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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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Während meines letzten Aufenthalts auf Sardalia geriet ich in eine Art Museum.
    Primitive Gemälde zeigten dort Sardalianer bei der Jagd auf gefährlich wirkende Meerestiere. Eine Aufzeichnung
    berichtete von einer Gefahr für die sardalianische Zivilisation,
    ›graue Pest‹ genannt. Es scheint sich um eine wahre Epidemie zu handeln.«
    »Ist das der Grund für Kolias’ Zusammenbruch beim ersten Empfang?«
    »Ja. Es dürfte auch die Erklärung dafür sein, warum so viele Sardalianer geschwächt sind.«
    Chakotay bedachte die Kommandantin mit einem besorgten Blick. »Glauben Sie, daß die Krankheit auch eine Gefahr für uns darstellt? Könnten wir uns anstecken?«
    »Das müssen wir den Doktor fragen. Leider wissen wir
    derzeit nur sehr wenig über die graue Pest.«
    »Vielleicht gibt es hier einen Zusammenhang mit den
    Protesten, die ich in Vandorra vor dem Großen Saal beobachtet habe. Bei einigen von ihnen war ein ziemlich großes
    Gewaltpotential erkennbar.«
    »Gewalt bei Demonstrationen?« erwiderte Janeway. »Das möchte ich mir ansehen. Stellen Sie eine Datenverbindung zu meinem privaten Schirm her. Haben Sie bei Kolias
    irgendwelche Reaktionen auf die Demonstrationen bemerkt?«
    »Nein, keine.«
    Janeways Insignienkommunikator piepte. »Torres an Captain Janeway.« Die Chefingenieurin klang ziemlich erregt.
    »Ich höre, B’Elanna.«
    »Captain, eine der zentralen Mikroschaltungsligaturen ist verschwunden, zusammen mit dem isolinearen Chipsegment.«
    »Verschwunden? Seit wann?«
    »Schwer zu sagen. Diesen Teil des System habe ich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr überprüft.«
    »Wer könnte Ihrer Meinung nach dafür verantwortlich sein?«
    »Wenn man Borizus in der Nähe gesehen hätte, würde ich auf ihn tippen«, erwiderte Torres. »Aber er kann es wohl kaum gewesen sein. Immerhin sitzt er noch immer in der Arrestzelle, oder?«
    Janeway sah Chakotay an. Er nickte. »Kolias will ihn
    zurück«, sagte der Erste Offizier. »Aber ich hielt es für besser, noch ein wenig zu warten.«
    »Können wir die Ligatur ersetzen, B’Elanna?«
    »Ich müßte eine neue herstellen, und dadurch brauchen wir mehr Metall vom Planeten – was die übrigen Reparaturarbeiten verzögert.«
    »Machen Sie sich sofort an die Arbeit«, sagte Janeway. »Ich weise Tuvok an, ein Sicherheitsteam in den Maschinenraum zu schicken. Darüber hinaus suchen wir mit einer
    Sensorsondierung nach dem fehlenden Teil, sowohl im Schiff als auch auf der Oberfläche des Planeten.«
    Ein Fluch des sonst immer sehr beherrschten Chakotay
    verblüffte Janeway.
    »Was ist los, Commander?«
    »Ich habe gerade das Transporter-Logbuch überprüft. Die Einträge stimmen nicht mit der aufgezeichneten energetischen Aktivität überein.«
    »Glauben Sie, jemand hat einen nicht genehmigten Transfer durchgeführt?«
    Chakotay begegnete dem Blick der Kommandantin. »Nicht nur das. Ich glaube, es geschah, während sich Borizus noch an Bord herumtrieb.«
    »Könnte er imstande gewesen sein, die Transporterkontrollen zu bedienen?« fragte Janeway.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Chakotay. »B’Elanna meinte, daß er sich schon nach kurzer Zeit erstaunlich gut im Schiff zurechtfand.«
    »Und er ist Techniker. Ich schätze, ich sollte noch einmal mit ihm reden.«
    Der Erste Offizier schnitt eine grimmige Miene. »Wenn sich die Ligatur jetzt in den Händen der Technikergilde befindet, noch dazu mit einem intakten Chipsegment… Wir müssen sie so schnell wie möglich zurückholen. Zwar haben wir es hier mit einer Präwarp-Kultur zu tun, aber die Sardalianer wären vermutlich imstande, die Ligatur zu analysieren und dadurch wichtige technische Erkenntnisse zu gewinnen.«
    »In dem Fall käme es zu erheblichen Auswirkungen auf die Entwicklung der sardalianischen Gesellschaft.« Janeway nickte ernst. »Sie haben recht, Commander. Wir müssen die Ligatur möglichst schnell finden und zurückholen. Zum Glück kenne ich jemanden, der für diese Aufgabe bestens geeignet ist.«
    »Meinen Sie B’Elanna?« Chakotay schüttelte skeptisch den Kopf. »Halten Sie es für klug, sie auf den Planeten zu schicken?«
    »Ich sehe keine Alternative.«
    Janeways Insignienkommunikator piepte einmal mehr, und Tuvoks Stimme ertönte.
    »Captain, wir empfangen Kom-Signale vom Planeten. Die Mitteilung ist ungewöhnlich direkt und vermutlich feindseliger Natur.«
    »Ich höre.«
    »An das Raumschiff Voyager«, erklang eine selbstbewußt klingende Tenorstimme. »Wir sind bereit,

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