Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel
nichts Niedliches. Selbst nackt strahlte sie noch eine kühle Eleganz aus. Nicht einmal das kleine Lächeln, das sie Toshi schenkte, konnte diesen Eindruck mindern.
Toshi legte eine Schlaufe des Seils um ihren Hals und band auf Höhe des Schlüsselbeins einen Knoten hinein. Die Enden des Seils, die nun lose über die Brüste der Japanerin baumelten, nahm er und knüpfte etwa alle fünfzehn Zentimeter einen weiteren Knoten hinein. Das restliche Seil führte er zwischen ihren Beinen hindurch und der Hanfstrick schmiegte sich in ihre weiche Spalte und in die Furche ihres Pos. Er wechselte seine Position und stellte sich hinter die Japanerin. Das dichte schwarze Haar nahm er zusammen und hob es an, um das Seil von unten durch die Schlinge an ihrem Hals zu führen. Dann brachte er es wieder unter ihren Achseln hindurch und schlang die Seilenden durch die mit Knoten fixierten, zuvor gespannten Seilstücke. Auf diese Weise entstand ein Rautenmuster auf der hellen Haut, durch dass die unter dem String verborgenen Schamlippen und die leicht eingequetschten Brüste überdeutlich hervorstachen. Sie hätte ebenso gut nichts tragen können – man sah alles nur zu deutlich.
Schlussendlich verknotete Toshi die Enden des Seils an ihrem Rücken.
„Man nennt diese Fesselung Karada“, raunte Kamo Isabelle zu. „Auf diese Weise werden alle Vorzüge betont, und man kann verschiedene andere Arten von Verknüpfungen daran befestigen.“
Toshi schien das auch vorzuhaben. Er ließ sich ein weiteres Seil reichen und verknotete die Arme der Frau hinter ihrem Rücken und an ihren Fußknöcheln. Dann knüpfte er eine Schlaufe und warf diese über einen Haken, der an der Decke befestigt war.
Die Japanerin beobachtete ihn genau dabei. Isabelle und auch alle anderen Gäste konnten deutlich sehen, wie ihre Scham an dem Seil zwischen ihren Beinen rieb. Mittlerweile stand niemand mehr abseits – Toshi und seine Partnerin hatten die Aufmerksamkeit aller Gäste auf sich gezogen.
„Passen Sie auf.“ Das war Kamos Stimme. Isabelle wurde dadurch abgelenkt und hätte fast den Moment verpasst, als Toshi die Frau hochzog. Ein Raunen ging durch die Menge, aber ausnahmslos alle Augen lagen nun auf dem entblößten Körper. Die Seilkonstruktion hielt die Japanerin in der Luft. Ihr Oberkörper stand senkrecht und das Seil, das sich um ihre Fußknöchel wand, sorgte dafür, dass ihre Beine weit gespreizt waren. Ihre Scham war nun auf Augenhöhe und für jeden war eindeutig sichtbar, wie sehr sie das Seil bereits erregt hatte. Der Stoff des Strings war vollkommen durchnässt. Jetzt presste er sich durch ihr eigenes Gewicht nur noch fester gegen das Seil. Die Augen geschlossen, bewegte sie ihr Becken, so gut es ging, in heftigen Stößen, um sich fester daran reiben zu können.
Isabelle stand der Mund offen. Toshi schien sein Werk nicht mehr zu interessieren, nachdem er es beendet hatte. Lässig griff er nach seinem Hemd und Jackett.
Er hatte sich kaum anstrengen müssen. Isabelle bemerkte keinen Tropfen Schweiß auf seinem nackten Oberkörper, seiner nackten Haut, mit dem brüllenden Drachen darauf ...
Sie riss ihren Blick los. Toshi streifte sich nachlässig das Hemd über. Der Luftzug trug seinen Duft zu Isabelle, und sie schauderte unwillkürlich. Er neigte leicht den Kopf vor Kamo, der zufrieden nickte.
„Das war passabel. Du solltest öfter herkommen, damit du mehr lernen kannst“, war seine Antwort. Er wandte sich ohne weiteren Gruß ab und ging aus dem Saal. Verdutzt sah Isabelle ihm nach. Toshi hatte keine Augen für seinen Meister. Er beugte sich zu Isabelle und musterte sie eingehend. „Waren Sie aufmerksam, Lérand-san?“ Er war wieder in den höflichen Ton gefallen. Isabelle beabsichtigte das nicht.
Sie reckte das Kinn vor. „Oh ja, das war ich durchaus, Toshi-kun.“
Ein Muskel in seinem schönen Gesicht zuckte und Isabelle spürte Befriedigung.
„Gut“, gab er kühl zurück und richtete sich auf, um sein Hemd zuzuknöpfen. „Dann bereiten Sie sich darauf vor, dies zu wiederholen. In drei Wochen werden Sie vor diesem Publikum jemanden fesseln. Und das, ohne die Regeln des Shibari zu verletzen. Wenn Sie dabei versagen, nun ...“ Er ließ die Konsequenz offen. Sowohl Isabelle als auch er wussten genau, was er dann tun würde.
„Drei Wochen?“ Isabelle spürte eine kalte Hand ihr Rückgrat entlang streichen. Drei Wochen! Und das vor Menschen, die Bondage seit Langem kannten und praktizierten. Das war unmöglich!
Toshi
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