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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Amtsgericht, und Ordner gehören dazu. Dieser Mann ist eine Art Jurist, und er ist auf dem absteigenden Ast.
    »Sie hat noch Sachen von mir, und die brauche ich jetzt«, sagte er und hob seine Ordner hoch. »Nicht mal Sie können mich hindern, sie mir zu beschaffen.«
    Ich werde es ihm erzählen, mal sehen, was dann passiert, dachte Aneta Djanali. »Aber jemand anders hindert Sie daran«, sagte sie. »Äh ... wie bitte?«
    Sie erzählte von der ausgeräumten Wohnung, erzählte aber nicht, dass sie den Ausräumern begegnet war.
    »Oje, oje, oje«, sagte Forsblad.
    »Wir wären dankbar für Ihre Hilfe«, sagte Aneta Djanali.
    »Natürlich, aber was kann ich tun?«
    »Für den Anfang könnten Sie uns sagen, wo Sie wohnen.«
    »Was hat das mit der Sache zu tun?«
    Sie antwortete nicht. Er hatte die Ordner wieder auf den Tisch gelegt. Ich könnte hineinschauen. Vielleicht enthält einer von ihnen die Inventurliste von allem, was aus Anettes Wohnung hinausgetragen wurde.
    »Aber hören Sie mal! Sollte ich meine eigenen Möbel stehlen?« Er lächelte, dieses eigentümliche Lächeln, das ihr Angst gemacht hatte. »Also wirklich!«
    »Ich habe nach Ihrer Adresse gefragt«, sagte sie.
    »Ich habe keine Adresse«, antwortete er.
    »Schlafen Sie unter den Brücken?« Sie musterte seinen Anzug. Wenn er darin geschlafen hatte, dann in einer Bügelfaltenpresse. Keine Falten. So glatte Steine gab es nicht.
    Er lächelte wieder.
    »Ich brauche Ihnen meine Adresse nicht zu nennen.«
    »Sie haben doch keine, haben Sie eben gesagt.«
    »Und deswegen kann ich Ihnen auch keine nennen.«
    »Hier handelt es sich um eine Voruntersuchung«, sagte sie. »Sie wissen sehr wohl, dass die Öffentlichkeit verpflichtet ist, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Wenn das irgendjemand wissen sollte, dann Sie.«
    »Voruntersuchung in welcher Angelegenheit?«, fragte er.
    »Wenn Sie weiter den Naiven spielen, dann müssen wir dieses Gespräch in einem anderen Zimmer fortführen.«
    »Das war eine Drohung.«
    Aneta Djanali seufzte, kaum hörbar, und holte ihr Handy aus der Innentasche ihrer leichten Jacke.
    »Okay, okay, ich wohne bei einem Mädchen.« Er leckte sich über die Lippen. Sie sah, dass sein einer Mundwinkel aufgesprungen war. »Vorübergehend also. Aber.«
    »Die Adresse«, sagte sie.
    »Dort ist jetzt niemand zu Hause.«
    Er lächelte wieder, dieses erschreckende Lächeln.
    Gib mir Kraft, dachte sie. Einer der Götter von zu Hause. Ich habe meinen Vater sie rufen hören, aber ich kann nicht alle Sprachen. Ich kenne die Worte nicht, die man viermal wiederholen muss, damit der Gott kommt. Auf Französisch hört er nicht, und das ehrt ihn. Oder sie. Wer sagt denn, dass der Gott keine Frau ist? Ich werde Vater heute Abend anrufen und fragen. Nein. Ich werde behaupten, der Gott sei eine Frau, hör jetzt, Paramanga Djanali, dein Lieblingsgott ist ein Weib vom Wüstenhorizont.
    Hans Forsblad lächelte immer noch oder bildete sie sich das nur ein?
    »Zum letzten Mal«, sagte sie.
    »Es war niemand da«, sagte sie. »Aber die Türklinke war noch warm.«
    Fredrik Halders lachte laut.
    »Deinen Humor schätze ich am meisten«, sagte er.
    »Und darüber hinaus? Was schätzt du sonst noch an mir?«
    Er sah sich um.
    »Die Kinder können mich hören«, sagte er.
    »Sie sind in eurem Haus, Fredrik. Das liegt am anderen Ende der Stadt.«
    Er nahm die Füße von der Sofakante und stemmte sich hoch. Er trank einen Schluck Bier und sah sie über den Glasrand an.
    »Wir könnten jetzt dort sitzen«, sagte er.
    »Aber dann hätten doch die Kinder zuhören können, oder?«
    »Ich hätte meine Worte gut gewählt«, sagte er. »Mhm.«
    »Was bedeutet das: >Mhm    »Ich denke nur über die Kombination Fredrik Halders und seine Worte gut auswählen nach.« Sie lächelte.
    Er schwieg und trank wieder, als ob er immer noch darüber nachgrübelte, welche Worte er wählen sollte.
    »Du weißt, was ich meine, Aneta.«
    »Fredrik.«
    »Du weißt, was ich will und was ich finde.«
    »Ja«, sagte sie weich.
    Er schwenkte prüfend die Bierdose.
    »Möchtest du noch etwas Wein?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Dann hol ich mir noch ein Bier.«
    »Mal im Ernst«, sagte Halders, »du musst die Sache aufgeben.«
    Sie antwortete nicht. Unter der Decke konnte sie nichts sehen, aber sie hörte seine Stimme von der anderen Seite. Die Stimme von der anderen Seite. Sie kicherte, und das kam auch vom Wein, sie hatte noch ein Glas getrunken.
    »Es kann gefährlich

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