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Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Titel: Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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gehen. Nickte dann.
    Reeve humpelte zum Schränkchen hinüber und stieß einen Pfiff aus, während er die Flaschen begutachtete. »Royal Lochnagar – Sie haben einen guten Geschmack.«
    »Sie sind Schotte, Mr. Reeve?«
    »Das wissen Sie verdammt genau. Sie haben wahrscheinlich eine dicke Akte über mich. Ich wüsste gern, warum.«
    »Ich versichere Ihnen, dass ich nicht das Geringste über Sie weiß.«
    Reeve drehte sich um und lächelte. »Möchten Sie auch einen?«
    »Warum nicht?«
    Reeve schenkte die zwei Drinks ein und wandte sich wieder zu Allerdyce.
    »Lassen Sie mein Glas da stehen«, sagte Allerdyce. Er wartete, bis Reeve zum Sofa zurückgehumpelt war, und ging dann, den Revolver auf Reeve gerichtet, rückwärts zum Schränkchen. Vielleicht war das Ding nicht mal geladen, aber Reeve wollte das Risiko nicht eingehen – noch nicht. Allerdyce nahm das Glas in die Hand und wandte sich Reeve zu.
    » Slainte «, sagte Reeve und nahm einen großen Schluck.
    » Slainte «, echote Allerdyce, als würde er den Trinkspruch schon kennen.
    »Werden Sie die Polizei rufen?«, fragte Reeve.
    »Das wäre doch angebracht, nicht? Ein Mann bricht in mein Haus ein, setzt meine Hunde und meine Wachleute außer Gefecht; klingt nach einem Mann, mit dem sich die Polizei befassen sollte.«
    »Werde ich telefonieren dürfen?«
    »Was?«
    »In Großbritannien dürfen wir einmal anrufen.«
    »Sie werden schon Ihren einen Anruf bekommen.«
    »Gut, ich frag mich, welche Zeitung ich anrufen werde.«
    Allerdyce wirkte amüsiert.
    »Sie müssen nämlich wissen«, fuhr Reeve fort, »diese zwei Versager, die Sie in Schottland auf mich angesetzt haben, die haben nicht nur mir erzählt, dass sie für Sie arbeiteten, sie haben es einem ganzen Pub erzählt. Zeugen, Mr. Allerdyce. Eine kostbare Ware.« Er massierte sich wieder den lädierten Fuß.
    Allerdyce trank ein weiteres Schlückchen Whisky. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Nein? Sind Sie ganz sicher? Ich meine, wenn Sie wirklich sicher sind, muss ich mich bei Ihnen entschuldigen. Aber dann müssen Sie mir zuerst von CWC erzählen.«
    »Bitte, was?«
    »Co-World Chemicals. Die haben meinen Bruder ermordet. Oder vielleicht haben Sie das auch Ihren Leuten überlassen.«
    »Also Moment mal...«
    »Oder vielleicht haben Sie auch lediglich ein Dossier über ihn zusammengestellt. Soweit ich weiß, ist das Ihre Spezialität. Und dann haben Sie es CWC ausgehändigt und Ihre Hände in Unschuld gewaschen. Meinen Sie nicht, Sie hätten zur Polizei gehen sollen? Ich meine, als mein Bruder tot aufgefunden wurde? Aber nein, das hätten Sie unmöglich tun können, nicht? Die Polizei hätte Sie ja wegen Verabredung zu einer Straftat oder Beihilfe drangekriegt. Keine besonders gute Publicity für Alliance Investigative.« Reeve trank seinen Whisky aus.
    »Ihr Bruder...« Allerdyce verschluckte den Rest des Satzes.
    »Was?« Reeve hob die Augenbrauen. »Sie wussten von ihm, richtig?«
    »Ja, ich...« Allerdyce schwitzte. »Nein, von... Ihrem Bruder habe ich noch nie was gehört.« Aus seinem Gesicht war alle Farbe gewichen, und es gelang ihm nicht, sich zu konzentrieren. »Ich glaube, ich bin...«
    Reeve stand auf und ging sich einen weiteren Drink eingießen. Allerdyce unternahm keinen Versuch, ihn daran zu hindern. Die Hand mit dem Revolver hing an seiner Seite herunter, die andere hielt schlaff das leere Glas.
    »Ich hoffe, ich hab Ihnen nicht zu viel gegeben«, sagte Reeve von der Hausbar aus.
    »Zu... viel... was?«
    Reeve drehte sich nach ihm um und lächelte wieder. »Zu viel Birdy«, sagte er. »Ich hatte ein Päckchen davon im Schuh.«
    »Birdy?«
    »Wissen Sie was? Vielleicht sollte ich Ihnen alles über Birdy erzählen. Könnte Ihre Branche revolutionieren.« Reeve hob sein nachgefülltes Glas. » Slainte .«
    Diesmal wurde der Trinkspruch nicht erwidert.
     
    Das Schöne an burundanga ist, dass es nicht nur eine Wahrheitsdroge ist. Es macht den Probanden vollkommen willenlos. Vollkommen beeinflussbar. Der Proband wird zu einem Schlafwandler. Männer und Frauen sind Opfer von Massenvergewaltigungen geworden, nachdem sie es unwissentlich eingenommen hatten. Achtundvierzig Stunden später kommen sie wieder zu sich und erinnern sich an nichts. Amnesie. Sie könnten Banken ausgeraubt, ihr eigenes Bankkonto leergeräumt, in Pornofilmen mitgespielt oder Drogen über irgendwelche Grenzen geschmuggelt haben. Sie tun, was man ihnen sagt, ohne irgendwelche Bedenken, und wenn sie aufwachen, haben sie

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