Seidenfpade
seine Handfläche preßte. Nun zupfte er an dem festen kleinen Knopf, den er aus ihren weichen Falten gelockt hatte.
Sie wimmerte und wand sich in seinen Armen. Es gelang ihr nur halb, er hielt sie zu eng an sich gedrückt. Ihre Hand glitt hinter ihren Po und wollte ihn streicheln. Er umschlang ihre Finger und hielt sie fest an seine Hüfte gepreßt.
»Ich möchte ...«, begann Dani.
»Nein«, wehrte er heiser ab.
»Aber ich möchte dich berühren!«
»Ich weiß.«
»Willst du denn nicht...«
Danis Worte endeten in einem Keuchen, als Shanes Finger in ihre nasse Öffnung drangen. Sie erschauerte, einmal, noch einmal, und eine viel heißere Flüssigkeit als der Regen rann über Shanes Hand.
»Teufel noch mal, ja, ich will es», stieß er heftig hervor. »Aber es ist noch nicht soweit.«
Dani erwachte schlagartig aus dem Nebel der Leidenschaft.
» Verdammt! « Plötzlich war es ihr eingefallen. »Du hast recht. Ich nehme ja nicht die Pille und bin dann auf einmal schwanger.«
Bei dem Gedanken durchzuckte Shane eine unerträgliche Erregung. Seine Reaktion verblüffte ihn selbst.
»Das wirst du nicht«, versprach er ihr.
»Ein Pfadfinder, hm? Allzeit vorbereitet?«
»Nein. Ein Gelübde.«
Shanes Hand bewegte sich und genoß Danis Bereitschaft für ihn, während er sie liebkoste. Eine Welle der Lust schlug über Dani zusammen, mit einer Heftigkeit, die sie völlig verwirrte.
»Was - für ein Gelübde?« keuchte sie.
Shanes Finger bohrten und zogen sich zurück, bohrten und zogen sich zurück, in einem Rhythmus, der Dani absolut wild machte. Sie biß sich auf die Lippen, um nicht laut aufzuschreien angesichts der unerträglichen Lustwellen, die sie durchzuckten. So etwas hatte sie noch nie erlebt.
»Keuschheit«, flüsterte Shane ihr ins Ohr.
»Was?«
»Ich habe sexuellen Aktivitäten für drei Jahre abgeschworen. Aber mach dir keine Sorgen. Nur einer von uns wird das bereuen.«
Dani schüttelte benommen den Kopf. Was er da sagte, war ebenso unglaublich wie die schockierende Lust, die er ihr schenkte, noch während er sprach.
»Das meinst du doch nicht im Ernst«, stieß sie erstickt hervor.
Shane antwortete nicht. Er nahm einfach Danis Mund und liebkoste sie, bis sie sich unter ihm aufbäumte wie ein zum Zerreißen gespannter Bogen, bis es sie schüttelte und sie sich unter den unerträglichen Lustwellen wand, die er mit jeder Handbewegung bei ihr auslöste.
Schließlich zwang sich Shane, Danis Mund und ihr heißes, nasses Fleisch freizugeben, obwohl es ihm vorkam, als würde er sich die Haut vom Leib reißen. Er wußte nicht, ob es Regen oder Tränen der Ekstase waren, die über ihr Gesicht liefen. Aber er war bereit, seine Seele für einen gemeinsamen Höhepunkt zu verkaufen.
Wenn er nun Tränen anstelle von Regen schmeckte, dann würde er sein Gelübde brechen ...
Mit entschlossenen Bewegungen schlüpfte Shane aus den Rucksackschlaufen, duckte sich unter dem Poncho weg und stand auf, um sich allein in die Fluten zu stellen.
21
Washington D. C.
November
Vergiß es, sagte sich Dani. Nichts passiert!
Selbst nach drei Tagen schoß Dani noch eine peinliche Röte in die Wangen, wenn sie daran dachte, wie sie Shane beinahe angebettelt hatte, mit ihr intim zu werden.
Kein Wunder, daß er ohne einen Blick zurückzuwerfen davonmarschiert ist, dachte sie. Nur überrascht es mich, daß er mich nicht einfach dort hocken gelassen hat, damit ich wieder zu Verstand komme.
Aber das hat er nicht. Er hat mir mehr gegeben in diesen paar Minuten, als ich ein Leben lang von Männern bekommen habe. Die Papiere verschwammen vor ihren Augen. Sie erforschte ihr Gedächtnis, wann sie das letzte Mal mehr als ein, zwei Stunden geschlafen hatte - ohne Ergebnis.
Statt dessen blickte sie von dem Papierstapel auf ihrem Schreibtisch auf und musterte ihr Campusbüro. Ihr Blick glitt von den eingerahmten Seidenmalereien zu den Wandteppichen. Die unterschiedlichsten Textilien waren aufgrund ihres hohen Alters zwar verblaßt; dennoch besaß jedes einzelne Stück eine eigenartige Leuchtkraft und Lebendigkeit.
Sie liebte die alten Gewebe. Kundige Hände hatten sie zur Freude von Menschen geschaffen. Jeder Webstil erzählte von einer anderen Kultur, von einem anderen Weber, einer anderen Weberin. Jede Farbe stammte von Kräutern, Mineralien oder Käfern, die es nur an ganz bestimmten Orten auf der Welt gab und nirgends sonst.
Da hing auch ein moderner Seidenschal, dessen Motiv einem Fresko aus einem Kloster an der
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