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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang R. Hantel-Quitmann
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sind noch nicht fertig miteinander, denn jetzt kommt erst die eigentlich spannende Frage: Wie wollen Sie mit diesen aufrichtigen und zugleich schmerzlichen Erkenntnissen Ihrer schonungslosen Lebensbilanz in Zukunft weiterleben? Ist es nicht Zeit für eine wirkliche Umkehr? Waswollen Sie sofort ändern, was morgen und was spätestens in der nächsten Woche?
    Was sagen Sie, Sie sind verwirrt? Sie meinen nicht mehr denken zu können, weil zu viele Gefühle dies verhindern? Und welche Gefühle sind das? Ist es Angst, Ärger, Wut, Zorn, Trauer oder Verzweiflung? Sind es Scham und Schuldgefühle oder gar Rachegelüste oder Wiedergutmachungsphantasien? Was sagen Sie? Sie empfinden plötzlich eine tiefe Sehnsucht? Das ist gut, Sie sind auf dem richtigen Weg. Ihre Sehnsucht sagt Ihnen, dass Sie vieles anders machen würden, wenn Sie noch einmal die Chance hätten, Ihr Leben zu leben und zugleich wissen Sie, dass dies nicht geht. Das ist das bitter-süße Gefühl der Sehnsucht. Und jetzt wissen Sie, warum Sie bislang zu einer ehrlichen Lebensbilanz nicht in der Lage waren. Weil Sie diese Sehnsucht nicht ertragen können!
    Sie fühlen sich von mir betrogen und in die Irre geführt? Sie halten es für ein diabolisches Spiel, für wahrhaft teuflische Gedanken? Richtig, Ihr Gefühl trügt Sie nicht. Aber warten Sie, wir sind noch nicht fertig, ich habe noch eine letzte kleine Frage: Was würden Sie dafür geben, wenn Sie doch noch einmal jung sein könnten? Würden Sie sich für dieses Ziel auch mit dem Teufel einlassen? Würden Sie ihm sogar Ihre Seele verkaufen, weil Sie sich so sicher fühlen, dass Ihnen nichts passieren kann, dass Sie gegen alle Versuchungen gewappnet sind? Wenn Sie ein ordentlicher Deutscher sind, dann würden Sie es tun! Ich kenne Sie, mich können Sie nicht täuschen.
    Wer ich bin, wollen Sie wissen? Mein Name ist Mephisto, man nennt mich auch den Teufel. Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft. 25 Denn was die Menschen das Gute nennen, gibt es nur, weil es mich gibt, das Böse. Ich bin erfahren und habe schon mit ganz anderen Menschen einen solchen Pakt geschlossen. Dieser Dr. Faust zum Beispiel war nicht der erste und nicht der letzte, aber er wurde berühmt durch seinen Pakt mit mir. Ich habe seine Sehnsucht am Ende seines Lebens erkannt und ihm ein faires Angebot gemacht: Erkönne noch einmal jung sein und von vorne beginnen, das Leben in vollen Zügen genießen, alles mit meiner teuflisch-magischen Unterstützung. Er hat mein Angebot angenommen. Sie wollen wissen, wie dieses kleine Experiment gelaufen ist? Hier ist die Geschichte, wie der Dichter sie erzählt hat.
    Ein Pakt mit dem Teufel
    Es war einmal ein angesehener Forscher, Wissenschaftler und Lehrer, der am Ende seines Lebens angelangt eine ernüchternde Bilanz ziehen musste: Er hat das Leben in seiner Fülle nicht genießen können und in der Liebe ebenso versagt wie als Forscher in der Wissenschaft. Er wird nach dieser schonungslosen Lebensbilanz von einer tiefen Sehnsucht geplagt, die sein Herz und seinen Verstand betreffen. Sein Herz ist voller Sehnsucht, weil er in den Dingen der Liebe versagt hat, und sein Verstand sagt ihm, dass er nichts wirklich von der Welt verstanden hat.
    Er hat Philosophie, Jura, Medizin und auch Theologie studiert, hat versucht zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält . Aber er ist mit diesem großen Anspruch gescheitert. Seine Bilanz: Da steh’ ich nun ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor! Es bleibt ihm nur die Hoffnung, dass es der Wissenschaft irgendwann gelingen möge, die Welt in ihrem inneren Zusammenhang verstehen und erklären zu können. O glücklich, wer noch hoffen kann, aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen! Denn das so genannte Wissen ist für ihn trügerisch und unbrauchbar: Was man nicht weiß, das eben brauchte man, und was man weiß, kann man nicht brauchen. 26 Da ist auch des Teufels Hinweis: Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, und grün des Lebens goldner Baum 27 , nicht wirklich tröstlich.
    So wünscht er sich eine zweite Chance und seine Jugendzeit zurück. Nein, er will nicht noch einmal jung sein, um seinen Lebenshunger oder seinen Liebesdurst zu stillen, ihm geht es nicht um sexuelle Begierde oder lustvolle Abenteuer. Es geht um seineSehnsucht nach Erkenntnis über sich und die Welt, denn die ist

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