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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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denn deine letzte Sklavin gestorben?«, fragte die Pediküre.
    »An Blutvergiftung, also pass auf, was du mit diesem Skalpell anstellst.«
    »Liebling, nicht doch«, sagte Lauren in ihrem honigsüßen kanadischen Akzent.
    »Wie finden Sie denn Schottland, Miss McCrae?«, erkundigte sich Anderson.
    »Sie ist aus dem Scheißflugzeug gestiegen, und da lag es direkt vor ihren Füßen! Meine Güte, ihr von der Polizei stellt immer dumme Fragen.«
    »Schottland gefällt mir«, antwortete Lauren unbeirrt. »Vielleicht ein bisschen viel Regen, aber sonst sehr schön, denke ich.« Sie warf Costello einen Blick zu, lächelte schüchtern und sah wieder zur Seite.
    »Sie ist aus Toronto«, sagte Rogan und kaute gleichzeitig ein Stück Orange. »Die haben es kalt da, und die haben es nass da, aber sie mischen Kälte und Nässe nie.«
    »Wann sind Sie denn angekommen?«, fragte Costello. Freunden Sie sich mit ihr an. Seien Sie nett zu ihr …
    Lauren lächelte sie an. »Mein Gott, haben Sie gesehen, in welchem Zustand meine Haut war? Völlig egal, wie gut man den Flüssigkeitsverlust ausgleicht, man kann es trotzdem sehen.«
    Costello nickte mitfühlend und stellte fest, dass sie auf ihre Frage keine Antwort bekommen hatte.
    Lauren reichte Rogan seine Cola, und ihre Hand zitterte dabei leicht. Sie bewegte sich leise tippelnd und nervös wie ein Rennpferd.
    Nervös? Verängstigt? Wachsam … Costello suchte nach dem richtigen Wort.
    Die Pediküre nahm eines ihrer Werkzeuge, das aussah wie eine Eisenfeile.
    »Zu meiner Zeit wären wir mit so ’nem Ding aus dem Barlinnie-Knast ausgebrochen.« Dann fiel Rogan ein, mit wem er sich unterhielt. »Nicht, dass ich da je gesessen hätte – lange.«
    Costello versuchte es erneut.
    »Haben Sie eigentlich noch die gleiche Bühnencrew wie damals?«, erkundigte sie sich. »Oder haben Sie die unterwegs verloren?« Costello bemerkte wohl, dass Anderson sie ansah.
    Vielleicht war es nur Einbildung, doch Rogan zögerte kurz, ehe er antwortete, als denke er darüber nach, was er sagen wolle. »Nein, die Jungs sind bei mir geblieben. Wir haben uns mit acht kennengelernt, und wir sind immer noch die besten Freunde … und das ist keine PR, das ist einfach Tatsache. Verstehen Sie, ich kann es nicht leiden, von Jasagern umgeben zu sein, und die beiden sagen mir, wo es langgeht. Jinky Jones und Dec Slater. Wir halten zusammen.«
    »Das kann ich ohne Zweifel bestätigen«, seufzte Lauren, und zwar mit einer Verbitterung in der Stimme, die Costello nicht entging. Und sie spürte noch etwas, ein leichtes Schwanken in ihrer Haltung, als hätte sie eine kleine Lüge untergebracht. »Er hat sie letzte Woche schon rübergeschickt, damit sie sich die Burg vor uns ansehen konnten. Am Ende ziehen die womöglich bei uns ein. Wieder einmal.« Sie klang nicht gerade begeistert.
    »Und jetzt sind sie auch hier?«, hakte Costello nach.
    »Ja, wenn wir unterwegs sind, sind auch sie unterwegs. So ist das schon seit einer Ewigkeit«, sagte Lauren, spreizte ihre Finger und begutachtete ihre perfekten Fingernägel.
    Rogan O’Neill wandte den Kopf rasch um, und sein joviales Gehabe hatte sich verflüchtigt. Die Pediküre hielt mitten in der Bewegung das Skalpell an.
    »Lauren ist schwanger. Ich möchte, dass mein Sohn auf schottischem Boden geboren wird, deshalb kaufen wir eine Burg. Also, dann gehen Sie mal schön zu Ihren Chefs zurück und sagen ihnen, ich würde für das gesamte Sicherheitspersonal auf dem Basar bezahlen, was immer es kostet. Schicken Sie mir einfach die Rechnung. Ich lasse es nicht zu, dass irgendwelche kleinen Kinder gekidnappt werden, während sie auf Santa Claus warten.« Viel schlechter hätte er den Rausschmiss der beiden Polizisten nicht verhehlen können.
    »Wir geben das an unsere Vorgesetzten weiter. Und wir bedanken uns für Ihre Hilfe.« Costello ging zur Tür, und Anderson folgte ihr.
    »Aua!« Rogan zog plötzlich den Fuß zurück; ein kleiner Tropfen Rot bildete sich an seinem großen Zeh.
    »Oh, Rogan, tut mir schrecklich leid.«

17
     
    Peter Anderson war schrecklich aufgeregt. Er hatte zwanzig Minuten in der Schlange vor dem Zaun der Rowanhill-Grundschule gewartet. Daraufhin hatte er Santa Claus mit kalter Hand vorsichtig eine Pfundmünze gereicht und geflüstert: »Ein Computerspiel und ein Drachenpuzzle. Und einen Hund. Wenn es mit dem Hund nicht klappt, kann ich dann einen Goldfisch haben?« Nun hatte er kurz nachgedacht und hinzugefügt: »Danke schön, Santa Claus.«
    Santa

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