wie ›vergebt mir‹ klang. Mit einer unbeholfenen Bewegung wischte er sich mit dem Ärmel über den Rotz.
    Nilah heftete einem nach dem anderen die Muschel an ihre staubigen Jacken und lächelte dabei angestrengt, während sie versuchte den beiden heftig atmenden Männern nicht in die Brust zu pieken. Dabei flüsterte sie ihnen etwas in die Ohren.
     Sie trat einen Schritt zurück und begutachtete ihr Werk, während die beiden das Kinn auf die Brust senkten, um einen Blick auf das Schmuckstück werfen zu können. Jetzt grinsten sie über alle Backen.
    »Ihr könnt dann jetzt gehen«, wies Rolf sie höflich aber bestimmt an.
    Salkin und Nivek schreckten kurz auf, verbeugten sich und gingen drei Meter größer geworden durch die Tür auf den Weg, der durch den Kräutergarten führte. Sie schubsten sich gegenseitig und waren plötzlich anscheinend in einen kleinen Streit geraten.
    »Ich denke, Sie haben mit dieser Tat heute zwei überaus loyale Untertanen gefunden, Hoheit.«
    »Ich mag dieses Wort nicht, Rolf.«
    Der Sekretär seufzte ergeben.»Wie Ihr wünscht, Hoheit.«
    »Habe ich hier eigentlich auch einen Bikini?«
    »Hoheit?«
    »Einen Badeanzug, einen Bikini, egal was. Ich möchte schwimmen gehen.«
    »Ich werde nachsehen, Hoheit.«
    »Das wäre echt nett.«
    »Ich weiß, Hoheit, ich weiß.«
     
    Mit einem großen Badetuch unter dem Arm tappte Nilah die Zickzacktreppe, die in den hellen Kalkstein gehauen worden war, hinunter zum Strand. Der Duft der Kiefern, die schräg über die Klippen ragten, hing in der Luft und es war angenehm warm. Das Ganze wirkte wie eine Mittelmeerbucht, wäre da nicht der Palast mit dem Turm über ihr und in der Ferne der Leuchtturm mit seinen blauen Steinblöcken.
    Im Moment war sie gar nicht ärgerlich, dass Sinuhe und die anderen keine Zeit für sie hatten, auch wenn sie sich gern vorstellte, wie der zierliche Ägypter mit einer Sichel und einem Beutel durch den Wald krauchte und an allem herum zuppelte, was auch nur annähernd nach einer Kräuterpflanze aussah oder so roch. Aber sie hatte auch das Gefühl eine große Anspannung in sich zu tragen, die nicht loslassen wollte, und nirgendwo konnte Nilah besser ihren Gedanken nachhängen, als im Angesicht einer weichen Dünung, die wie ein endloser Herzschlag über den Sand rollte und dabei eine Musik von sich gab, die alles andere überdeckte.
    Der Sand unter ihren Füßen war weich und warm und mit jedem Schritt drückte er sich zwischen die Zehen und kitzelte. Ein wunderbares Gefühl von Freiheit lief durch ihren Körper. Sie sog tief die Luft

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