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Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Titel: Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Renk
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gehen da sonntags gern brunchen. Ich habe auf gut Glück angerufen.«
    »Die Wohnung des Toten ist ein Alptraum.« Mehmet Yilmaz trat in das Besprechungszimmer. Er nickte Ermter und Fischer zu.
    »Ja, ich fürchte, es wird ewig dauern, bis wir dort alles sortiert haben.« Ayla Schmidt war ihm gefolgt und zog sich nun einen Stuhl an den Tisch. Sie rieb sich die feuchten Hände. »Ich musste erst mal meine Hände waschen. Dabei habe ich das Gefühl, ich würde am ganzen Körper stinken. Dort gehe ich nur noch im Schutzanzug rein.«
    »Ein Messie?« Jürgen Fischer runzelte die Stirn. Irgendetwas irritierte ihn, er wusste nur nicht, was.
    »Messie, Dreckschwein – such dir etwas aus.« Mehmet nahm die Thermoskanne und schüttelte sie. »Wo ist hier die Küche?«
    »Den Gang hinunter und dann links.«
    »Habt ihr irgendetwas gefunden?«
    Ayla zuckte mit den Schultern. »Wenn wir mal wüssten, wonach wir suchen, dann wäre es vielleicht einfacher, aber so? Berge an Müll, Papier, Zeitungsstapel. Pizzakartons, mumifizierte Essensreste. Die Küche war ein Grauen. Stapelweise benutztes Geschirr, verfaulte Reste. Ekelig.« Sie nahm sich eine der Mineralwasserflaschen und schenkte sich ein Glas voll, trank dann gierig.
    »Etwas hat mich erstaunt. Er hat eine Vierzimmerwohnung – drei Räume waren unordentlich und schlimmer, aber ein Zimmer war sauber und aufgeräumt. Das Bett gemacht, kein Müll. Es war sowieso wenig in dem Zimmer – Bett, Tisch, Stuhl und Schrank.«
    »War etwas in dem Schrank?«
    »Nein, bis auf ein paar Bügel. Ich denke, es war das Gästezimmer.«
    »Habt ihr irgendetwas gefunden? Kontoauszüge? Briefe? Unterlagen?«
    Ayla verneinte.
    »Wir haben mal alle Fenster geöffnet.« Mehmet stellte die frisch gefüllte Thermoskanne auf den Tisch und nahm sich eine Tasse. »Ansonsten haben wir uns nur umgesehen. Da ist jede Menge Papierzeugs, aber ich habe keine Ordner gesehen.«
    »Nachdem jetzt eine Leiche in dem abgebrannten Gartenhaus gefunden wurde, sollte zuerst Günther Vinkrath mit seinem Team in die Wohnung«, sagte Ermter. »Vielleicht gibt es dort Spuren.«
    »Eine Leiche?« Uta Klemenz folgte Markus Thewissen in das Besprechungszimmer. Auch Volker kam nun mit einem Bündel Papiere.
    »Setzt euch erst mal«, sagte Ermter. Er blickte ernst in die Runde.
    »Gibt’s hier irgendetwas zu essen?«, fragte Volker. »Ich bin seit gestern Abend hier, bräuchte eigentlich dringend eine Dusche, ein gutes Essen und mindestens sechs Stunden Schlaf.«
    »Essen wird gleich gebracht. Baguette und Crêpes.« Fischer sah auf. »Aber wer das nicht mag, kann ja einen anderen Lieferservice bemühen.«
    »Wir werden noch einige Zeit brauchen, fürchte ich«, sagte nun Ermter. »In dem abgebrannten Gartenhaus ist eine weibliche Leiche gefunden worden.«
    Sofort schien die Temperatur in dem Raum um gefühlte fünf Grad zu sinken.
    »Doch nicht etwa …« Uta schlug sich die Hand vor den Mund.
    »Noch wissen wir nicht, wer es ist. Die Leiche wurde nach Duisburg gebracht.« Ermter blickte auf. »Hat irgendjemand etwas Akutes? Eine wirklich heiße Spur?«
    »Spur von was?« Markus verdrehte die Augen. »Suchen wir nach einem Motiv? Aber wofür?«
    »Wir wissen noch nicht mal, ob der Knallkopf ermordet wurde.« Volker stöhnte auf. »Aber bei seinem Vorstrafenregister könnte ich mir das gut vorstellen.«
    »Hast du zu den alten Fällen im Strafregister etwas Besonderes gefunden?« Ermter sah ihn an. Volker schüttelte den Kopf. »Na gut«, sagte Ermter dann. »Wir machen eine Pause. Ihr könnt Essen bestellen. Volker, du kannst unten duschen. Ruft eure Familien an und entschuldigt euch.« Er schaute auf die Uhr. »Reichen zwanzig Minuten?«
    Alle nickten.
    Ermter stand auf. »Ich versuche, die Rechtsmedizin in Duisburg zu erreichen. Hoffentlich ist die Leiche schon dort angekommen.« Er zückte das Handy und verließ den Raum.
    »Mein Gott«, sagte Uta zu Fischer. »Das wird doch nicht Sabine sein?«
    »Hoffentlich nicht.« Er räumte seine Unterlagen zusammen und stand auf.
    »Aber was, wenn doch?« Utas Tonfall war leicht hysterisch.
    »Das sehen wir dann.« Fischer nickte der Kollegin zu und ging in den Flur. Als Erstes wählte er die Nummer von Oliver. Die Hoffnung, ihn zu erreichen, war verschwindend gering, aber er versuchte es trotzdem. Im Helios Krankenhaus sind Handys verboten, sagte sich Fischer, als es in der Leitung tutete und tutete. Er kann gar nicht rangehen. Ist auch besser so, denn was sag ich ihm, falls

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