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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Mit diesem Verband auf der Nase würde ich mir das Gesicht dabei verbrennen.«
    Ich reichte ihm eine Zigarette und gab ihm Feuer. Er tat ein paar tiefe Züge und sagte dann: »Mein Gott, schmeckt die komisch!«
    Dann rauchte er schweigend weiter. Drüben am Schreibtisch kratzte Sandra Birks Feder über das Papier. Als er die halbe Zigarette aufgeraucht hatte, hörte sie auf zu schreiben, las den Brief noch einmal durch und reichte ihn ihrem Bruder.
    »So, jetzt bist du hoffentlich zufrieden«, sagte sie. »Du würdest die eigene Schwester bis aufs Hemd ausziehen, nur um einem miesen Freund was zuzuschanzen.«
    Nachdem er den Brief zweimal durchgelesen hatte, sagte er: »So geht’s wohl.«
    Er faltete den Bogen zusammen und steckte ihn ein. Dann sagte er zu mir: »Also los, mein Guter, an die Arbeit! Das Mädchen heißt Sally Durke. Sie wohnt in den Milestone Apartments. Gehen Sie hin zu ihr, und werden Sie gleich ganz massiv, heizen Sie ihr gleich ordentlich ein. Behaupten Sie frech, daß sie Morgan versteckt hält, und drohen Sie, daß Sie sie verhaften lassen werden wegen Beihilfe oder was Sie ihr sonst aufbinden wollen. Sagen Sie ihr, Sandra habe die Scheidungsklage eingereicht, wolle sie mit hineinziehen und sei drauf und dran, Morgans gesamtes Vermögen zu vereinnahmen. Sagen Sie aber kein Wort von dem Brief, den Sandra mir gegeben hat. Tun Sie so, als wären Sie von der Polizei... Nee, das glaubt Ihnen ja doch keiner... Auf jeden Fall werden Sie sehr massiv!«
    »Und dann?« fragte ich.
    »Dann müssen Sie sie beobachten, sie wird Sie zu Morgan hinleiten.«
    »Morgan kommt nicht zu ihr?«
    »Der denkt nicht daran, viel zu gerissen. Er steht mit ihr in Verbindung, aber er ist kein solcher Trottel, daß er in eine derartige Falle rennt, er weiß doch, daß die Polizei hinter ihm her ist.«
    Ich wandte mich an Sandra Birks. »Haben Sie ein paar gute Fotos von Ihrem Mann?«
    »Ja«, antwortete sie.
    »Sie finden Bilder von ihm in den Zeitungen«, bemerkte Bleatie.
    »Weiß ich. Aber die taugen nichts.«
    »Ich habe ein paar Schnappschüsse von ihm und eine gute Atelieraufnahme«, sagte Sandra.
    »Geben Sie mir lieber die Schnappschüsse.«
    »Würden Sie dann bitte mal mitkommen.«
    Ich nickte Bleatie zu.
    »Viel Erfolg, Lam«, sagte er und streckte sich auf dem Bett aus. Seine Lippen schienen lächeln zu wollen, es ging aber nicht.
    »Wenn du fertig bist, Sandra, komm wieder und gib mir die Tablette. Ich habe das Gefühl, in einer halben Stunde wird meine Nase anfangen, gemein weh zu tun. Warum hast du auch nicht aufgepaßt, wo du hinfuhrst.«
    »Nicht auf gepaßt! Typisch! Vorhin hast du noch behauptet, der andere Wagen wäre absichtlich in uns ’reingefahren. Wenn du doch nur einmal bei deiner...«
    »Schon gut! Lam interessiert sich nicht für die geschwisterlichen Gefühle der Familie Thoms.«
    Sie durchbohrte ihn mit ihren Blicken. »Hat lange genug gedauert, bis du zu dieser Erkenntnis gekommen bist«, sagte sie und stürzte aus dem Zimmer. Ich folgte ihr und machte die Tür hinter mir zu.
    Alma Hunter blickte besorgt auf: »Hast du den Namen?« fragte sie gespannt. Sandra Birks nickte grimmig. »Das walte Gott!« zischte sie. »Und die kann sich vielleicht auf was gefaßt machen!«
    Sie ging direkt durchs Wohnzimmer ins Schlafzimmer. »Kommen Sie hier herein, Mr. Lam«, forderte sie mich auf.
    Ein Doppelbett stand im Schlafzimmer, an den Wänden hingen Bilder. Es waren teure Möbel, mit vielen geschliffenen Spiegeln dran.
    »Ich habe hier in meinem Toilettentisch ein Fotoalbum«, sagte sie. »Setzen Sie sich drüben hin - oder vielleicht setzen Sie sich lieber hier aufs Bett, weil ich neben Ihnen sitzen möchte. Wir gehen die Fotos zusammen durch, und Sie können sich ’raussuchen, was Sie haben wollen.«
    Ich nahm auf dem Bett Platz. Sie öffnete eine Schublade ihres Toilettentisches, nahm ein Fotoalbum heraus und setzte sich zu mir.
    »Was hat Ihnen mein Bruder über mich erzählt?« fragte sie.
    »Gar nichts weiter.«
    »O doch. Er... Er ist ein ganz gemeiner Kerl, und wenn er zehnmal mein Bruder ist.«
    »Wir wollten ein Foto von Ihrem Mann suchen«, erinnerte ich sie. »Ist hier eins drin?«
    Sie schnitt eine kleine Grimasse, indem sie die Nase kräuselte und sagte: »Vergessen Sie nur nicht, für wen Sie arbeiten.«
    »Tu ich ja gar nicht.«
    »Also?«
    Ich hob fragend die Augenbrauen.
    »Ich will wissen, was Bleatie über mich gesagt hat.«
    »Gar nichts weiter.«
    »Hat er gesagt, daß ich

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