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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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legte das Gerät beiseite, wischte sich die Hand ab und reichte den Lappen dann Chakotay. »Wie steht’s mit der Suche nach Kim und Paris?«
    »Nicht besonders gut. Bisher haben wir keine Spur von ihnen gefunden.«
    »Niemand hat sie gesehen? Haben Sie nichts gekauft oder irgendwo etwas gegessen? Sie müssen doch jemandem
    aufgefallen sein. Ich bitte Sie, Chakotay…« So etwas wie Verachtung erklang nun in B’Elannas Stimme. »Ich kann mir kaum vorstellen, daß es Tom Paris während der letzten zwölf Stunden vermeiden konnte, in irgendeine Kneipenschlägerei verwickelt zu werden.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen.«
    Chakotays Insignienkommunikator piepte. »Tuvok an Ersten Offizier.«
    »Ich höre.«
    »Wir haben eine Spur von Paris und Kim gefunden.«
    Chakotay wechselte einen hoffnungsvollen Blick mit Torres.
    »Fahren Sie fort.«
    »Ein Wirt unweit des Hafens von Vandorra erinnert sich an den Besuch der beiden Vermißten.«
    Torres lachte leise.
    »Und?« hakte Chakotay nach.
    »Eine junge Frau gesellte sich ihnen hinzu. Sie verließen die Taverne gemeinsam.«
    »Vielleicht können wir etwas damit anfangen. Ist das alles?«
    »Nein, Commander. Die junge Frau wurde als Tochter des Obersten Rats Kolias identifiziert.«
    9
    Darra umgaben das micaszianische Schiff, erwachsene Exemplare und ihre Jungen. Zahllose ockerfarbene
    Schuppenleiber glitten durchs Wasser, und silberne Flecken glitzerten im Sonnenschein.
    »Kommt, ihr Hübschen«, sagte Paris in einem komisch
    wirkenden tiefen Baß. »Zeit fürs Essen.« Er hob einen Eimer, der vielbeinige Würmer enthielt, schüttete den Inhalt über Bord und beobachtete, wie die großen Fische mit den
    Schwanzflossen schlugen, das Meer aufwühlten.
    »Sie nähern sich dem Schiff nur dann, wenn es Zeit für die Fütterung wird«, sagte Kim. »Und anschließend verschwinden sie wieder.«
    »Erinnert mich an die Mahlzeiten zu Hause«, meinte Paris.
    »In meiner Kindheit.«
    »Ich wollte gerade darauf hinweisen, daß in diesem Verhalten rudimentäre Intelligenz zum Ausdruck kommt.«
    Paris lächelte schief. »He, wenn Sie mich beleidigen
    wollen… bedeutet das sicher, daß es Ihnen besser geht.«
    »Es ist mir besser gegangen – bis ich einen Blick in den Eimer geworfen habe. Die Nahrung der Darra wirkt nicht besonders appetitlich.«
    Die Frachtkammer des Schiffes war mit den ekligen
    Spinnenwürmern gefüllt. Die Aufgabe der Fütterer bestand darin, die Nahrung der Darra zuerst einzusammeln und sie dann über Bord zu werfen. Die Eimer von Paris und Kim waren bis zum Rand mit den widerlichen Würmern gefüllt.
    Paris hatte sich galant angeboten, auch Marimas Schicht zu übernehmen. Was er nun zu bereuen begann.
    Marima kam an Deck und bewegte sich ganz vorsichtig.
    Immer wieder knickten ihr die Beine ein. Mit beiden Händen hielt sie sich an der Reling fest und näherte sich den Starfleet-Offizieren.
    Paris beobachtete sie mit einer Mischung aus Bewunderung und Mitleid. »He, was soll das bedeuten? Wieso kommen Sie hierher?«
    »Sie sind sehr freundlich, Tom, aber ich kann nicht zulassen, daß Sie meine Arbeit für mich erledigen.«
    »Ich schlage vor, Sie gehen wieder nach unten und legen sich hin.«
    »Nein. Es geht mir schon besser.« Marima zitterte und versuchte vergeblich, sich unter Kontrolle zu halten.
    »Wirklich.«
    »Oh, sicher.«
    »Soll sie ruhig helfen, wenn sie möchte«, sagte Kim.
    Paris seufzte und fragte sich, was grausamer sein mochte: sie fortzuschicken oder ihr zu erlauben, an der Fütterung teilzunehmen. Ach, zum Teufel auch. »Na schön, Marima. Sie können den Eimer für mich halten, in Ordnung?«
    Die Sardalianerin nickte, blickte auf die Würmer hinab und verzog das Gesicht. »Gräßliche Biester.«
    »Seien Sie froh, daß es sich nicht um Ihre Mahlzeit handelt.«
    Marima nickte erneut, und die Bewegung schien sich auf ihren ganzen Körper zu übertragen, als ein neuer krampfartiger Anfall begann. »Es tut mir leid. Ich kann nicht…« Sie verdrehte die Augen und sackte in sich zusammen. Harry Kim fing sie auf und setzte sich langsam aufs Deck, stützte Marimas Kopf im Schoß.
    »He!« rief Paris den Wächtern zu. »Diese Frau ist krank.
    Können Sie ihr nicht irgendwie helfen?«
    Die Micaszianer schenkten ihm keine Beachtung.
    »Ich glaube, sie scheren sich nicht darum, wie es Marima geht«, sagte Kim.
    »Das wird sich gleich herausstellen. Kümmern Sie sich um Marima, Harry.« Paris stellte den Eimer beiseite und näherte sich einem Wächter.

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