Seidenfpade
Schlafzimmer zurück. Der hauchzarte weiße Vorhang vor ihrem Fenster schaukelte sanft im warmen Wind. Doch da war ein fremder Geruch. Der Geruch eines Mannes.
...hier, in ihrem Schlafzimmer!
Katja öffnete den Mund, um zu schreien, doch da schlang sich auch schon ein harter Arm um sie, direkt unter ihren Brüsten. Eine schwielige Hand erstickte ihr Entsetzen. Er bemächtigte sich ihrer schlanken, hochgewachsenen Gestalt mühelos, indem er sie mit seinem gewaltigen Arm an sich drückte und so ihre verzweifelte Gegenwehr zu einem Witz machte.
Katja versuchte, ihre Lungen mit Luft zu füllen, für einen erneuten Schrei, doch er hielt ihr sowohl Mund als auch Nase zu. Gleich würde sie ersticken. Sein Arm schloß sich enger um ihren Brustkorb und zerquetschte ihren Busen, preßte ihr buchstäblich die Luft aus dem Leib.
»Ich könnte dich umbringen, das weißt du«, flüsterte er.
Katja erstarrte. Angst und Ungewißheit durchzuckten sic ... und noch ein Gefühl, ein Gefühl, das ebenso elementar war wie die Angst vor dem Tod.
»Das weißt du, nicht wahr?« krächzte der Mann heiser. Sie nickte.
»Vielleicht tue ich das auch«, wisperte er nun.
Seine Lippen waren dicht an Katjas Ohr. Genüßlich spannte er seinen Bizeps unter ihren Brüsten an. Er war so stark, daß er ihr, wenn er wollte, ohne weiteres die Rippen brechen konnte.
Katja zitterte.
War jetzt tatsächlich ihre Zeit gekommen?
Angst und sexuelle Erregung durchzuckten sie.
Der Mann sog tief die Luft durch die Nase ein, als ob er soeben erst Katjas Geruch wahrgenommen hätte, den Duft von ihrem Bad, ihren Angstschweiß und noch etwas, etwas Urweibliches.
Lautlos lachte er auf.
»Aber vielleicht ja auch nicht«, fuhr er fort. »Diesmal noch nicht. Solange du tust, was ich von dir verlange.«
Sein Griff lockerte sich ein wenig. Zögernd holte Katja Luft.
Seine Hand glitt über die glatte Seide ihres Nachthemds, bis sie unter ihren hochaufgerichteten Brüsten ruhte. Mit seinem Kinn rieb er über die zarte Haut unter ihrem Ohr.
Er hatte stachelige Bartstoppeln, als ob er sich eine Woche oder länger nicht mehr rasiert hätte. Sein Atem roch nach Wodka und nach scharfen Gewürzen. Curry, das mußte es sein, oder Cayennepfeffer.
Katja stand auf den Zehenspitzen und hielt den Atem an, als sie ihn roch. Sie zitterte am ganzen Leib, gab jedoch keinen Laut von sich.
»Bist du allein?« fragte er barsch.
Sie nickte.
Langsam nahm er seine rechte Hand von ihrem Mund, hielt sie jedoch mit dem linken Arm noch immer fest an sich gedrückt. Er lauerte auf ihre Reaktion, wartete nur auf ein Anzeichen, daß sie wieder schrie.
Nichts geschah.
»Ah«, sagte er. »Du kapierst allmählich.«
Als Katja darauf noch immer nichts sagte, ließ er seine Hand tiefer gleiten. Langsam strich er über die nackte Haut ihres Schlüsselbeins und dann über ihre rechte Brustwarze.
Seine Fingerspitzen waren rauh und schwielig. Sie blieben an dem zarten Seidenstoff hängen. Und an etwas, das noch interessanter war.
Katja merkte, wie sich ihre Nippel gegen ihren Willen verhärteten.
Seine Fingerspitzen umschlossen ihre Brustspitze so fest, daß es weh tat. Sie keuchte vor Schmerz. Er strich mit der Handfläche über den Stoff und die hochaufgerichtete Warze darunter.
»Mach dir nicht die Mühe zu schreien«, drohte er. »Ich töte jeden, der auftaucht. Aber zuerst töte ich dich.«
Katja zweifelte keine Sekunde daran.
Die Hand über ihrer Brust verschwand. Sie hörte ein schwaches Kratzgeräusch, wie Metall an hartem Stoff. Ein Messer tauchte vor ihrem Gesicht auf. Die Klinge war rasiermesserscharf und spitz und besaß eine tiefe, lange Einkerbung in der Mitte für ablaufendes Blut.
Das Mondlicht glitzerte auf dem kalten Metall wie gefrorenes Quecksilber.
»Ich mach alles, was du willst«, ergab Katja sich. »Aber bitte tu mir nicht weh.«
»Natürlich wirst du tun, was ich sage. Das Messer macht Frauen äußerst gefügig.«
Er lockerte seinen Griff um ihren Brustkorb und strich dann mit der Handfläche über ihren angespannten Bauch.
Seine Freundin spürte ihre Chance, einen kurzen Augenblick, in dem er sie losließ. Sie spannte all ihre Muskeln an, um fortzuspringen.
Aber er war zu schnell für sie. Wie immer.
Ihre Arme hielt er mit einer Hand hinter ihrem Rücken zusammen und riß sie zurück. Dann packte er sie so wie einen anmutigen, langflügeligen Vogel.
Das schrecklich befreiende Gefühl absoluter Hilflosigkeit ließ Katja erbeben. Ihre Glieder wurden zu
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