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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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druckst Mascha und lässt ihren Blick in ihre Espressotasse fallen. Mann, Mascha. Sie fragt sich, ob das Mann zutreffend war. „Was hast du verbrochen?“
    „So kann man es wirklich nennen“, murmelt Mascha und rührt eifrig in ihrer Tasse. „Ich habe etwas wirklich Dummes gemacht, ich kann es dir fast nicht sagen.“
    „Komm schon, Schnecke, ich kann etwas Ablenkung vertragen!“, sagt Alys und legt ihre Hand auffordernd ihre Hand auf Maschas Unterarm. Mascha rollt mit den Augen und nimmt einen Schluck Espresso. Alys wartet. „Ich habe mit Frederic geschlafen“, platzt Mascha heraus.
    „Du hast was?!“ Alys kann das Ausrufezeichen hinter dem Fragezeichen förmlich hören. „Du hast schon richtig gehört, zwing mich nicht, es zu wiederholen!“ Maschas Wangen leuchten jetzt. Sie hat mit Frederic geschlafen! In Alys Kopf überschlagen sich die Fragen, sie pickt eine erste davon heraus: „Wann?“
    Mascha scheint das Thema unangenehm zu sein. Ist doch nicht so schlimm. Alys hatte schon befürchtet, Mascha habe an der ‚Rock’n’Roll Star’-Party das Intermezzo mit Noah ‚Schleimbeutel’ Hirsbrunner wiederholt. Obwohl, eher nicht . Er war zwar dort gewesen, aber mit seiner Modelfreundin an der Hand – hiess sie Lana? Er hatte so getan, als hätte er Mascha und Alys noch nie gesehen. Frederic hatte versucht, ihn mit seinen Blicken zu erdolchen, sobald Mascha nicht hinsah.
    „Nach der ‚Rock’n’Roll Star’-Party“, rückt Mascha mit der Wahrheit raus. „Mir ging’s scheisse weil es dir so schlecht ging und ich war sauer auf El ... auf deinen ‚Was-auch-immer’ wegen seinem offensiven Geschäker, weil er so tat als sei alles in bester Ordnung. Also hab ich zu viel getrunken. Ich wollte danach noch nicht nach Hause, also sind wir noch auf einen Schlummertrunk ins ‚Spektakulär’. Das ist gleich bei Frederic um die Ecke und ich hatte da noch einmal zwei Drinks oder so ... und danach wollte ich nicht alleine sein, also hat er gesagt, wir könnten bei ihm noch etwas trinken und ich hab mir nichts Böses dabei gedacht und dann hat er die Situation schamlos ausgenutzt.“ Sie sieht ein bisschen entrüstet aus und ihre Wangen glühen immer noch. Alys verkneift sich mit Mühe ein Grinsen weil sie weiss, dass das Mascha ärgern würde. Er träumt seit Monaten davon. Wahrscheinlich, seit er dich zum ersten Mal gesehen hat – natürlich hat er die Situation ausgenutzt. Ich hätte es auch getan. Obwohl – ein bisschen überrascht ist sie doch. Soviel Kaltblütigkeit hätte ich ihm gar nicht zugetraut!
    „Er hat den ersten Schritt gemacht? Ich hätte nicht gedacht, das er sich das traut.“
    Maschas Wangen leuchten wenn möglich noch etwas mehr. „Na ja – wir sassen auf seinem Sofa und ich habe mich über Männer im Allgemeinen ausgelassen, glaube ich, so genau weiss ich das nicht mehr. Und er hat behauptet, es seien nicht alle so und ich sei ja sowieso wahnsinnig talentiert, mir immer die grössten Flaschen anzulachen. Er war auch betrunken, glaube ich, sonst ist er doch immer so nett und harmlos. Und ich sagte etwas in der Art von ‚Ah, und du hast das Gefühl, du kennst den Richtigen für mich?’ und er sagte ‚Ja, mich’ und dann hat er sich auf mich gestürzt, mich geküsst und ich lag plötzlich unter ihm und dann ...“ Sie bricht ab. Alys grinst jetzt doch. „Hör auf zu grinsen“, fährt Mascha sie an.
    „Sorry!“, sagt Alys rasch. „Es halt passiert, was ist so schlimm daran?“
    Mascha zuckt mit den Schultern. „Das war Frederic!“, sagt sie, als wäre das ein Grund, sich dafür zu schämen. „Der Frederic, von dem du immer gesagt hast, er reize dich überhaupt nicht.“
    „Tut er auch nicht!“, sagt Mascha schnell. „Ich war betrunken, das hab ich doch gesagt.“
    Sie winkt der Kellnerin und bestellt einen weiteren Espresso. Alys weiss auch nach Jahren Freundschaft nicht, wie Mascha diese hohe Dosis verträgt. Das gibt doch Herzrasen. „War es denn so schlimm?“, fragt sie jetzt.
    „Nein, irgendwie nicht, das ist es eben.“
    Alys gibt sich Mühe, nicht aufzulachen. Eigentlich ein schönes Gefühl, sie hat nicht oft gelacht in letzter Zeit. „Also, kurz zusammengefasst, du findest es schlimm, dass es nicht schlimm war?“
    Mascha studiert ihre Fingernägel, sorgfältig in Altrosa lackiert. „Ich weiss auch nicht ...“
    „Es ist doch gut, dass es gut war, nicht?“
    Mascha seufzt. „Aber es ist Frederic!“ Alys lächelt und tätschelt ihre Hand. „Das Problem ist

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