Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
Vom Netzwerk:
Versammelten.« Janeway zögerte kurz. »Ich habe mich
    deshalb verspätet, weil einer Ihrer Mitarbeiter an Bord meines Schiffes kriminelle Aktivitäten entfaltete.«
    Kolias erblaßte. »Ein Sardalianer hat Sie beleidigt? Nennen Sie mir seinen Namen. Dann sorge ich persönlich dafür, daß er bestraft wird.«
    »Er heißt Borizus.«
    Kolias starrte Janeway so an, als könnte er es kaum fassen.
    »Der zweite Minister? Bei Gottes Augen! Und auf welche Weise hat er Ihr Mißfallen erregt?«
    »Indem er ein Gerät stahl und versuchte, es auf den Planeten zu bringen.«
    »Das ist ein sehr ernster Vorwurf, Captain.«
    »Ich weiß. Und ich würde ihn wohl kaum erheben, wenn wir Borizus nicht auf frischer Tat ertappt hätten.« Janeway sah den Obersten Rat an und dachte: jetzt sind Sie am Zug.
    Kolias stand auf und überragte die anderen Sardalianer. »Ich schlage vor, wir besprechen diese Angelegenheit unter uns.«
    Er nickte und bedeutete Janeway, ihm zu folgen. Zwei
    Assistenten bahnten ihm einen Weg durch die Menge.
    Kurz darauf verließen sie den Bankettsaal und schritten durch einen hohen, gewölbten Flur. Ein kleinerer Gang führte in ein gut eingerichtetes Zimmer. Dort ließ sich Kolias mit einem zufriedenen Seufzen auf lavendelfarbene Kissen sinken.
    Janeway vermutete, daß sie sich jetzt in seinem persönlichen Quartier befanden.
    »Wo hält sich Borizus derzeit auf?« fragte der Oberste Rat.
    »In einer Arrestzelle an Bord meines Schiffes«, erwiderte Janeway. »Offen gestanden: Ich wüßte es zu schätzen, wenn ich den Mann Ihnen überlassen könnte.«
    »Natürlich. Was hat er gestohlen?«
    »Einen Tricorder.« Janeway legte eine kurze Pause ein und beobachtete, wie Verwirrung über das Gesicht des Sardalianers huschte. »Ein diagnostisches Instrument.«
    »Ich verstehe.« Dieser Hinweis schien Kolias kaum zu
    überraschen.
    »Das ist noch nicht alles, Oberster Rat«, fügte Janeway hinzu. »Wissen Sie, daß zwei meiner Besatzungsmitglieder vermißt werden?«
    Kolias erstarrte förmlich, und seine Nasenschlitze zogen sich wie in Zeitlupe zusammen. »Ich habe davon gehört, als ich Ihr Schiff besuchte. Eine sehr bedauerliche Sache.«
    »Bisher sind wir noch nicht in der Lage gewesen, die beiden Vermißten zu lokalisieren. Und wir haben mit großer
    Aufmerksamkeit nach ihnen Ausschau gehalten.«
    »Das tut mir leid für Sie.«
    »Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns bei der weiteren Suche helfen könnten. Soweit ich weiß, wird auch Ihre Tochter vermißt.«
    Schmerz flackerte in den Augen des Obersten Rats. »Ja. Seit Tagen habe ich nichts mehr von ihr gehört.«
    »Dann handelt es sich also um ein gemeinsames Problem«, stellte Janeway fest. »Ich schlage vor, wir arbeiten zusammen und helfen uns gegenseitig.«
    »Selbstverständlich«, entgegnete Kolias, doch es klang fast gleichgültig.
    Janeway beugte sich vor. »Zwei meiner Leute befinden sich irgendwo auf diesem Planeten. Ich möchte wissen, ob sie in Gefahr sind.«
    Es gelang Kolias, sowohl nachdenklich als auch verletzt zu wirken. »Captain, wir Sardalianer sind ein sehr friedliches Volk. Daher bin ich ziemlich sicher, daß es den vermißten Besatzungsmitgliedern gut geht. Wenn Sie so besorgt sind…
    Vielleicht sollten Sie den Doktor hierher bitten, damit er die möglichen Gefahren für Ihre Leute analysiert.«
    »Offenbar haben Sie großes Interesse an unserem Doktor…«
    »Ich bitte um Verzeihung.« Ein Assistent betrat den Raum.
    »Entschuldigen Sie die Störung, aber ich muß Sie unbedingt sprechen. Es geht um eine äußerst dringende Angelegenheit.«
    Mit einigen knappen Gesten deutete er darauf hin, daß er ein Gespräch unter vier Augen wünschte.
    Kolias wandte sich an Janeway. »Wenn Sie gestatten,
    Captain…«
    »Natürlich«, sagte sie widerstrebend. »Ich vertrete mir ein wenig die Beine.«
    Sie verließ das Zimmer und schlenderte zum Bankettsaal zurück.
    In der Mitte des großen Raums standen zwei schlanke,
    hochgewachsene Tänzer in einem Zelt aus durchsichtiger, rosaroter und goldener Seide. Sie vollführten spinnenartige Bewegungen. Mehrere Musiker spielten dazu, benutzten
    reichhaltig verzierte bronzefarbene Röhren, die sie sich an die Nasenschlitze preßten. Seltsame blökende und flüsternde Töne formten sonderbare Melodien.
    Janeway beobachtete das Geschehen und dachte über den offensichtlichen Widerspruch nach. Die Sardalianer liebten Schönheit und Luxus. Sie speisten gut, gönnten sich
    Bequemlichkeit und legten großen Wert

Weitere Kostenlose Bücher