Segnet die Tiere
B’Elanna Torres zusammen, die aus der Transportkapsel trat.
»Captain! Ich wollte gerade zu Ihnen.«
»Worum geht’s, B’Elanna?«
»Ich glaube, die Reparaturen ließen sich schneller
durchführen, wenn ich selbst den Planeten aufsuchen und dort geeignetes Metall sammeln könnte. Die uns zur Verfügung gestellten Legierungen weisen einfach zu viele
Verunreinigungen auf. Ich wäre bestimmt in der Lage, eine bessere Auswahl zu treffen. Außerdem: Nach der Sache mit Borizus traue ich keinem Sardalianer mehr.«
Janeway verschränkte die Arme und richtete einen müden Blick auf die Chefingenieurin. Torres’ Hartnäckigkeit beeindruckte und verärgerte sie. Sie geben nie auf, oder? Laute sagte sie: »Ich kann Sie einfach nicht entbehren, B’Elanna. Sie haben Ihre Mitarbeiter darauf hingewiesen, welche Materialien Sie brauchen. Das sollte genügen.«
»Vielleicht glauben Sie, ich käme nicht mit den Sardalianern klar. Halten Sie mich für inkompetent, Captain?«
»Ich weiß, daß Sie tüchtig sind, B’Elanna. Dieser Punkt steht hier nicht zur Debatte.«
»Sie haben einmal an meinen Fähigkeiten gezweifelt…«
»Was sich als Fehler erwies. Nun, diese Sache ist längst geregelt, B’Elanna. Ich hätte Sie wohl kaum zur Leiterin der technischen Abteilung ernannt, wenn ich nicht bereit gewesen wäre, Ihnen vollkommen zu vertrauen. Bei der Reparatur der Navigationssysteme sind Sie von zentraler Bedeutung. Deshalb brauche ich Sie an Bord.«
Torres gab sich noch immer nicht geschlagen. »Sie wissen ja, daß ich auch dort Möglichkeiten sehe, wo andere nichts erkennen.«
Das konnte Janeway nicht leugnen. B’Elanna war eine der begabtesten Technikerinnen, die sie kannte, doch derzeit ließ sie sich von Gefühlen leiten, nicht von ihrem Kopf. »Gerade deshalb benötige ich Sie hier. Ich würde Sie sofort auf den Planeten schicken, wenn ich mir etwas davon verspräche.«
»Aber…«
Tuvoks Stimme ertönte plötzlich aus den Interkom-
Lautsprechern. »Alarmstufe Gelb. Ein Eindringling befindet sich im Transporterraum. Sicherheitsteam zum
Transporterraum eins.«
»Ich bin unterwegs«, sagte Janeway und trat zusammen mit Torres in den Turbolift. »Deck vier.«
Wenige Sekunden später liefen sie durch einen Korridor in Richtung Transporterraum.
Tuvok wartete dort auf sie.
»Haben Sie die Kontrollen lahmgelegt?« fragte Janeway.
»Ja. Aber es ist Borizus gelungen, die Tür zu blockieren.«
»Ich kümmere mich darum«, sagte B’Elanna. »Hat er eine Waffe?«
»Ich bin mir nicht sicher. Der Tricorder zeigte keine uns bekannten Waffen an.«
Drei Sicherheitswächter eilten durch den Korridor herbei. Sie blieben stehen und nahmen Haltung an, als sie Tuvok und Janeway sahen.
»Sir, Captain…«
»Wenn Lieutenant Torres die Tür öffnet, stürmen Sie den Raum und sichern ihn«, wies Tuvok die Wächter an.
»Aye, Sir.«
Torres hatte unterdessen eine Verkleidungsplatte aus der Wand gelöst und stellte neue Schaltverbindungen her. »Ich bin gleich soweit.«
»Auf mein Zeichen hin«, sagte der Vulkanier.
Die Chefingenieurin nickte. »In Ordnung.«
»Jetzt.«
B’Elanna schloß den Stromkreis, und die Tür glitt auf. Mit schußbereiten Phasern sprangen die drei Sicherheitswächter in den Raum, gefolgt von Janeway und Tuvok.
Borizus stand geduckt auf der Transferplattform, die Augen weit aufgerissen.
In der einen Hand hielt er den verschwundenen Tricorder.
Tuvok schritt zu ihm und streckte stumm den Arm aus.
Der Sardalianer gab ihm den Tricorder und begegnete dem ruhigen Blick des Vulkaniers.
Die Kommandantin traf eine rasche Entscheidung und
aktivierte ihren Insignienkommunikator. »Jane-way an
Brücke.«
»Hier Chakotay.«
»Bitte teilen Sie Kolias mit, daß ich erst später zu dem Empfang kommen kann.«
12
»Ich frage Sie noch einmal«, sagte Janeway. »Warum haben Sie den medizinischen Tricorder gestohlen?«
Borizus saß in der Arrestzelle, stumm und unnahbar, die Arme vor der Brust gefaltet. Sein Gesicht zeigte fast vulkanische Ausdruckslosigkeit; nur die Nasenschlitze zitterten gelegentlich.
Tuvok hatte am kleinen Tisch neben der Tür Platz
genommen, und die Sicherheitswächter standen in
unmittelbarer Nähe. Die Miene des Vulkaniers verriet keine Müdigkeit, doch der Glanz seiner Augen schien sich ein wenig getrübt zu haben. Stundenlang hatte er den Sardalianer verhört und dabei jede ihm bekannte Taktik eingesetzt – ohne Erfolg.
Anschließend hatte Janeway ihr Glück versucht, mit dem
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