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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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erzählte, wohin Anderson und sie gehen würden.
    »Und seien Sie nett zu ihr , seiner kleinen Magersüchtigen. Freunden Sie sich mit ihr an«, sagte Littlewood.
    »Wozu?«
    »Tun Sie es einfach. Plaudern Sie mit ihr. Finden Sie heraus, wer bei ihnen ist und warum, finden Sie heraus, ob Rogan nach all der Zeit immer noch die gleiche Crew hat – Mixer, Roadies –, vor allem Dec Slater und Jinky Jones. Seien Sie schön freundlich, der gute Cop, der wissbegierige Cop. Tun Sie, als wären Sie von ihm hingerissen, schmeicheln Sie ihm – das können Sie doch.«
    »Ich kann ihm erzählen, dass ich mal sein Tambourine Girl war.« Sie ignorierte Andersons Grinsen. »O ja! Ich wurde aus dem Publikum ausgewählt, saß auf seinem Stuhl, und er hat für mich gesungen.«
    »Dieser Sexprotz mit Halbglatze? Ich dachte, diese ganze Tambourine-Girl-Geschichte sei nur ein Vorwand, um den hübschesten Mädels aus dem Publikum an die Wäsche zu gehen«, brummte Littlewood. »Und was Besseres als Sie hat er nicht aufgetrieben?«
    Costello lächelte zuckersüß.
    Anderson zog die Augenbrauen hoch. »Was soll dieses Lied eigentlich bedeuten? Das einzige Gute daran ist doch dieses gehauchte ›Goodnight‹. Ich habe es schon zweimal auf Beerdigungen gehört … da läuft mir echt ein Schauer über den Rücken.«
    »Was ich ja zu gern wissen würde, Costello«, fuhr Littlewood fort und beugte sich wieder über den Schreibtisch, »haben Sie sich anschließend von ihm bumsen lassen?«
    »Na, das werden Sie wohl nie erfahren«, meinte Costello. Sie wandte sich ab und summte: Say hello to the tambourine girl.
    Als sie das Glasgow Hilton betraten, bemerkte Colin Anderson die Wut, die in ihm brodelte – Wut auf Lewis und Irvine, auf Quinn, auf seinen Beruf, auf Brenda. Wut auf den Santa Claus und diese ganze Weihnachtszeit. Er war mit Costello von der Wache aus um Rogans Hotel herumgegangen, da die Straßen wegen des Basars und Rogans Aufenthalt gesperrt waren. Er war erleichtert, weil Costello ihn begleitete. Sie konnte es durchaus genießen, wenn geschwiegen wurde, sie brauchte nicht ständig zu plappern. Anderson dankte Gott, dass man ihn nicht mit Kate Lewis losgeschickt hatte; die hätte er vermutlich inzwischen erwürgt.
    Kurz bevor sie die Hotellobby betraten, sagte er: »Können Sie mir einen Gefallen tun, Costello? Brenda hat zu tun, und Helena hat mir angeboten, Peter abzuholen und zum Basar mitzunehmen. Könnten Sie bei ihr anrufen und ihr sagen, ich würde ihr Angebot gern annehmen? Und wenn Sie dazu jetzt irgendeinen Kommentar ablassen, sind Sie eine tote Frau.«
    »Natürlich, Boss«, sagte Costello und konnte sich ihr fieses Grinsen kaum verkneifen.
    Im Fahrstuhl standen sie schweigend da und schauten zu, wie das grüne Licht die Stockwerknummern hinaufkletterte. Costello wartete, bis sich die Tür aufschob. »Colin? Ist das eine CD in Ihrer Tasche, oder freuen Sie sich einfach, Rogan zu sehen?«
    »Hören Sie auf«, sagte Anderson aus dem Mundwinkel, während sie der hübsch aufgedonnerten Empfangschefin ihre Dienstausweise zeigten.
    Anderson richtete seine Krawatte und klopfte auf die Jacketttasche, in der die Greatest Hits von Rogan O’Neill steckten, die Vik Mulholland ihm mitgegeben hatte, damit er sie signieren lassen konnte. Vik war ziemlich sauer gewesen, weil er zu diesem Besuch nicht mitgehen durfte.
    Costello hatte sich Rogan O’Neill als dunklen, gebräunten Typ vorgestellt, der an den Schläfen ein wenig grau wurde, in einem dicken weißen Bademantel durch seine Luxussuite im Hilton lief und den Champagner in Strömen fließen ließ. Stattdessen saß er in einem zerknitterten blauen Trainingsanzug in einem Sessel, aß eine Orange und zupfte mit den Stummelfingern die Stücke auseinander. Wie immer trug er einen Ohrring, einen Ring in Sternform am kleinen Finger und eine Goldkette um den Hals. Obwohl er durchaus gealtert wirkte, wobei sein wahres Alter schwer zu schätzen war, sah er immer noch irrsinnig gut aus.
    »Oh, Kacke, die Bullen«, sagte er mit breitestem Glasgower Akzent und freute sich über ihre Ankunft, weil er sich entsetzlich langweilte. Und außerdem schien er Ärger mit seiner Pediküre zu haben, die seinen Fuß auf einem Gestell balancierte.
    »Wenn wir ungelegen kommen, warten wir draußen«, sagte Costello, der unbehaglich zumute war bei dem Gedanken, ihren Star zu befragen, während er sich die Zehennägel schneiden ließ.
    Die Pediküre, die zu seinen Füßen kniete, hatte ein Skalpell in

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