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Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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habe…«
    Tuckers Hand legte sich blitzschnell auf ihre Lippen. Mit immer noch sanftem, doch eindringlichem Ton erklärte er: »An dir ist etwas, das ich noch nicht richtig festmachen kann, Caroline. Aber es nagt zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten an mir. Für solche Reaktionen gibt es normalerweise einen triftigen Grund.«
    »Bei mir fließt die Zeit anders dahin als bei dir,« entgegnete Caroline mit, wie sie meinte, bewundernswert fester Stimme, und das obwohl sie das Herz bis in die Kehle schlagen spürte.
    »In ein paar Monaten gehe ich auf Europatournee. Eine kurze Affäre im Sommer hat da in meinen Plänen nichts zu suchen.«
    Die Ahnung eines Lächelns huschte über Tuckers Lippen.
    »Du verplanst wirklich alles.« Er trat einen Schritt vor und drückte einen kurzen, festen Kuß auf ihre Lippen. »Ich werde dich haben, Caroline. Früher oder später werden wir das Letzte auseinander herausholen. Aber die Wahl des Zeitpunkts möchte ich dir überlassen.«
    »So einen miesen, selbstgefälligen Ausspruch habe ich im ganzen Leben noch nicht gehört!«
    »Das kommt auf den jeweiligen Standpunkt an. Ich habe es als eine faire Warnung aufgefaßt. Auf keinen Fall wollte ich, daß dir die Galle überläuft.«
    Tucker nahm Caroline bei der Hand und führte sie zum Haus zurück. Es war bereits so dunkel, daß man Glühwürmchen in der Luft tanzen sehen konnte. »Hast du Lust, dich ein bißchen auf die Terrasse zu setzen?«
    »Ich habe nicht vor, mich neben dich zu setzen – egal wo.«
    »Also, wenn du so mit mir sprichst, glaube ich wirklich noch, daß du mich für unwiderstehlich hältst.«
    »Der Tag, an dem ich einem selbsternannten Don Juan aus der Provinz…«
    Lachend hob er sie hoch und wirbelte sie einmal im Kreis herum. »Ich bin ja so verrückt nach deinem frechen Mund!« rief er und gab ihr einen schmatzenden Kuß. »Wetten, daß du in eins von diesen teuren Internaten in der Schweiz gegangen bist!«
    »Bin ich nicht. Und jetzt setze mich bitte ab. Bitte. Ich höre jemanden kommen.«
    Tucker setzte sie nicht ab, aber er warf einen Blick über den Rasen. Zwei Scheinwerfer näherten sich. »Bin ja gespannt, wer um die Zeit noch zu uns will.«
    Teils aus Jux, teils weil er den warmen Druck ihres schlanken Körpers nicht missen wollte, trug er sie zur Auffahrt. »Weißt du, recht viel mehr als ein Mehlsack wiegst du eigentlich nicht. Du fühlst dich nur angenehmer an.«
    »Der Mann ist ein Dichter«, schnaubte sie.
    Er konnte der Versuc hung nicht länger widerstehen. »Wärst du nur einer von Milliarden Sternen, dich, und nur dich, würd ich stets begehren«, rezitierte er grinsend.
    Caroline suchte noch nach einer passenden Antwort, da stellte Tucker sie auf den Boden, gab ihr einen freundlichen Klaps auf den Hintern und winkte dem aus seinem rostigen Cutlass steigenden Bobby Lee zu.
    »Mensch, Junge, du solltest längst bei deiner holden Marvella sein!«
    »Hab ich auch noch vor, Tucker. Aber ich muß dir unbedingt was sagen.« Erst jetzt bemerkte er, daß noch jemand neben Tucker stand. »’N Abend, Miss Waverly.«
    »Schönen guten Abend, Bobby Lee. Entschuldigt mich bitte, aber ich werde mich jetzt besser bei Delia bedanken und dann heimfahren.«
    »Dafür ist es noch viel zu früh«, widersprach Tucker und ergriff ihre Hand. »Was führt dich hierher, Bobby Lee?«
    »Junior hat doch heute deinen Wagen geholt. Mein Gott, der sieht ja ganz schön übel aus!«
    »Er war schon ein Prachtstück. Und hatte keine fünftausend Meilen auf dem Tacho! Und? Hat sich der Rahmen verzoge n?«
    »Und wie!«
    Caroline blieb gerne noch ein bißchen länger, ihr wollte nur nicht in den Kopf, wozu der Junge eigentlich gekommen war.
    »Und du bist den ganzen Weg hierher gefahren, nur um Tucker zu sagen, daß der Rahmen sich verzogen hat?« fragte sie unvermittelt.
    Die zwei Männer sahen sie perplex an. Für Tucker stand längst fest, daß Bobby Lee auf etwas ganz anderes hinaus wollte.
    »Das nicht, Ma’am«, erklärte Bobby Lee höflich. »Ich wollte Tucker vielmehr sagen, wie es dazu kam. Jeder weiß ja, daß er so gut fahren kann wie die von der Formel I…«
    »Danke für das Kompliment, Bobby.«
    »Tja, und dann ist mir immer durch den Kopf gegangen, daß Junior keine Bremsspuren gesehen hat.«
    »Kunststück. Die Bremse ging nicht.«
    »Ja, das hat er gesagt. Aber so mir nichts, dir nichts gehen die nicht kaputt. Drum hab ich das Bremssystem genauer unter die Lupe genommen. Wenn ich nicht so neugierig

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