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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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wir aber bis jetzt auf diesem Gebiet noch keine Ergebnisse. Ich habe gerade mit le Houde gesprochen, und der hat mir gesagt, dass der Bericht am Montag oder Dienstag bei uns sein wird. Sie haben anderthalb Tage lang die Villa Zephir auf den Kopf gestellt, aber da sie nicht wissen, wonach sie eigentlich suchen, glaube ich kaum, dass es von dieser Seite her einen Durchbruch geben wird.«
    »Ein blutiger Fingerabdruck auf dem Sprungturm wäre doch nicht schlecht, oder?«, schlug Rooth vor. »Von jemandem, den wir in der Kartei haben.«
    »Le Houde hätte so etwas sicher schon erwähnt«, entgegnete Van Veeteren. »Wer will anfangen? Heinemann?«
    Kommissar Heinemann wechselte die Brille und befragte seine Aufzeichnungen, die er seit Menschengedenken und aus unerschütterlicher Gewohnheit in blaulilafarbenen, abgegriffenen Heften vermerkte. Laut einer Theorie von Reinhart hatte er irgendwann im Laufe seiner schulischen Karriere eine Unmenge davon als Prämie für Fleiß und gute Noten bekommen, und es gab eigentlich nichts, was dieser Hypothese widersprach.
    »Ja, hm, also…«, begann Heinemann. »Zuerst also dieser Aarlachausflug, nicht wahr?«
    »Warum nicht?«, fragte der Kommissar.
    »Hm. Es ist eindeutig belegt, dass Frau Hennan ihr Haus in Linden so gegen acht Uhr am Donnerstagmorgen verließ. Das bezeugt die Nachbarin. Außerdem hat sie bei Exxon an der Autobahnauffahrt getankt, die können sich dort noch an sie erinnern, sie hat einen Kaffee und ein Käsebrotchen gekauft und…«
    »Weiter«, sagte der Kommissar.
    »Ja, sicher. Also, außerdem ist belegt, dass sie in Hendermaags Geschäft in der Keyserstraat in Aarlach so ungefähr zwischen zwölf und Viertel vor eins war. Sie hat sich dort Geschirr angeguckt und zwei Sätze Teller bestellt, die hatten sie nämlich nicht auf Lager… von einer Serie, die Osobowsky heißt, königlich minzgrün… sechs Suppenteller und sechs normale flache. Sie hat eine Anzahlung von hundert Gulden getätigt, den Rest bei Lieferung, hm, ja, dazu wird es für sie wohl nicht mehr kommen…«
    »Und dann?«, ermahnte Reinhart ihn.
    »Dann hat sie den Laden verlassen.
    »Aha?«, warf Reinhart ein.
    »Ich weiß nicht, wohin sie dann gegangen ist.«
    »Wie lange dauert es, nach Aarlach zu fahren?«, fragte Münster. »Drei Stunden?«
    »Höchstens«, nickte Reinhart. »Sie kann um vier Uhr wieder zurück gewesen sein. Was bringt uns das?«
    »Es ist uns nicht gelungen herauszubekommen, wann sie zurück war, oder?«, wollte Münster wissen. »Sie kann auch noch andere Dinge erledigt haben.«
    »Sicher«, sagte der Kommissar. »Hat ein paar Flaschen Sherry gekauft, beispielsweise. Sonst noch etwas, Heinemann?«
    »Es ist nicht zufällig so, dass sie auch auf dem Heimweg bei Exxon gehalten hat?«, wollte Rooth wissen.
    »Leider nicht«, antwortete Heinemann.
    »Sonst noch etwas?«, wiederholte Van Veeteren.
    »Ja«, murmelte Heinemann und blätterte in seiner Kladde. »Ich habe mir außerdem ein wenig diese Firma angeschaut, wie wir verabredet hatten. Hennans Firma… G. Enterprises, er hat den gleichen Namen benutzt wie in den USA, offensichtlich gibt es nichts, was das verbietet. Aber bisher scheint es nicht viele Geschäftsbewegungen gegeben zu haben… außer dass er es im Mai angemeldet und ein kleines Büro in der Landemaarstraat in Linden gemietet hat,… nein, eigentlich gar nichts.«
    »Was?«, fragte Rooth.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Reinhart. »Eine Firma, die überhaupt nichts macht?«
    »Das ist ja nicht verboten«, erklärte Heinemann. »Üblicherweise ist es zwar so, dass man irgendwelche Geschäfte betreibt, aber auf jeden Fall scheint es bei ihm nicht so gewesen zu sein.«
    »Muss man denn nicht irgendeine Zielsetzung oder so angeben?«, fragte Münster. »Zumindest für das Finanzamt?«
    »Doch, Hennan hat unter Spezifikation ›Handelstätigkeiten‹ geschrieben. Aber das besagt ja nicht viel. Ich werde mir das natürlich noch genauer anschauen.«
    »Natürlich«, nickte der Kommissar mit einem schweren Seufzer. »Und das war soweit erst einmal alles?«
    Heinemann nahm seine Brille ab und begann sie mit seinem Schlips zu putzen.
    »Ja«, gab er zu. »Fürs Erste.«
    »Wunderbar«, sagte Reinhart.
    »Ja, zweifellos«, knurrte der Kommissar. »Nun gut, wir machen weiter. Vielleicht mit Rooth und Jung?«
    Rooth berichtete etwas verhalten von seinem Besuch bei Elizabeth Hennan und stellte zusammenfassend fest, wenn es jemals ein Riesenarschloch gegeben habe,

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