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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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übergeben, die die Wohnung ausgeräumt haben«, sagte Lindsten.
    »Ich hab ihn von Forsblad zurückbekommen.«
    »Schlüssel kann man nachmachen lassen«, sagte Lindsten.
    »Würden Sie Anette bitten, mich anzurufen, wenn sie wach ist?«, bat Aneta Djanali.
    »Ja.«
    »Ich möchte, dass sie mich anruft.«
    »Was können Sie nun unternehmen?«
    »Erst muss ich mit ihr sprechen«, sagte Aneta Djanali.
    »Hier gibt's niemanden, der sich was ausdenkt«, sagte Lindsten.
    Sie hörte den Hund im Hintergrund bellen. »Das hab ich auch nicht gemeint«, sagte sie.
    Aneta Djanali wartete auf einen Anruf, der nicht kam. Sie rief wieder bei Lindsten an, aber dort meldete sich niemand. Sie schaute auf. Halders war hereingekommen.
    »Bei Lindstens meldet sich niemand. Mir gefällt das nicht. Irgendwas stimmt da nicht.«
    Sie erzählte von dem Gespräch, das sie mit Sigge Lindsten geführt hatte.
    »Wir können hinfahren, wenn du willst«, sagte Halders.
    »Ich weiß nicht . Ich bin da ja schon mal ohne Einladung aufgetaucht.«
    »Der Alte hat dich doch angerufen. Das ist eine Art Einladung.«
    »Okay.«
    Niemand öffnete auf ihr Klingeln. Der Parkplatz vor dem Haus war leer.
    »Sie haben das Feld geräumt«, sagte Halders.
    Hinter ihnen auf der Straße fuhr langsam ein Auto vorbei. Aneta Djanali drehte sich um. Die Scheiben waren getönt und die Sonne stand so, dass der Fahrer nur als Silhouette zu erkennen war. Halders hatte sich auch umgedreht.
    »Besuch?«, sagte er.
    »Kannst du mal nachsehen?«, sagte sie.
    »Angst?«
    »Mir gefällt das nicht«, antwortete sie.
    Sie sah Fredrik auf die Straße gehen. Er stellte sich an die Pforte, ehrfurchtgebietend, als ob er verlangte, dass der Betreffende noch einmal genauso langsam vorbeiführe.
    Das Auto drehte um. Sie meinte es zu erkennen. Halders trat auf den Fußweg hinaus. Das Auto wurde schneller und fuhr in südliche Richtung davon. Halders hatte die Hand nicht erhoben. Er trug keine Uniform. Er war in plain clothes, wie er es einmal ausgedrückt hatte. Mit der Betonung auf plain, hatte Winter geantwortet. Jetzt sah sie ihn den Notizblock hervorholen und etwas aufschreiben.
    Er kehrte zurück.
    »Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, aber ich hab das Autokennzeichen. Soll ich nachforschen lassen?«
    »Ja, warum nicht.«
    »Jetzt?«
    Aneta Djanali antwortete nicht. »Hast du gesehen, dass die Gardine sich bewegt hat?«, sagte sie dann.
    »Wo? Nee.«
    »Das Fenster an der Giebelfront. Die Gardine hat sich bewegt.«
    »Hast du noch mal geklingelt?«
    »Ja.«
    »Dann ist das Mädchen wohl aufgewacht«, sagte Halders.
    »Sie hätte schon vorher wach sein müssen.«
    Halders ging zu dem Fenster. Er musste hohem Unkraut ausweichen, das unter den Tannen nah an der Hauswand wuchs. In dem Zimmer war es vermutlich sehr dunkel, unabhängig von Wetter und Jahreszeit. In dem Zimmer konnte jede Jahreszeit herrschen.
    »Es ist nichts zu sehen«, sagte Halders mit einer Stimme, die man vor der Haustür hören konnte. Vermutlich war sie bis zur Straße hinunter zu hören.
    »Da war jemand«, beharrte sie.
    Halders klopfte an das Fenster. Auch das musste weithin zu hören sein. Er klopfte noch einmal.
    Er kam zurück.
    »Wir können ja nicht einbrechen«, sagte er.
    Aneta Djanali wählte die Telefonnummer auf ihrem Handy. Von drinnen war kein Klingeln zu hören.
    »Vielleicht ist das Telefon abgestellt«, sagte Halders. »Hast du es schon mit ihrem Handy versucht?«
    »Ja.«
    »Wahrscheinlich hat sie es abgeschaltet.«
    »Hier ist irgendwas faul«, sagte Aneta Djanali.
    Halders sah sie an. Er hatte jetzt einen anderen Gesichtsausdruck.
    »Bist du Anette Lindsten schon mal begegnet?«, fragte er.
    »Kaum. Drei Sekunden.« »Hast du ein Foto von ihr?«
    »Nein. Aber ich hab sie auf einem Bild gesehen. Das Foto war schon ein paar Jahre alt.«
    Sie dachte an die jüngere Anette. Das Eis am Stiel in ihrer Hand, im Hintergrund war ein Kind auf dem Weg in einen Laden.
    »Du weißt also nicht, wie sie heute aussieht?«, fragte Halders.
    »Nein...«
    »Wie willst du sie dann erkennen, wenn du ihr begegnest?«
    »Dazu scheint es ja doch nie zu kommen.«
    »Wenn ein Mädchen diese Tür öffnet und sich als Anette vorstellt, weißt du nicht, ob sie es ist.«
    »Hör auf, Fredrik. Das ist mir einmal passiert, und das hat gereicht.«
    »Ja, ja, es ist mir nur grad eingefAllen.«
    Sie hörten ein Geräusch hinter sich. Ein Auto fuhr auf das Grundstück.
    Winter kümmerte sich um die Suchmeldung von Axel Osvald. Er

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