Seidenfpade
Wachs.
»Du tust, was ich will«, sagte er leise, »weil es auch das ist, was du willst. Meine Frage lautet nur, wann und wohin stecke ich das Messer?«
Katja erschauerte und starrte das funkelnde Messer wie hypnotisiert an.
Er lachte. Mit einer raschen, geschmeidigen Handbewegung schob er das Messer über ihr Schlüsselbein. Die Messerspitze glitt unter den dünnen Träger ihres Nachthemds.
Katja fühlte, wie der Seidenstoff über ihre Brust rutschte. Wieder blitzte das Messer auf. Sie rang nach Luft. Aber es war nur Seide, nicht Fleisch, die dem Messer zum Opfer fiel.
Diesmal.
Das Nachthemd blieb an ihren Hüften hängen, als er sie grob zu sich zurückriß. Sie zitterte heftig. Heiser stöhnte sie auf.
»Still«, sagte der Mann an ihrem Ohr. »Ich habe dir ja noch gar nicht weh getan, oder?«
Wie betäubt schüttelte Katja den Kopf.
So standen sie dicht beieinander, er mit dem Messer in einer Hand und Katjas Handgelenken in der anderen. Sie fühlte seinen Blick auf ihrer nackten Haut und bot alle ihre Kräfte auf, sich nichts anmerken zu lassen.
Ihre Brustwarzen verhärteten sich zu stählernen Knospen.
Diesmal war sein Lachen echt.
Diesmal.
Sein brutaler Griff lockerte sich ein wenig. Schwindel übermannte Katja und raubte ihr den letzten Widerstand. Ihr Kopf rollte zur Seite, und sie sank an seinen harten Körper.
»Hast du geglaubt, das wäre schon alles?« wisperte er.
Er hielt ihre Arme fest hinter ihrem Rücken und legte ihr die Messerklinge zwischen die Brüste. Die Spitze drückte gegen die zarte Haut dicht unter ihrer Kehle.
Katja rang nach Luft und richtete sich erschrocken auf, versuchte, vor der Bedrohung zurückzuweichen.
»Du weißt, was du zu tun hast?« flüsterte er.
»Ja.«
»Ich traue dir nicht. Los, geh mit mir.«
Einen Augenblick lang war einzig das weiche, stolpernde Rutschen von Katjas nackten Füßen über den Teppich zu vernehmen. Da sie ihm zu langsam war, stieß er sie mit einem Fuß vorwärts.
Auch er trug keine Schuhe.
Als sie das Bett erreicht hatten, hörte Katja nichts als den keuchenden Atem ihres Peinigers. Auch ihr Atem kam rasch und wild.
»Halt still«, warnte er.
Er ließ ihre Arme los.
Sie fühlte, wie sich seine rauhe Hand um ihren Hals schloß. Sein schwieliger Zeigefinger strich über ihre feinen Härchen dort. Sie erschauerte und holte erschrocken Luft, als er mit einem Ruck ihr samtenes Haarband aufzog. Kaltes Haar fiel über ihren Nacken.
Der Eindringling preßte sein Gesicht an ihren Hals und biß sie mit Nachdruck, eindeutig mehr Warnung als Liebesbezeugung.
»Dreh dich um«, befahl er.
Zögernd drehte sich Katja zu ihm um - mit gesenktem Kopf. Sie hatte Angst, ihm ins Gesicht zu sehen, schreckte davor zurück, dieses Mal nur den Killer zu entdecken und nicht den Geliebten ihrer Träume.
Und Alpträume.
Er war groß. Zu groß. Und stark. Zu stark. Sie kam sich vor wie eine Birke gegenüber einer Eiche.
»Deine Hände«, befahl er leise.
»Nein«, flüsterte Katja. »Bitte nicht.«
»Deine Hände.«
Die Herrin von Harmony senkte den Kopf noch mehr, um ihr kleines, triumphierendes Lächeln zu verbergen. Selbst dieser Rohling fürchtete sie.
Aber im Gegensatz zu den Bankiers und Gangstern würde er sie dennoch nehmen.
Langsam streckte Katja ihm ihre Hände hin.
Das Messer verschwand in seiner Scheide. Mit einer raschen Bewegung schlang er das schwarze Samtband um ihre Gelenke. Bevor sie wußte, wie ihr geschah, waren ihre Hände fest zusammengebunden.
Triumph und Hilflosigkeit durchzuckten Katja und erregten sie so wie nichts anderes.
»Leg dich aufs Bett«, befahl er. »Du weißt, wie.«
Langsam sank Katja aufs Bett, wobei sie darauf achtete, ihm ja nicht in die Augen zu schauen, während er sich ihr näherte. Ihr seidenes Nachthemd fühlte sich kühl auf ihrem erhitzten Körper an.
Sie rutschte über das Laken und legte den Kopf auf das Kissen. Mit den gefesselten Händen bedeckte sie ihre Schamhaare.
»Willst du das?« sagte Katja leise.
Ihre Stimme klang weich und eigenartig unschuldig.
»Nein«, erwiderte er kurz angebunden. »Soll ich deine Erinnerung mit Blut auffrischen?«
Katja sah, wie seine Hand an den Messergriff glitt. Sobald seine Finger Stahl berührten, hob sie ihre gefesselten Hände und legte sie träge über ihrem Kopf auf das Kissen.
Erst dann hob sie den Blick und sah ihren Peiniger an. Erleichterung, Angst und Lust durchzuckten sie.
»So, Ilja?« hauchte sie.
»Spreiz deine Beine weiter.«
Während
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