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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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in seinem Schritt bewies ihm deutlich, wie heftig er auf den Traum reagiert hatte.
    »Es war so real«, murmelte er in die nächtliche Dunkelheit.
    Aber es ist nicht real und wird es auch niemals sein.
    Der Gedanke reichte nicht aus, um seine Erregung abflauen zu lassen. Etwas daran machte Sam wütend. Knurrend öffnete er den Reißverschluss seiner Jeans und packte seinen Schwanz mit fast schon brutalem Griff. Er schloss die Augen und bewegte seine Hand so schnell und hart, dass es fast ebenso schmerzhaft wie lustvoll war. Und Sam war froh darüber.
    Er wollte, dass es weh tat. Er brauchte den physischen Schmerz, um damit die tiefe Sehnsucht in ihm zu übertönen, die einfach nicht verschwinden wollte.
    Danach wischte er seine Hand an seinem Hosenbein ab, stand auf und ging wieder hinein. Schließlich schlief er in seinen Sachen auf seinem Bett ein. Der nassen Spuren auf seinen Wangen war er sich kaum bewusst.
    ***
    Schweiß rann über Sams Rücken und sein Gesicht, als er mit aller Kraft in den Körper seines Liebhabers stieß. Der Mann schrie auf, als er kam, die zitternden Beine um Sams Nacken geschlungen. Sam zog sich aus ihm zurück, als ihn sein Orgasmus überrollte und er sich über den Bauch seines gesichtslosen Partners ergoss.
    Etwas lief seinen Nacken hinunter. Warm und dickflüssig. Wie Sirup schlängelte es sich zwischen seinen Schulterblättern hinab. Er schaute auf. Ein Tropfen Blut hing zitternd an einer der leeren Augenhöhlen in Amys abgetrenntem Kopf. Sam sah wieder nach unten.
    Bos blicklose Augen starrten ihn aus einer zerstörten Maske aus glänzendem Rot an. Dann sah er das tiefe, blutige Loch in Bos Bauch und die Fleischfetzen, die von seinen eigenen, blutigen Klauen hingen und er begann zu schreien.
    Sam setzte sich ruckartig auf. Seine Augen waren geweitet und sein Mund stand offen. Seine Kehle fühlte sich heiser an und die Luft bebte mit dem Echo seines Schreies. Sein Blick schoss verzweifelt im Zimmer herum, als er versuchte, wieder in die reale Welt zurückzufinden. Sonnenlicht ließ die blassen Wände leuchten und Sam erkannte, dass es Morgen war.
    Ein weiterer Traum. Der schlimmste bisher. Sam vergrub sein Gesicht in den Händen.
    »Ich wollte doch nicht, dass er es ist«, stöhnte er. »Scheiße, scheiße, scheiße…«
    Ohne Warnung flog die Tür auf.
    Sam zuckte zurück, zog seine Knie an die Brust und presste sich gegen das massive, hölzerne Rückenteil des Bettes. Sein Herz pochte wie verrückt, so schnell, dass ihm schwindelig wurde.
    Bo stand im Türrahmen und keuchte, als wäre er gerannt.
    »Sam? Gott, bist du okay?«
    Sam nickte. »Mir geht's gut… war nur ein Traum.«
    »Du meinst wohl Alptraum. Du hast geschrien…« Bo kam vorsichtig näher und beobachtete Sam eindringlich. Er setzte sich aufs Bett und berührte zögerlich Sams Knie. »Andre und Cecile hatten auch Alpträume. Viel schlimmere als zuvor, haben sie gesagt.«
    »Genau wie meiner.« Sam atmete tief ein und versuchte, sich zu beruhigen. Selbst jetzt, wo er hellwach und es heller Morgen war, fühlte er sich schreckhaft und seine Nerven lagen blank. Als würde ich darauf warten, dass etwas passiert.
    »Cecile ist sicher, dass die Verschlimmerung etwas zu bedeuten hat«, sagte Bo.
    Sam warf ihm einen fragenden Blick zu und ignorierte dabei die Hand, die immer noch auf seinem Bein lag.
    »Was denken die anderen?«
    »David und Andre halten es für Unsinn. Amy ist überraschenderweise mit Cecile einer Meinung.« Bo schüttelte den Kopf und kräuselte nachdenklich die Lippen. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Als Wissenschaftler bin ich geneigt, es als Zufall abzutun. Aber ich kann die Tatsache nicht ignorieren, dass Andre und Ceciles Träume praktisch identisch waren und es immer noch sind. Ich verstehe nur nicht, wie deine Träume da ins Bild passen.«
    Sam rutschte vom Bett und stand auf. Er hatte Bos Berührung einfach abschütteln müssen.
    »Ich weiß. Meine sind ähnlich und trotzdem anders. Ich versteh es doch selbst nicht.«
    Bo fixierte Sam mit einem durchdringenden Blick. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass du der Schlüssel zu der ganzen Sache bist.«
    Sam leckte sich über die trockenen Lippen. »Wieso ich?«
    »Keine Ahnung.« Bos Stimme war leise und nachdenklich.
    »Es ist nicht im Geringsten wissenschaftlich erklärbar. Nur so ein Gefühl… Aber ich weiß – ich weiß –, wenn wir die Verbindung zwischen deinen Erlebnissen und den Geschehnissen in der Vergangenheit herstellen

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