Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein mit Leib und Seele - Band 06

Sein mit Leib und Seele - Band 06

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
Vom Netzwerk:
Lässigkeit und Zärtlichkeit, aus „Sie“ und „du“. Ich beschließe, noch eine letzte Nacht
inkognito
in seinem Bett zu verbringen, und schwöre mir, dass ich im Morgengrauen aufstehen und alle Spuren meiner Anwesenheit beseitigen werde. Ich schlafe unruhig, seine Gegenwart sucht mich heim, sein noch viel zu stark anwesender Geruch reicht, um mich durcheinanderzubringen und in meinem Körper ein Feuer zu entfachen. Im Morgengrauen wache ich auf und in mir brennt noch immer ein ungestilltes Verlangen. Ich habe Angst, dass ich nur noch an ihn denken kann. Ich werde durch ein Türläuten aus meinen Träumereien gerissen. Wer ist das? Ist es schon Charles? Das wäre zu schön. Weiß jemand anderes, dass ich hier bin? Dann kann es bedauerlicherweise wohl nur Élisabeth sein. Trotzdem bin ich aufgeregt, als ich die Tür öffnen gehe. Es ist ein junger Mann, der Alines Luc ähnlich sieht.
    „Guten Tag. Monsieur Delmonte hat mich gebeten, für ihn eine Statue abzuholen.“
    „Was? Wann denn? Und wer sind Sie überhaupt?“
    „Eliott, der neue Assistent. Hallo. Und Sie müssen seine Freundin sein. Er hört nicht auf, von Ihnen zu reden.“
    „Wirklich?“
    „Und ich muss sagen, dass ich ihn da voll und ganz verstehe ...“
    Ich lächle. Ich glaube ihm kein Wort von dem, was er gerade gesagt hat, Charles hat nichts mit einem schwärmerischen Mädchen gemein. Aber ich kann das Verlangen des jungen Mannes in seinen Augen erkennen. Ist das Ganze ein Scherz?
    „Das ist sehr freundlich, aber ich bin über diesen Vorgang nicht informiert worden. Kann das nicht bis heute Abend warten, bis er wieder da ist?“
    „Eben nicht. Die Statue soll mit auf einen LKW verladen werden, der in einer Stunde aufbricht. Ziel ist eine Biennale in Rom, Monsieur Delmonte wird Ihnen davon erzählt haben.“
    „Natürlich. Aber das ist wirklich sehr unangenehm, da ich noch nie von Ihnen gehört habe ...“
    „Lassen Sie es gut sein, ich verstehe das völlig, an Ihrer Stelle hätte ich sicher genauso gehandelt. Wir werden seine Rückkehr abwarten, da wir ihn nicht telefonisch erreichen können, während er im Flieger sitzt. Und dann, sei's drum, mieten wir eben einen neuen LKW. Wenn wir einen finden. Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie belästigt habe, Madame.“
    „Nein, gut, wissen Sie was, Eliott, nehmen Sie sie mit.“
    „Sind Sie sicher?“
    „Ja, ja. Machen Sie schon.“
    „Sie retten mir das Leben!“
    Sofort bereue ich, was ich gerade gesagt habe, aber da ist es schon zu spät. Eliott nimmt die Statue der Petrovska-Schwestern mit, die im Eingangsbereich thront und nun im Fahrstuhl verschwindet. Ich habe keine Zeit, über die Konsequenzen nachzudenken, denn ich habe einen Termin mit Madame Duval. Draußen regnet es. Schnell komme ich an unserem Treffpunkt an. Sie verspätet sich. Telefon. Sie ist dran.
    „Emma, ich werde ein paar Minuten später kommen, können Sie sich irgendwo ins Trockene setzen?“
    „Warten Sie einen Augenblick. Ja. Auf dem Platz gibt es ein Fast-Food-Restaurant. Holen Sie mich dort ab?“
    „Ja, sehr gerne. Bis gleich.“
    Ich bestelle einen Kaffee und einen Muffin und gehe in die Richtung des freien Platzes, den ich ausfindig gemacht habe, als mich jemand am Arm festhält. Ich muss spinnen, es ist François Du Tertre.
    „Was machen Sie hier?“
    „Dasselbe wie Sie, schönes Kind, ich bringe mich vor den Elementen in Sicherheit. Wissen Sie, wer gesagt hat: 'Das Leben schwingt wie ein Pendel von rechts nach links, vom Leid zum Ärger'?“
    „Ronald McDonald?“
    Er lacht aus vollem Halse und ich finde ihn überraschenderweise sympathisch.
    „Sie sind selbstsicherer geworden, Emma. Sie sind nicht mehr die etwas tollpatschige Studentin von vor ein paar Monaten. Sie sind viel begehrenswerter geworden.
    Diese Szene ist wunderbar absurd, ich hätte sie gerne noch etwas länger anhalten lassen, aber ich entdecke Madame Duval am Eingang. Die Arme hat wahrscheinlich noch nie einen Fuß in ein solches Etablissement setzen müssen.
    „Ich muss mich leider verabschieden, ich werde erwartet“, sage ich und deute auf meine Kundin.
    Du Tertre ist ganz blass geworden.
    „Emma, ich weiß nicht, was Sie sich beweisen wollen, aber Sie spielen da ein gefährliches Spiel.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Spielen Sie nicht mit Alice. Dabei können Sie nur verlieren.“
    „Alice? Da liegen Sie falsch, sie heißt Madame Duval, sie ist meine Kundin, ich arbeite jetzt in einer Immobilienagentur.“
    „Alice Duval,

Weitere Kostenlose Bücher