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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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und gehe, dann beantwortest du mir jetzt jede meiner Fragen. Jede.“
    „Warum willst du das wissen, das tut dir nur noch mehr weh!“
    „Du sollst antworten!“, blafft sie ihn an. Und er gehorcht. „Freitag vor einer Woche.“ „Nachdem ich weggefahren bin?“ Er schweigt. „Ich fahre weg, weil ich an unserer Beziehung zweifle und das erste was du tust, ist eine andere Frau bumsen? Ich hätte es wissen müssen, darum war sie am Freitag so komisch zu mir.“
    „Ich war unglücklich und ich hatte getrunken.“
    „Wag es nicht, den Alkohol als Ausrede zu bringen! Hat sie die Chance gepackt und sich dir an den Hals geschmissen? Marlen sagte mir, dass Alys wahrscheinlich in dich verliebt ist – aber ich hab ihr nicht geglaubt. Oder es hat mir keine Angst gemacht. Hat sie also endlich bekommen, was sie wollte.“
    „Alys hat keine Anstalten gemacht.“
    „Oh, jetzt verteidigst du sie auch noch, ist das dein Ernst?“
    „Es ist von mir aus gekommen, Irina. Ich war schuld, dass es passiert ist.“
    „Am Alter kann es nicht liegen, sie ist nur ein Jahr jünger als ich. Aber ist sie knackiger, hat sie noch keine Schwangerschaftsstreifen? Ist sie gelenkiger als ich? Oder bläst sie besser? Sag mir warum, ich will wissen, warum?“ Sie starren sich an. Weitere Tränen strömen über ihr Gesicht, aber der Ausdruck in ihren Augen könnte ihn gefrieren lassen. „Ich weiss es nicht“, bringt er dann hervor.
    „War es nur dieses eine Mal?“ Jetzt schimmert etwas wie Hoffnung in ihren Augen auf, nur für einen kleinen Augenblick. Ein alkoholbedingter Ausrutscher, schlimm genug, aber nicht eine ausgewachsene Affäre.
    Er will lügen, nur einmal, ich war betrunken, es war nur einmal, aber er kann nicht lügen. Er kann gar nichts mehr sagen. Und sie sieht die Wahrheit auf seinem Gesicht: „Sie war mit dir in Frankreich, stimmt’s? Sie ist neben dir im Auto gesessen während du mir gesagt hast, dass du Lilli und mich vermisst und das alles in Ordnung ist!“
    Eliot sagt nichts, aber sie weiss auch so, dass sie Recht hat. „Und dann kommst du nach Hause und steigst wieder mit mir ins Bett als wäre nichts gewesen. Lügst mir ins Gesicht. Tagelang.“
    „Es ist vorbei.“
    „Hör endlich auf zu lügen!“
    „Ich lüge nicht. Es ist nichts mehr passiert seit ich aus Frankreich zurück bin. Alys tut es leid. Ihr schlechtes Gewissen treibt sie die Wände hoch.“
    Sie hebt eine Hand und bringt ihn zum Schweigen. „Mich interessiert nicht wie es ihr geht! Sie ist ein Flittchen, das sich mit einem liierten Mann eingelassen hat. Ihr seid beide abscheulich und ihr macht mich krank.“
    „Es tut mir Leid“, versucht er es noch einmal. „Es tut mir so unendlich Leid!“ Seine Stimme schwankt. Er weiss, dass jetzt auch seine Augen glänzen. Das Atmen fällt ihm schwer. Er weint sonst nie. Er weiss nicht, wann das letzte Mal war. Bei Lillis Geburt vielleicht, aber das waren Freudentränen.
    „Ich will das nicht hören! Ich ertrage es nicht mal mehr, dich reden zu hören! Wie kannst du zehn Jahre einfach so gefährden, zehn Jahre und ein Kind, für eine Frau, die du kaum kennst? War es das wert?“
    Eliot findet keine Worte mehr. Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid.
    „Liebt sie dich?“ Sie sagt, sie tut es. Er nickt langsam. „Will sie, dass du uns verlässt? Will sie deine Familie zerstören?“ Er schüttelt heftig den Kopf. „Sie hat mich um nichts gebeten!“ Irina starrt ihn an. Immer noch strömen Tränen über ihr Gesicht. Dann stellt sie eine weitere Frage und er sieht ihrem Gesicht an, dass sie die Antwort fürchtet: „Liebst du sie?“
    Er will lügen, nur noch einmal lügen, sie bedeutet mir nichts, es war nur Sex, er kann nicht lügen, nicht mehr. „Ich habe Gefühle für sie“, hört er sich sagen. „Aber ich weiss nicht. Es ist anders und ich liebe dich über alles.“ Glaub mir doch. Ich liebe dich immer noch. Diese Gefühle für Alys, was immer es ist, ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.
    „Du hast Gefühle für sie“, wiederholt sie, als müsse sie es noch einmal hören, um es zu begreifen. Vielleicht wünscht sie sich, er hätte diesmal gelogen. Er weiss es nicht. „Ich ertrage das nicht“, hört er sie sagen. „Ich ertrage es nicht.“ Dann rauscht sie aus dem Raum und er folgt ihr. „Wo willst du hin?“ Sie hat sich bereits nach dem Schlüsselbrett gestreckt und ihre Handtasche aufgehoben und er sieht seinen Autoschlüssel in ihrer Hand. „Irina, bleib hier!“ Er angelt nach

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