Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
Vom Netzwerk:
Stunden; da spielt es keine Rolle, auf welcher Seite des verdammten Atlantiks Sie sich aufhalten. Morgen früh, neun Uhr dreißig, und an die Arbeit jetzt. Ich besorge Ihnen beiden die notwendigen Vollmachten, um die Bankauskünfte einzuholen.«
    Die Laseraugen von DCI Rebecca Quinn schickten ihre brennenden Strahlen durch den Raum. »Ich muss Ihnen nicht ausdrücklich sagen, wie vorsichtig wir in dieser Sache vorgehen müssen.« Sie sah auf die Armbanduhr. »Ich habe um zehn ein Treffen mit Peter Moss von Waldo, und ich werde außerdem um Rat beim Dezernat für Schwerkriminalität ersuchen – denn der nächste logische Schritt wäre eine Lösegeldforderung, und für diesen Fall sind wir nicht entsprechend ausgerüstet. Die Spurensicherung erwartet die beschlagnahmten Schachteln der manipulierten Kapseln aus Sarah McGuires Wohnung, wenn Sie mir die bitte so schnell wie möglich zum Schreibtisch bringen könnten, Irvine …?«
    Alle wandten sich Irvine zu, der die Röte ins Gesicht stieg.
    »Aber diese Packungen sind doch bestimmt gegen Manipulationen geschützt«, sagte Anderson und wandte sich vom Fenster ab. »Es ist schließlich nicht die erste Bedrohung dieser Art? Tylenol? Babynahrung?«
    »Erstens: Das ist keine Bedrohung, DI Anderson«, fauchte DCI Quinn. »Böswillige Vergiftung solcher Produkte ist Terrorismus. Dabei werden jede Menge unschuldiger Opfer in Kauf genommen. Und es genügt eine einzige Tablette, vergessen Sie das nicht. Costello und Lewis, ich möchte, dass Sie dem Zyanid folgen, sobald Mulholland seine Informationen bekommen hat.« Alle aus dem Team sahen sich betreten an. »Probleme damit? Nein? Gut! Costello, Sie haben die ganze Zeit gar nichts gesagt. Wollen Sie noch etwas hinzufügen?«
    Unbeeindruckt von dem leisen Sarkasmus in Quinns Aufforderung nutzte Costello ihre Chance. »DI Anderson hat recht – diese Verpackungen sollten eigentlich gegen Manipulationen gesichert sein«, sagte sie. »Aber ich habe mich gestern eine Weile damit beschäftigt und ausprobiert, wie ich es als Giftmischer anstellen würde. Darf ich es Ihnen demonstrieren?« Alle versammelten sich um sie, glücklich, dass es endlich einmal konkret wurde. Sie holte die Schmerzmittelpackung hervor, die Agnes ihr geschenkt hatte. »Also, der Giftmischer kauft zwei Packungen, nimmt sie mit nach Hause, löst das Sicherheitssiegel mit einer Rasierklinge und holt die Durchdrückpackung heraus.«
    Daraufhin demonstrierte sie ihrem gebannten Publikum, wie man die Folie von dem Plastikstreifen trennen konnte. Sie kippte sich die rot-weiße Kapsel in die Hand, zog sie auseinander und ließ das weiße Pulver auf den Handteller rieseln. »Ich habe in der Kantine versucht, die beiden Hälften neu zu füllen und wieder zusammenzustecken, ohne sie dabei zu verbeulen oder am Ende zu zerquetschen. Das ist fast unmöglich. Aber wenn man die eine Hälfte in der Hand erwärmt und die andere in den Kühlschrank legt, geht es viel leichter. Danach muss man alle anderen Schritte in die entgegengesetzte Richtung erledigen. Und einen umgekehrten Ladendiebstahl begehen. Und …«, fügte Costello eilig an, als hätte sie Angst, jemand könnte sie unterbrechen, »… Karen McGuire hat ein Geschichtsprojekt über den Untergang des Dritten Reiches belegt. Die Nazis haben mit Zyankali Selbstmord begangen, und es gab in ihrem Haus Bücher über den Krieg. Deshalb gehört die Familie für mich zu den Verdächtigen.«
    »Steht die Mutter denn definitiv auf der Verdächtigenliste?«, fragte Anderson und schaute in seine Notizen. »Es wäre doch der Gipfel der Dummheit, das Zeug selbst einzunehmen.«
    »Wenn man eine ganze Kapsel zerbeißt und schluckt, tritt der Tod ziemlich rasch ein«, wiederholte Costello geduldig. »Aber wenn man eine kleinere Dosis auf vollen Magen nimmt, wird das Gift langsamer absorbiert. Sie wusste, ihre Tochter war im Haus, sie wiegte sich also in Sicherheit.«
    »So«, sagte Quinn und ergriff wieder das Wort, »wenn Sie recht haben, wurden die anderen Opfer nur zufällig getötet, um uns von unserer Fährte abzubringen?«
    »Möglicherweise. Aber ich würde sagen, das Motiv Geld ist zu zwingend, um es einfach unter den Tisch fallen zu lassen«, erwiderte Costello im Brustton der Überzeugung. »Sarah war ausgesprochen neugierig, wie viel von ihrem Erbe das Feuer unbeschädigt überstanden hat. Ihr gehören jetzt alle vier Wohnungen, wissen Sie …«
    »Costello«, unterbrach Quinn sie. »Sind Sie sich eigentlich bewusst, was

Weitere Kostenlose Bücher