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Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dann bauschen die das immer zu richtigen Shows auf, mit allem Drum und Dran. Aber wahrscheinlich kriegen wir alle ein bißchen Angst, weil irgend jemand durch die Stadt streift und vielleicht schon nach dem nächsten Opfer Ausschau hält. Aber aufregend ist das ja auch, verstehst du das?«
    Teddy prostete ihr zu. »Tja, irgendwie müssen die Schmierblätter ja ihre Auflagen steigern.«
    »Ich muß dir noch was gestehen, Teddy. Ich bin entsetzlich neugierig. Weißt du, ich hab noch nie eine Leiche gesehen. Eine richtige, meine ich. Bevor sie in der Leichenhalle aufgebahrt werden, werden sie ja immer hergerichtet.«
    »Josie, so etwas muß man wirklich nicht unbedingt sehen.«
    Sie verstärkte den Druck auf seine Wade. »Na ja, vielleicht kommt dir das etwas pervers vor, aber findest du nicht auch, daß es einen… pädagogischen Zweck hätte?«
    Teddy war bereits klar, daß er einen Fehler beging.
    Andererseits konnte kaum jemand Josie Longstreet widerstehen, hatte sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt. Hinzu kam noch, daß sie beide ziemlich angeheitert waren. So fand Teddy nach drei vergeblichen Anläufen das Schlüsselloch und sperrte die Leichenhalle auf.
    »Ist das der Dienstboteneingang?« kicherte Josie.
    »Das Leichenschauhaus«, erklärte Teddy feierlich.
    Josie schüttelte sich vor Lachen. Sich gegenseitig stützend, torkelten sie durch die Tür. »Gott, ist das dunkel! Richtig unheimlich!«
    »Ich kann das Licht anmachen.«
    »Bloß nicht! Das wü rde die Stimmung nur zerstören.« Ihr Herz pochte wie wild. Damit er ihr es auch glaubte, nahm sie seine Hand und legte sie auf ihre Brust.
    Es kam zu einem langen, gierigen Kuß. Teddy drückte sie fest an sich und fuhr mit den Händen unter ihre Bluse. Sie trug einen extrem knappen BH, aus dem ihre dicken und bereits steinharten Warzen praktisch in die Hand fielen.
    »Uff, du hast ja Muskeln fast wie ein Mann«, stöhnte er. Sein Atem kam stoßweise. Mit dem Mund machte er sich über ihre Brust her, die Hände wanderten nach unten zu den Shorts.
    »Nicht so hastig, Schatz. Du bist ja geil wie ein junger Ziegenbock!« Lachend entwand sie sich ihm. »Jetzt werde erst mal Licht.« Mit einer Hand fuhr sie in ihrer Handtasche herum und förderte ein Lämpchen von der Größe eines Füllers zutage.
    Damit beleuchtete sie die Wände in einem solchen Tempo, daß die Schatten zu tanzen anfingen. »Wohin jetzt?«
    Teddy ließ die Finger über ihren Arm krabbeln, bis sie erschauerte. »Da lang«, sagte er und watschelte wie eine Ente nach links.
    »Du bist vielleicht eine Nummer, Teddy!« kicherte sie und schmiegte sich an ihn. »Das riecht ja nach… toten Rosen und weiß der Himmel noch was!«
    »Das ist der Atem der verstorbenen Seelen, meine Liebe.«
    Was hätte er schon davon gehabt, wenn er ihr erklärt hätte, daß der Geruch von Balsam, Formaldehyd und den scharfen Mitteln der Putzfrau herrührte. Er führte sie durch eine weitere Tür und fand mit Hilfe ihrer Taschenlampe gleich den richtigen Schlüssel.
    »Willst du es auch wirklich?«
    Josie schluckte einmal und nickte.
    Teddy stieß die Tür auf. Insgeheim verfluchte er die Inhaber mit seinem Ordnungssinn. Ein Knarzen hätte sich jetzt gut gemacht, aber hier mußte alles tipptopp sein.
    Josie holte tief Luft und schaltete das Licht an. »Mensch, das sieht ja aus wie beim Zahnarzt! Wozu braucht ihr denn die Schläuche dort?«
    Er zog grinsend die Augenbrauen hoch. »Willst du’s wirklich wissen?«
    Sie benetzte sich die Lippen. »Na ja, vielleicht doch nicht.
    Das da unter dem Laken… ist sie das?«
    »Sie und keine andere.«
    Josie spürte, wie in ihr alles zu zittern anfing. »Ich will sie sehen.«
    »Okay, aber anfassen darfst du nichts.«
    Teddy ging hinüber und zog die Decke weg.
    »Mein Gott«, flüsterte Josie. »Sie ist ja grau!«
    »Ich hatte für das Makeup noch keine Zeit.«
    Eine Hand gegen den Bauch gepreßt, trat Josie einen Schritt näher heran. »Ihre Kehle…«
    »Die Todesursache.« Er rieb mit der Handfläche über Josies runden, festen Hintern. »Das Messer hatte eine zehn bis fünfzehn Zentimeter lange Klinge. Und jetzt schau dir mal den Arm an. Siehst du die Färbung am Handgelenk? Dort, wo die Haut sich geschält hat? Daran kann man erkennen, daß sie mit einer normalen Wäscheleine gefesselt wurde.«
    »Wow!«
    »Sie war übrigens Nägelkauerin.« Dazu schnalzte er in gespieltem Entsetzen mit der Zunge und drehte gleichzeitig den Kopf der Leiche um. »Bitte die Quetschung am

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