Sehnsucht nach Geborgenheit
sich nicht stillen!"
Er trug nur Shorts. „Komm ... ich helfe dir", sagte sie und versuchte zu ignorieren, wie sexy er aussah. Sie setzte sich auf den Waschtisch, um im Medizinschrank nach einem Pflaster zu suchen.
Während sie den winzigen Schnitt desinfizierte und darauf pustete, um den Schmerz zu lindern, erzählte ihr Jack, wie es geschehen war. Er hatte sich nass rasiert und sich verletzt, als er das Rasiermesser hastig wegräumen wollte.
„So, schon fertig", sagte Liz und drückte das Pflaster fest. „Halt den Finger eine Weile hoch, dann verheilt es schneller."
Sie war ein barmherziger Engel, der ihm mit liebevoller Zärtlichkeit geholfen hatte. Aber in ihrer Unterwäsche, mit dem Rücken zum Spiegel und den langen Beinen vom Waschtisch baumelnd, war sie auch eine Versuchung, die seine
leidenschaftlichsten Wünsche weckte.
Jack hatte zwar versprochen, die Hände von ihr zu lassen, aber auch er war nur ein Mensch. „Ich kenne etwas, das viel besser wirkt als ein Pflaster", sagte er mit heiserer Stimme und zog Liz an sich.
Als Jack am nächsten Morgen erwachte, tastete seine Hand ins Leere. Obwohl es früh am Samstag war, war Liz schon fort. Er eilte in ihr Zimmer.
Ihre Sachen waren noch da. Eine halbe
Stunde später erfuhr er in der Küche von Mrs. Rivers, dass Liz zu einer Besprechung in die Kanzlei gefahren war und vergessen hatte, es ihm gestern Abend zu erzählen.
Als Jack dort anrief, erklärte sie ihm, dass ihr Chef mit ihr über einen wichtigen Fall reden wollte. „Ich habe verschlafen und wollte dich nicht wecken", sagte sie. „Ich bin zum Abendessen zurück, okay?"
8. KAPITEL
„Der Fall ist genau richtig für Sie", begann Mac Royer, als er mit einer Thermoskanne Kaffee und einer Tüte voller Donuts die Kanzlei betrat und Liz in sein Büro winkte. „Ich kenne die Mutter der jungen Frau aus meinen High-School-Tagen in Baltimore."
Liz' zukünftige Mandantin war eine zweiundzwanzigjährige College-Absolventin namens Diane Erickson, die von ihrem Ex-Freund Todd Burroughs, dem Vater ihrer zweijährigen Tochter Samantha, 75 Dollar monatlich an Kindesunterhalt verlangte.
Wenn Diane nicht trinkt, herumschläft oder wilde Partys feiert, dürfte es kein Problem geben, dachte Liz. Warum sagte ihr sechster Sinn ihr dann, dass es ein schwieriger Fall werden würde?
„Hat Diane Erickson Klage erhoben?" fragte sie. „Und hat Todd Burroughs Arbeit?"
Mac lehnte sich zurück. „Ja auf beide Fragen,"
„Das klingt nach einer klaren Sache", erwiderte Liz.
„Abgesehen davon, dass Sie die Mutter kennen, warum ist eine Besprechung am Samstagmorgen erforderlich?"
Er lächelte ein wenig schief. „Weil der Fall in die Schlagzeilen kommen wird."
Liz zog eine Augenbraue hoch.
„Todd Burroughs Mutter Margaret ist eine ehemalige
Postangestellte und bezieht Rente. Sie ist bereit, sich um Samantha zu kümmern, und hat ihren Sohn dazu gebracht, das Sorgerecht für sein Kind zu verlangen ... und Diane auf Unterhalt zu verklagen."
Liz verstand noch immer nicht, was daran so sensationell war.
„Offenbar hat die Großmutter einen Staranwalt dazu bewegen können, ihren Sohn vor Gericht zu vertreten", berichtete Mac.
„Sie werden anführen, dass Margaret Burroughs ihre Enkelin rund um die Uhr betreuen kann, während Diane Samantha in einen Kinderhort geben muss, um ihr Studium fortsetzen zu können."
„Aber ... das ist ja ungeheuerlich!" rief Liz. „Die Mutter soll dafür bestraft werden, dass sie etwas aus sich machen will, um ihrer Tochter ein besseres Leben zu bieten? Todd Burroughs dagegen hat sich bisher für sein Kind nicht interessiert und tut es jetzt nur, um seiner Mutter einen Gefallen zu tun und Diane zu bestrafen. Ich bezweifle, dass er Samantha wirklich liebt. Aber da heutzutage viele Richter wenig von arbeitenden oder studierenden Müttern halten..."
Mac nickte. „Genau das ist der Punkt."
Plötzlich durchzuckte Liz ein erschreckender Gedanke. „Wer ist der Staranwalt, den Sie erwähnten?"
„Ned Riley."
„Aber der hatte vor zwei Wochen einen Herzinfarkt", erinnerte Liz ihren Chef. „Und er arbeitet allein. Wird sich dieser Fall so lange hinziehen, dass er sich erholen kann? Oder wird er ihn an einen Kollegen abgeben?"
„Letzteres, denke ich." Mac biss in ein Donut. „Hier ist die Akte. Diane wird in einer halben Stunde hier sein."
Liz' Gespräch mit Diane Erickson, die ihre süße blonde Zweijährige mitgebracht hatte, verlief gut. Die junge Frau machte auf sie den
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