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Seeteufel

Seeteufel

Titel: Seeteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Megerle
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Sie von der Sache?«
    Karin Winter versuchte, sich zu konzentrieren. Dann erzählte sie in allen Einzelheiten, was sich in der Autowaschanlage ereignet hatte. Wolf und Jo hörten aufmerksam zu.
    Endlich raffte sich Wolf zu einer Antwort auf: »Offenbar kannten Sie den Mann, der Sie zur Waschstraße bestellt hat, sehe ich das richtig?«
    Karin schluckte, ehe sie stockend antwortete. »Ja. Sein Name ist Sigi Felger. Er war … er war gewissermaßen mein V-Mann bei der Sekte.«
    Wolf war perplex. »Ihr was?«
    Â»Als ich die Reportage über Heaven’s Gate schreiben sollte, habe ich ihn gebeten, den Kontakt herzustellen und mir einige Insiderinformationen zu beschaffen. Oder besser gesagt eine Insiderperspektive. Er sollte an ihren Betstunden teilnehmen, im Übrigen Augen und Ohren offenhalten und mir dann darüber berichten. Das war alles. Wie sollte ich ahnen, dass der Fall so eskaliert?«
    Â»Aus Ihrer Schilderung folgt, dass der Mörder noch vor der Tat die Polizei gerufen hat«, konstatierte Vögelein, der sich in der Zwischenzeit ebenfalls zu ihnen gesetzt hatte. »Alle Achtung, gut getimt – oder schlecht, je nachdem.«
    Â»Ich denke, es ist offensichtlich, dass ich in eine Falle gelockt werden sollte. Die Rechnung wäre auch sicher aufgegangen, wenn es mir nicht in letzter Minute gelungen wäre abzuhauen.« Karin schluckte. »Wie ein Lamm bin ich denen in die Falle gegangen! Nachdem ihre bisherigen Anschläge gescheitert waren, wollten mir die Kerle nun einen Mord anhängen, um mich aus dem Verkehr zu ziehen. Wäre ihr Plan geglückt, hätten sie damit nicht nur mich ausgeschaltet, sondern einen unliebsamen Maulwurf dazu. Weiß der Himmel, wie sie ihm auf die Schliche gekommen sind. Jedenfalls blieb mir keine andere Wahl, als klammheimlich vom Tatort zu verschwinden.«
    Â»Sie hätten vor Ort mit unseren Kolleginnen und Kollegen Kontakt aufnehmen und aktiv zur Aufklärung der Tat beitragen können«, gab Vögelein zu bedenken.
    Â»Ich bitte Sie, wie hätte ich mich da rausreden sollen, im selben Wagen mit einem Toten und der Mordwaffe! Wahrscheinlich wäre die Wahrheit früher oder später ans Licht gekommen, vielleicht aber auch nicht.«
    Â»Bleibt die Frage: Wenn Sie es nicht waren, wer war’s dann?«, brachte Wolf die Sache auf den Punkt.
    Â»Der Mann, der kurz vor der Einfahrt des Wagens die Antenne eingeschoben und die Beifahrertür geöffnet hat! Der war so wenig ein Angestellter der Firma wie ich. Er muss der Killer gewesen sein!«
    Plötzlich knallte Wolf seine Pranke auf den Tisch, sodass die anderen erschreckt zusammenfuhren. »Das darf doch einfach nicht wahr sein!«, rief er aufgebracht. »Ständig sind uns diese Leute einen Schritt voraus!«
    Â»Dabei sind wir so dicht dran«, meinte Jo. »Was Sie nämlich noch nicht wissen, Chef: Alle ermordeten Frauen waren Mitglieder bei Heaven’s Gate . Eigentlich hatte ich gehofft, Sie würden den Sektenchef hier anschleppen.«
    Â»Seine Anhänger haben ihn mit Zähnen und Klauen verteidigt«, empörte sich Vögelein.
    Â»Ich bin mehr denn je der Ansicht, dass dieser selbst ernannte Christusverschnitt …«
    Â»Sie meinen Gabriello?«, fragte Karin Winter und lächelte zum ersten Mal wieder.
    Â»Ja, genau. Ich bin der Ansicht, dass der seine Hände in Unschuld wäscht, zumindest was unseren Fall angeht. Wenigstens wissen wir jetzt, dass er den Laden nicht alleine schmeißt. Es gibt ein paar Leute im zweiten Glied, an die müssen wir rankommen. Leider kennen wir deren Klarnamen nicht. Der Sekte sind sie als Rufus und Jakobus bekannt, und Gabriello schwört …«
    Â»Rufus und Jakobus?«, Karin runzelte die Stirn.
    Â»Ja. Warum?«
    Â»Die kenn ich.«
    Â»Waaas?« Wolf sah Karin Winter fassungslos an.
    Â»Ich hab Ihnen doch erzählt, dass wir über Heaven’s Gate einen ausführlichen Bericht gebracht haben. Dabei sind die beiden Namen gefallen, da bin ich mir ganz sicher … Ich fass es nicht: Rufus und Jakobus sind das Phantom!«
    Â»Sie meinen, die Namen der beiden standen in dem Artikel?«
    Â»Anzunehmen. Auf alle Fälle hab ich sie mir damals notiert. Ich könnte in meinen Notizen nachsehen, dazu brauche ich allerdings das genaue Datum, an dem der Artikel erschien. Kann ich mal telefonieren?« Sie war bereits auf dem Weg zu Wolfs

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