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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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fassen gekriegt. Übrigens kam er gerade von der Beerdigung seiner Mutter, war nicht besonders gut drauf. Was Hennan und Philomena McNaught betrifft, so hat er eine Theorie, die ich stehenden Fußes unterschreiben würde. Er hat sie auf diesem Trip in die Wildnis umgebracht… sie erwürgt oder erschossen oder ihr den Kopf mit einer Axt abgeschlagen, was auch immer… sie dann einen Meter tief in die Erde eingebuddelt… oder einen Yard, um die Quelle korrekt zu zitieren… und dann angegeben, sie wäre verschwunden. Dieser verdammte Nationalpark ist ungefähr so groß wie Irland, es würde einigen Aufwand bedeuten, zu versuchen, sie zu finden.«
    Van Veeteren verließ seine Wetterstation und nahm hinter dem Schreibtisch Platz.
    »Das haben wir doch immer schon gewusst«, sagte er.
    »Was?«, wollte Münster wissen.
    »Wenn Mörder insgesamt so viel Verstand hätten, die Leichen anständig loszuwerden, dann würden wir nicht so viele von ihnen schnappen. Wir können nur dankbar dafür sein, dass die Leute nicht gelernt haben, diese einfache Regel zu befolgen. Dann hatte er also nichts für uns Hilfreiches anzubringen, dieser Horniman?«
    »Nichts«, fasste Reinhart zusammen. »Aber er ist ebenso überzeugt davon wie wir, dass Jaan G. Hennan ein verdammter Schweinehund ist.«
    »Ein Schweinehund?«, brummte der Kommissar und zwinkerte Reinhart zu. »Machst du schon keinen Unterschied mehr zwischen Schweinehunden und Mördern?«
    »Man kann problemlos beides sein«, erklärte Reinhart. »Wie ist es denn Rooth und Jung auf ihrer Jagd nach dem Mittäter gegangen? Das ist doch wohl der Punkt, in dem wir einen Durchbruch haben müssen, oder?«
    »Bis jetzt nichts Neues«, stellte Van Veeteren fest und starrte wieder ins graue Wetter hinaus. »Leider. Sie haben so an die zwanzig Namen, und nachdem sie sich die vorgenommen haben, werde ich mich selbst mit denen unterhalten, die interessant erscheinen. Ich habe von Rooth unter allen Umständen fünf gefordert… auch wenn es nicht einen Einzigen gibt, der wirklich interessant ist.«
    »Wir müssen den finden, der etwas weiß«, sagte Münster. »Es ist nicht das erste Mal, dass wir nach so einem Schlüssel suchen.«
    »Nein«, bestätigte Van Veeteren. »Aber das Problem in diesem Fall ist möglicherweise, dass derjenige, der mit dem Wissen dasitzt, identisch mit dem Mörder selbst ist. Was mit sich bringen kann, dass er es vorzieht, den Mund zu halten.«
    »Auch das wäre nicht das erste Mal«, sagte Münster.
    Reinhart nickte und schaute dabei hilflos drein.
    »Es ist ja so verdammt einfach, dass man wahnsinnig werden könnte«, knurrte er. »Dieser Teufel mietet sich einen Gorilla, der die Drecksarbeit für ihn erledigt, zahlt ihm eine anständige Summe Geld, und wir kriegen ihn nicht zu fassen. Keinen von beiden. Übrigens, reden wir hier dann auch noch von Mord… wenn er die Handlung, buchstäblich gesehen, nicht selbst ausgeführt hat.«
    »Natürlich«, nickte Van Veeteren. »Anstiftung zum Mord beispielsweise, da gibt es einige Varianten, die zur Auswahl stehen. Das kann auch so acht, zehn Jahre bringen. Doch du vergisst ein paar Kleinigkeiten.«
    »Das weiß ich selbst«, sagte Reinhart.
    »Zum Ersten«, fuhr der Kommissar fort, »müssen wir beweisen können, dass Barbara Hennan nicht durch einen Unfall gestorben ist, wie G. es behauptet. Zum Zweiten müssen wir beweisen, dass Hennan tatsächlich einen Mörder beauftragt hat. Ehrlich gesagt sind wir noch in keinem der beiden Punkte sehr weit gekommen, oder?«
    »Ich weiß«, wiederholte Reinhart. »Ich bin ja nicht von gestern. So eine Scheiße… aber irgendwie beginnt es mir langsam zu gefallen, dass unser freier Detektiv alles im Suff ausgeplaudert hat.«
    »Wieso das?«, fragte Münster.
    »Weil ich ein noch schlechteres Gefühl gehabt hätte, wenn wir Hennan schon in diesem Stadium wieder hätten laufen lassen müssen. Jetzt gibt es wenigstens einen Prozess.«
    »Stimmt«, nickte Van Veeteren. »Ich bin geneigt, dir zuzustimmen. Aber es besteht natürlich immer das Risiko, dass der Richter die Verhandlung absetzt, wenn er meint, es bringt eh nichts. Auch wenn der Staatsanwalt offensichtlich bereit ist, den ganzen Zirkus durchzuziehen. Ich weiß nicht, wer es sein wird, aber es gibt ja den einen oder anderen, der sich um die Meinung der Allgemeinheit so viel schert wie ein reißender Bär um eine Beerenlaus.«
    »Sehr poetisch«, sagte Reinhart. »Du denkst an Hart?«
    »Sicher«, bestätigte Van Veeteren.

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