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Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Titel: Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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ein und drückte ihm eines der tulpenförmigen, kleinen Gläser in die Hand. „Kleines Andenken an einen Klienten aus Schottland“, erklärte sie und hob ihr Glas, um Toshi zuzuprosten. „Kampai.“
    Er erwiderte ihren Blick nur düster und nahm dann einen Schluck des Whiskys. Der Alkohol schmeckte scharf und gleichzeitig süß. Toshi stellte das halbvolle Glas auf den Tisch vor sich und rieb sich über den Nasenrücken. „Warum tust du das, Yusuri?“, fragte er ruhiger als zuvor. „Sie hat dir nichts getan. Und wenn sie stirbt, nützt sie dir noch weniger als vorher. Denkst du wirklich, Shin würde es einfach so hinnehmen, wenn du seine Schwester gefoltert oder gar getötet hättest? Du spielst ihm den perfekten Grund in die Hände, dich und den gesamten Rest deines Clans auszulöschen.“
    „Das habe ich durchaus in Erwägung gezogen“, gab Yusuri mit einem Schulterzucken zu. „Deswegen habe ich mich bisher auch noch nicht um deinen kleinen Rotschopf gekümmert. Wie du bereits bemerkt hast, würde sie mir tot nichts nützen. Aber vielleicht ist einer der anderen Clans so dumm?“
    „Wem hast du es erzählt? Und was genau?“, fragte Toshi gefährlich leise. Yusuri hatte etwas Bestimmtes geplant, aber Toshi hatte ihren Plan noch nicht ganz durchschaut. Wenn sie einem der anderen Clans von Isabelles Verwandtschaft mit Shin berichtet hätte, würden diese ebenfalls davor zurückschrecken, sie zu töten. Niemand wollte den Zorn der Yamanote-Yakuza auf sich ziehen. Ihnen hatte kaum einer der anderen Clans etwas entgegenzusetzen.
    „Ich habe vielleicht das Gerücht ausgestreut, dass deine neue Liebschaft ein paar Informationen über den Yamanote-Clan hat, die sich als nützlich erweisen könnten.“
    Toshi verzog das Gesicht. „Du hast sie zu Unrecht als Spitzel bezeichnet?“
    „Ich sagte, vielleicht“, erwiderte Yusuri ungerührt und nippte an ihrem Whisky. „Es kann genauso gut sein, dass ich es nicht getan habe.“
    Toshis Geduld war zu Ende. Er umfasste Yusuris schlanken Schwanenhals mit den Fingern. Er war so zart, dass er nur eine Hand dafür verwenden musste. Zufrieden registrierte er den ängstlichen Ausdruck, der in den dunklen Augen aufflackerte. Wenn auch nur für einen Moment. „Wem hast du es verraten? Wo ist sie?“
    Yusuri hatte sich von ihrem Schreck erholt und besaß nun die Unverfrorenheit, Toshi ins Gesicht zu lächeln. „Das ist ja fast wie früher“, flüsterte sie sinnlich und streichelte mit der Hand über sein Handgelenk. „Damals hast du aber zu gern Seile für so etwas benutzt ...“
    „Sprich endlich, Weib!“ Toshi drückte zu, und Yusuri keuchte. Er lockerte seinen Griff sofort wieder und zog seine Hand zurück. Yusuri hustete leicht und massierte sich ihren Hals. Ihr flirtendes Verhalten war einem kalten Glimmen gewichen. „Diese Information bekommst du nicht umsonst!“
    Toshi fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Yusuri hatte sich nicht verändert. Mit den Jahren waren ihr das Erpressen, die Intrige und die Lüge bereits derart ins Blut übergegangen, dass sie nicht mehr anders konnte. „Mir läuft die Zeit davon“, sagte er nur. Yusuri rückte näher an ihn heran und strich mit den flachen Händen über seine Brust. „Ohne mich wirst du sie nie finden“, sagte sie trügerisch sanft. „Du hast also nur die Wahl zwischen mir und demjenigen, der deine Gaijin gerade in seinen Fängen hält.“
    „Was willst du, Yusuri?!“, donnerte Toshi. Sie zuckte zurück. Beleidigt richtete sie sich weiter auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ist es so schwer zu erraten?“
    Er stand auf und lief unruhig hin und her. „Den Yamanote-Clan? Oder mich? Denkst du etwa, das wäre ein angemessener Tausch?“
    „Was würdest du mir sonst anbieten?“
    Toshi blieb stehen. „Also gut, du bekommst mich – für eine Nacht. Aber erst, wenn Isabelle in Sicherheit ist.“
    „Ich bekomme dich jetzt“, erwiderte Yusuri. „Dann erfährst du, wo sich deine Gaijin befindet, Tetsu.“
    „Wer sagt mir, dass es ihr gut geht?“
    Yusuri lächelte schmal. „Ich kann dir versichern, dass es ihr gut geht. Noch. Aber je länger wir hier die Zeit mit Reden verschwenden, umso unwahrscheinlicher wird es, dass du sie unversehrt zurückbekommen wirst.“
    Toshi rang mit sich. Am liebsten hätte er Yusuri gezwungen, ihm die Information zu geben, aber er kannte sie zu gut. Sie würde einfach nur genießen, dass er seine Fassung noch weiter verlor, und die Konsequenzen dafür gerne in

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