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Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Titel: Sei schlau, stell dich dumm: Biographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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am liebsten eine günstige Kinder-Körper-Lotion. Kriegt man in jedem Supermarkt, ist billig und klasse für die Haut. Und auch der Großteil meiner Lipgloss-Sammlung stammt von einer preiswerten Kosmetikmarke. Die Qualität ist prima, die Dinger sind nicht teuer, funktionieren aber super – also halten, glitzern und kleben wie anderer Marken-Lipgloss auch.
    In diesen teuren Tuben, Tiegeln und Schachteln, die es in schicken Parfümerien und sonst wo gibt, ist doch auch nichts anderes drin. Das Einzige, wofür ich wirklich etwas mehr ausgebe, ich glaube, so um die dreißig Euro, ist Gesichtspuder. Ich komme schnell ins Schwitzen, und da brauche ich was richtig Gutes. Einen kleinen Luxus leistet sich doch jeder, oder? Ich werde immer wieder nach Schönheits-Tipps gefragt. Lustig, gerade ich, die mit ihren Augenbrauen nun voll danebengegriffen hat. Aber man lernt ja aus seinen Fehlern.
    Ein Gutes hatte die ganze Geschichte mit den Dingern auf der Stirn. Dieses Permanent-Make-up, das ich mir mit neunzehn Jahren für hundertachtzig Euro habe machen lassen (sechshundert Euro kostete es mich, es wieder wegmachen zu lassen), hat dazu geführt, dass ich auf der Stirn absolut faltenfrei bin. Nein, ich habe noch kein Botox gespritzt und kann, wenn ich mich ganz doll anstrenge, auch noch Falten fabrizieren. Ich glaube, mit den Augenbrauen haben sie mir auch gleich die Stirn tottätowiert. Aber man muss immer eine positive Sicht auf die Dinge haben. Später weiß ich das ganz sicher zu schätzen.
    Wenn ich morgens richtig übel aussehe – und das kommt relativ häufig vor –, starte ich das Katzenberger- SOS -Morgen-Programm. Ich sage immer: Wer morgens nicht zerknittert ist, kann sich tagsüber auch nicht richtig entfalten. Also kippe ich mir erst mal zwei Dosen Red Bull rein. Das hilft immer. Und dann gibt’s ein paar Augentropfen. Die machen die Augen so schön leuchtend weiß, davon bekommt man sofort einen wunderbaren Strahleblick. Und dann verwende ich noch eine Creme für in die Augen, die packe ich aber draußen drauf. Ich finde, das strafft.
    Es soll ja Leute geben, die die zarte Haut um die Augen mit Hämorrhoiden-Creme pflegen. Klingt ja auch irgendwie einleuchtend. Wenn das Zeug die dicken Dinger am Hintern verkleinert, also strafft, dann wird’s doch wohl ein Leichtes sein, die dünne Haut um die Augen ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Trotzdem eine gruselige Vorstellung. Noch habe ich mich nicht getraut, das auszuprobieren.
    Unter zwei Stunden läuft bei mir nichts
    Die Frau an sich lässt sich ja gern verarschen. Von wegen, der Busen wächst durch Malzbier oder die Anti-Baby-Pille. Ich habe alles probiert, nix hat geholfen. Da hilft nämlich nur das Skalpell. Doll finde ich auch immer dieses Riesenangebot an Cellulite-Cremes. Was die Frauen da reiben, klopfen und massieren. Ergebnis? Keine einzige Delle weniger. Nee, Wundercremes gibt es nicht – leider! Glatte Beine bedeuten einfach harte Arbeit. Genauso verhält es sich mit meinem Gesicht, denn wenn ich ehrlich bin: Um überhaupt ansatzweise vorzeigbar zu sein, habe ich mindestens eine Stunde vorm Spiegel gesessen. Und da rede ich von Alltags- und nicht von Roter-Teppich-Tauglichkeit.
    Ich könnte mich jedes Mal totlachen, wenn einige Damen in aller Öffentlichkeit behaupten, sie hätten nur fünfzehn Minuten gebraucht, um sich hübsch zu machen – duschen, Haare bürsten, bisserl Mascara und fertig. Was für ein Märchen! Wenn ich morgens um acht Uhr einen Termin habe, dann klingelt spätestens um 5:30 Uhr der Wecker. Und das sicher nicht, weil ich ausgiebig frühstücke. Der schlimmste Zeitfresser meiner Morgentoilette ist die Trockenzeit. Ja, ja, ja – die ganz Witzigen denken jetzt wieder, dass ich à la blöder Blondinenwitz im Badezimmer auf und ab laufe (»Wash und Go«), um trocken zu werden. Ha, ha, ha … (Nicht vergessen, ich bin ja von Natur aus gar nicht blond, also auch nicht blöd!)
    Nein, das Make-up dauert schon fast eine Stunde, weil ich zwischendurch immer wieder warten muss. Erst werden die Wimpern angeklebt. Warten, bis sie trocken sind. Dann kommt der Eyeliner drauf – warten, bis der getrocknet ist. Das Blöde ist, ich kann in der Zeit auch nicht viel machen, da ich mit halb zusammengekniffenen Augen rumlaufe. Ich gucke dann meistens blind fern. Heißt, ich habe eine DVD drin, die ich sowieso schon kenne und höre der Handlung einfach nur zu. Aber all das geht nicht, wenn der Tonknopf der Fernbedienung – wie zur Zeit – im

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