Sehnsucht
gebräunte Haut und dunkle Augen, schwarzes Haar, das seidig über eine breite Schulter fiel.
Sam war nicht überrascht. Ob Bo nun der Mann aus seinem Traum gewesen war oder nicht, er konnte definitiv in Sams Tagträumen auftauchen. Sam kam nach ein paar harten Strichen und der Vorstellung von seinem Schwanz in Bos Mund.
***
Der Esstisch war schon gedeckt und Bo brachte gerade eine Platte mit Brötchen und eine Schüssel mit Rührei und Speck aus der Küche, als Sam zum Frühstück herunterkam.
»Hey, Sam.« Bo lächelte, als er das Essen auf den Tisch stellte. »Gut geschlafen?«
»Ja, sehr gut sogar.« Sam schaffte es, Bo in die Augen zu sehen, ohne dabei rot zu werden, aber er konnte sich nicht davon abhalten, Bos Körper zu mustern. »Sieht gut aus. Die Brötchen, meine ich«, fügte er hastig hinzu.
»Sind sie auch!«, sagte David, der mit einer großen, blauen Tasse in der Hand aus der Küche kam.
»Kaffee ist fertig, wenn jemand will.«
»Hat gerade jemand Kaffee gesagt?« Amy kam durch die Esszimmertür, einen gähnenden Andre im Schlepptau.
»Mmm, Brötchen und Rührei…«
»Gut.« Andre klopfte auf seinen Bauch. »Ich hab Hunger.«
Bo lachte. »Setzt euch und haut rein. Ich hol den Kaffee.«
»Ich helfe dir«, bot Sam an.
Er folgte Bo in die Küche und schaute sich um, um sich daran zu hindern, Bo anzustarren. »Hm, die Küche ist viel kleiner als ich gedacht habe.«
Bo nickte, während er die Kaffeetassen füllte. »Als Oleander House gebaut wurde, hat man draußen gekocht, in einem separaten Gebäude. Die Küche wurde 1902 während der Renovierung eingebaut. Damals hat man nicht so viel Wert auf eine große Küche gelegt, wie wir es heute tun. Nimm bitte die Milch aus dem Kühlschrank mit, ja?«
»Klar.« Sam öffnete den kleinen, tragbaren Kühlschrank, den die Gruppe mitgebracht hatte und holte die Packung Vollmilch heraus. »Gibt es irgendetwas über dieses Haus, das du nicht weißt?«
»Wahrscheinlich. Aber nicht, weil ich nicht versucht hätte, es rauszufinden, das kann ich dir sagen.« Bo reichte Sam zwei dampfende Tassen. Sam nahm sie entgegen und klemmte sich den Milchkarton unter einen Arm.
»Danke für die Hilfe mit dem Kaffee. Ich weiß das zu schätzen.«
Sam musste den Blick von Bos Gesicht abwenden. Es war zu leicht, sich Dinge einzubilden, von denen er wusste, dass sie gar nicht da sein konnten.
»Kein Problem.«
Im Esszimmer reichte Sam eine Tasse an Andre weiter und stellte die Milch in die Mitte des Tisches. Er setzte sich und nahm einen Schluck aus seiner eigenen Tasse. »Wo ist Cecile?«
Amy rümpfte die Nase. »Schläft noch, denke ich.«
»Nein, ich bin wach.« Cecile rauschte ins Zimmer, die schmale Nase hoch erhoben. Sie beäugte den Tisch mit unverhohlenem Missfallen. »Gibt es nichts anderes zu essen?«
»Es gibt Müsli und Obst in der Küche«, sagte Andre und griff nach einem weiteren Brötchen. »Aber du weißt nicht, was du verpasst, wenn du das hier nicht probierst.«
Cecile lächelte schmal. »Oh, ich bin sicher, dass ich das weiß. Entschuldigt mich.«
David schüttelte den Kopf, als Cecile in der Küche verschwand.
»Himmel, diese Frau kann einem den Appetit verderben.« Er drehte sich um und schaute Bo ernst an. »Heute kümmern wir uns um die Wirtschaftsgebäude, ja?«
»Ja«, bestätigte Bo und nahm sich zu seinem dritten Brötchen noch einmal Rührei nach.
David nickte. »Lass mich in ein Team mit Cecile.«
Amys Augenbrauen schossen nach oben.
»Komisch, ich hatte das Gefühl, dass du sie nicht besonders gut leiden kannst…«
»Tu ich auch nicht. Aber ich will ein Auge auf sie haben. Ich glaube, sie spielt uns hier was vor.«
»Und wie.«
Andre lehnte sich über den Tisch und sprach leiser weiter.
»Carl Gentry muss einen Knall haben, wenn er glaubt, dass sie übersinnliche Fähigkeiten hat.«
»Vielleicht«, meinte Bo. »Aber wir müssen mit ihr zusammenarbeiten, ob wir wollen oder nicht. Du weißt, dass das Mr. Gentrys Bedingung dafür war, dass wir die Untersuchung durchführen dürfen. Er wollte, dass ein Medium dabei ist, das er selbst ausgesucht hat.«
»Medium, dass ich nicht lache«, brummte David. »Die ist genauso wenig ein Medium wie der verdammte Tisch hier.«
Ceciles Erscheinen aus der Küche beendete die Unterhaltung. Sie setzte sich so weit weg von den anderen wie nur irgend möglich und begann, an der Banane und dem Inhalt der kleinen Schüssel Müsli zu knabbern, die sie mitgebracht hatte.
»Also«, sagte Bo
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