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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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Sie da reden? Nicht jede Frau, die gelegentlich etwas zu Mittag isst, ist gleich eine Soziopathin, die zum Vatermord neigt.«
    »Mir ist das ernst!«
    »Genau das bereitet mir Sorgen.«
    Gail Irvine kam nervös mit der zerknüllten Headeze-Packung aus Sarah McGuires Haus dazu. Quinn warf einen beiläufigen Blick auf die Packung und gab sie zurück, damit sie ins Labor geschickt wurde. Sie wirkte müde, fast geschlagen, aber dann holte sie tief Luft und tippte mit ihrem Kugelschreiber in ihre Handfläche. »Nur falls Geld hier wirklich das Motiv sein sollte, dürfen wir das Management von Waldo nicht vergessen; wer steckt in finanziellen Schwierigkeiten, wessen Exfrau hat Schulden …? Wir setzen Irvine darauf an. Was auch immer für Schmutzwäsche aufzutreiben ist, wühlen Sie darin herum, Irvine.« Quinn richtete sich auf und fuhr schroff fort: »Genau, wir verfolgen beide Stränge. Waldo als mögliches Ziel eines Unbekannten« – sie nickte Costello zu, als würde sie sagen wollen gut gemacht  – »und die Möglichkeit, dass Sarah McGuire oder auch eine andere Person versucht, einen Mord zu vertuschen, indem sie weitere begeht.«
    »Wie sieht es eigentlich mit Überwachungsvideos aus?«, fragte Anderson. »Aus dem Laden?«
    »Nur Leute, die Lebensmittel kaufen«, meinte Quinn. Sie klopfte sich die Hände aneinander ab. »Vielleicht sollten wir einen zweiten Blick darauf werfen, sobald wir einen Verdächtigen ausgelotet haben.«
    Lewis hatte mit ein paar von ihren Tabletten herumgespielt. »Sehen Sie sich mal mein Cetirizin an; daran kann man unmöglich etwas manipulieren.«
    »Na, dann werden Sie wohl nicht durch Gift sterben, wie?«, murmelte Costello vor sich hin. »Schade.«
    »Solche beschissenen Kinderschänder sollte man an den Eiern aufhängen«, grunzte Littlewood, als er zum dritten Mal gegen Andersons Schreibtisch stieß.
    Er war nicht gerade der Prototyp des Schnelldenkers. Er war ein Detective alter Schule, groß und barsch, und wenn er in der Wache bleiben musste, fühlte er sich wie im Käfig eingesperrt. Also schritt er hin und her und murmelte Flüche und kratzte sich an allen erdenklichen Stellen seines Körpers.
    Anderson hatte den Eindruck, Littlewood treibe sich aus einem bestimmten Grund bei ihm herum, aber er hatte Geduld. Sein Telefon klingelte und zeigte die Nummer von zu Hause; er ging nicht dran. »Wenn Sie schon an sich herumfummeln müssen, könnten Sie es nicht irgendwo anders erledigen? Ich komme auch ohne solche Ablenkung zurecht. Können Sie sich das vorstellen – Quinn hat mich gerade angewiesen, Leute zu suchen, die sich die Hunderte von dummen Anrufen anhören, die wir demnächst erhalten, weil dieser Idiot O’Neill hunderttausend Pfund Belohnung auf Hinweise ausgesetzt hat, die zur sicheren Heimkehr dieser Jungen führen. Fünfzigtausend für jeden! Und jetzt kommt’s: Ich soll zu diesem netten Mann gehen und mich bedanken.«
    Littlewood blieb stehen. »Das ist doch noch gar nicht bestätigt, wer hat das denn durchsickern lassen? Ich dachte, wir würden der Sache Einhalt gebieten.«
    »Das würde seiner PR-Abteilung ähnlich sehen, es einfach weiterzugeben. Dann steht die Zentrale dumm da, wenn sie nicht zustimmt. Manche Leute wären allein auf das Gerücht, es gäbe Fünfer, bereit, ihre eigene Großmutter zu verkaufen.«
    Littlewood beugte sich über Andersons Schreibtisch und stützte sich auf die gespreizten knorrigen Nikotinfinger. »Sie besuchen heute also noch Rogan O’Neill«, sagte er leise.
    »Ich dachte, das hätte ich eben erwähnt, oder etwa nicht?«
    »Sie und Costello werden ihn hübsch bei Laune halten, damit er die Belohnung nicht zurückzieht.« Littlewood beugte sich weiter vor und sprach Anderson ins Ohr. »Und Sie müssen sich bei ihm für das Sicherheitspersonal bedanken, das er uns heute Nachmittag spendiert.«
    »Woher wissen Sie das alles?«
    »Es ist mein Job, alles zu wissen.«
    Anderson roch den abgestandenen Tabakgeruch auf der Haut seines Kollegen und sah dessen nikotingelbe Haare in der Nase. »Und? Raus damit, Littlewood, ich bin ja nicht blöd.«
    »Offiziell macht er nur diesen Aufruf und spendet das Geld. Inoffiziell verfolge ich meinen eigenen Plan.« Littlewood zuckte mit den Schultern. »Costello, kommen Sie mal rüber, ja? Könnten Sie O’Neill fragen, wann er hergekommen ist – und herausfinden, wann seine Crew hier eingetroffen ist?«
    Sie ging zu den beiden und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, während er ihr

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