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Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Titel: Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Renk
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Eishockey ist alles, was in Krefeld zählt.«
    Ermter stand auf. »Das müssen die Leute von Wache West sein.« Er ging zur Tür und winkte. »Hier sind wir.«
    »Es ist Samstag«, moserte der eine.
    »Eine Kollegin wird vermisst«, sagte Ermter so ruhig er es vermochte.
    »Vom KK ?«
    »Ja. Sie scheint spurlos verschwunden zu sein.«
    »Oh Mann.«
    Plötzlich änderte sich das Klima im Raum. Keine Abneigung, kein Widerwillen war mehr zu spüren.
    »Markus Thewissen, Wache West«, stellte sich der groß gewachsene Blonde vor.
    »Mehmet Yilmaz, auch Wache West«, sagte ein kleinerer dunkelhaariger Mann.
    Uta verdrehte die Augen. »Was machen die denn hier?«, flüsterte sie gut hörbar.
    »Schön, dass ihr da seid. Wir sind unterbesetzt. Ich hoffe, die neue Kollegin kommt auch gleich. Ob unserer Lage tritt sie heute schon ihren Dienst an.« Ermter räusperte sich.
    »Wir haben einen Todesfall, vermutlich Mord oder Totschlag mit anschließender Brandstiftung in einer Kleingartenanlage in Inrath.« Er räusperte sich wieder, wischte sich über das Gesicht. »Und außerdem ist Sabine Thelen verschwunden. Sie hat gestern Abend in dem Todesfall ermittelt, eine Familienangehörige verhört, und seitdem ist sie weg.« Er schaute in die Runde und holte tief Luft. »Wer Sabine kennt, weiß, dass sie nicht einfach wegbleibt, ohne sich zu melden. Ihr Handy ist ausgeschaltet oder leer seit heute Nacht.«
    »Wo fangen wir an?«, fragte Mehmet.
    »Ganz am Anfang. Ich bin Jürgen Fischer, ich werde die Akten führen, solange wir personell so knapp sind. Mag nicht ganz nach den Bestimmungen sein, aber das ist mir egal, ich mag Sabine. Sehr.«
    »Volker Müller, Hauptkommissar.« Volker nickte in die Runde.
    »Uta Klemenz. Klemenz vorne mit K hinten mit Z, sagte mein Vater immer. Er ist schon lange tot, aber ich mag keine Scherze über meinen Namen.« Sie strich sich das rot gefärbte Haar aus dem Gesicht.
    »Guido Ermter.« Er schenkte allen Kaffee ein.
    »Ayla Schmidt, bisher KK 11 Köln, nun in Krefeld«, kam es von der Tür. Dort stand eine grazile Frau in einem beigen Hosenanzug. Sie trug das glatte schwarze Haar offen über die Schultern. Ihre Haut war olivfarben, und sie hatte Nutellaaugen.
    »Eigentlich erst ab nächster Woche, doch ich bekam einen Dringlichkeitsanruf.« Sie lächelte und setzte sich an den Tisch. »Bilden wir zwei Teams?«, fragte sie, während sie sich eine Tasse Kaffee nahm.
    »Nein. Da wir überhaupt keinen Anhaltspunkt haben, wo Sabine ist, bemühen wir uns jetzt erst mal, etwas über den Toten herauszubekommen. Ich hatte in der Rechtsmedizin angerufen, aber Frau Doktor Papanikolaou war nicht zu sprechen. Jetzt warte ich auf ihren Rückruf. Der Staatsanwalt hat schließlich doch einer Obduktion zugestimmt. Vielleicht bringt uns die genaue Todesursache weiter.«
    Ermter nahm die Tüte mit den Gummibärchen aus der Tasche, legte sie vor sich auf den Tisch. »Uta und Markus, ihr geht die Nachbarn des Toten im Gatherhof befragen. Ayla und Mehmet, ihr schaut euch seine Wohnung an. Volker, du gehst das Strafregister durch. Alle Ergebnisse werden von Jürgen sortiert.« Er nahm sich zwei rote Gummibärchen. »Wir bleiben in Kontakt. Sollte nichts weiter passieren, treffen wir uns in zwei Stunden wieder hier.«
    Alle nickten zustimmend.
    »Ich fahre zum Gartenverein. Günther, du kommst mit mir«, schloss Ermter die Sitzung.

SECHS
    Zwei Löschgruppenfahrzeuge standen in der kleinen Straße, die zum Gartenverein führte. Wie Nebel lag der Qualm in der Luft über den Gärten.
    »Frau Doktor Papanikolaou«, sagte Ermter überrascht, als er die Rechtsmedizinerin erkannte. Sie stand am Tor und sprach mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr.
    »Hallo, Herr Ermter.« Papanikolaou drehte sich zu ihm um. »Sie müssen geflogen sein, ich habe doch gerade erst angerufen.«
    Verblüfft zog Ermter die Augenbrauen hoch.
    »Es sieht so aus, als wäre in den Trümmern des Hauses eine Leiche.« Papanikolaou legte die Stirn in Falten. In diesem Moment fuhr ein Rettungswagen mit Blaulicht davon.
    »Verletzte auch?« Ermter schaute dem Wagen besorgt hinterher.
    »Das ist Ihr junger Kollege, er ist zusammengebrochen.« Sie runzelte die Stirn. »Er sagte irgendetwas von seiner Freundin …«
    »Wo genau wurde die Leiche gefunden?«
    »Das Haus ist völlig ausgebrannt«, mischte sich nun der Einsatzleiter ein. »Brandverstärker. Es war ganz sicher Brandstiftung. Die Leiche liegt in den Trümmern, wir haben sie noch nicht bergen können

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