Seine einzige Versuchung
so oft wie möglich.“
„Damit Du Dich daran gewöhnst?“
„Ich weiß nicht, ob ich mich jemals daran werde gewöhnen können…“, musste er zugeben. Elli befand den Moment für geeignet, ihm ebenfalls ein Geständnis zu machen:
„Ich muss Dir auch etwas beichten.“ Er horchte auf:
„Was kommt denn jetzt? Hoffentlich keine Männergeschichten…“
„Doch!“ Er wandte sich von ihr ab und klang plötzlich wieder sehr ernst:
„Dann will ich es nicht hören.“
„Auch nicht, wenn Du der Mann bist, um den es geht?“ Neugierig drehte er sich wieder um und sah sie erwartungsvoll an:
„Dann bin ich bereit, eine Ausnahme zu machen.“
„Aha, so schnell änderst Du also Deine Meinung!“
„Elli, Du beherrscht schon lange die Kunst, mich auf die Folter zu spannen. Wenn Du nicht gleich gestehst, entdecke ich womöglich doch noch eine entfernte Verwandtschaft mit Mr. Hyde…“ Er deutete mit seinen Fingern an, sie zu kitzeln.
„Bitte nicht! Du hast gewonnen! Du erinnerst Dich doch noch, als ich krank war?“
„Wie könnte ich das vergessen?“
„Als das Fieber noch ziemlich hoch war, hat mir meine Fantasie einen Streich gespielt…“ Sie errötete. Benthin ahnte, dass schon bald sein nächstes Geständnis würde folgen müssen... Zögerlich fragte er:
„Inwiefern?“ Elli ermahnte sich heimlich, sich zusammenzureißen - wenn er ihr so freimütig seine kleinen Sünden gestand, sollte es für sie ebenso keinen Hinderungsgrund geben:
„Ich… also, ich habe von Dir geträumt.“
„Das klingt gut, oder war es ein schlechter Traum?“
„Nein, im Gegenteil…“ Sie zögerte.
„Also, was nun?“
„Der Traum war… wie soll ich sagen? Er wirkte so echt, dass ich mir erst nicht sicher war, ob es wirklich nur ein Traum war… Du hast mich berührt… auf eine Art und Weise, die… nun ja…“
„Ja…?“ Er war gespannt, wie sie sich ausdrücke würde.
„Es war… ziemlich…“ Er genoss es, wie sie versuchte, sich um die Worte herumzudrücken.
„Ziemlich… was ?“
„Es war ziemlich… unschicklich…“
„Du hast etwas Unschickliches von mir geträumt?“ Er tat empört. „Wie konntest Du nur?! Womöglich hat es Dir auch noch gefallen?!“ Elli senkte beschämt den Kopf. Er hatte seinen Spaß an der kleinen Scharade, die er ihr nun nicht länger antun wollte:
„Und dann habe ich mich auch noch zu Dir ins Bett gelegt - gib‘s zu!“
„Aber woher weißt Du…? Oh…“ Er feixte. Auf einmal verstand sie, was er ihr mit seinen Worten zu sagen versuchte: „Dann habe ich also nicht geträumt, und Du hast wirklich…?“ Zur Bestätigung nickte er ihr anerkennend zu:
„Gut kombiniert, Dupin 3 ! …Hilfe…! Gnade!“ Schon hatte er sich einige Fausthiebe von Elli eingefangen, die ihn noch mehr zum Lachen reizten: „Wenn ich gewusst hätte, dass Du gewalttätig bist, hätte ich Dich doch lieber nicht geheiratet, meine wilde Amazone!“
„Schämst Du Dich nicht, eine kranke Frau, die nicht richtig bei Bewusstsein ist, zu bedrängen?“
„Doch… Das war… ziemlich daneben!“ Er krümmte sich vor Lachen.
„Schön, dass Du Deinen Spaß hast!“ Benthin fing sich wieder ein wenig:
„Du hast ja Recht! Ich habe mich hinterher in der Tat noch eine ganze Weile dafür geschämt... Aber es war einfach zu aufregend, endlich mit Dir im Bett zu sein… Allerdings kann ich es mir leider nicht verkneifen, anzumerken, dass ich mich damals nicht ganz des Eindruckes erwehren konnte, Du hattest selber Spaß an der Sache. Und das, obwohl Du krank warst…“
„Nun ja, ich muss zugeben, dass es mir nicht unangenehm war…“
„Welch‘ ein Zugeständnis einer unbeugsamen Verdächtigen!“
„Sind wir hier vor Gericht? Wenn hier einer verdächtig ist, dann ja wohl Du!“ Benthin war in seinem Element:
„Ich gelobe Besserung, Euer Ehren, auch wenn ich meine Schandtat nicht ernsthaft bereue! Sind Sie wenigstens bereit, Ihre Mitschuld einzugestehen, Sie eigensinnige Person…?“ Elli druckste herum. „…oder muss ich erst Zwangsmaßnahmen anordnen, um Sie zu einem umfassenden Geständnis zu bewegen?“ Er griff nach ihrem Haar im Nacken und zog leicht daran, so dass sich ihr Kopf ein wenig nach hinten bog und sein Mund freien Zugang zu ihrem Hals bekam. Elli versuchte wenig überzeugend, ihn wegzuschieben:
„Sie wollen mich doch nicht etwa in den Hals beißen? Das ist gesetzeswidrig!“
„Ich liebe es… gegen das Gesetz zu verstoßen, das einem Ehemann das
Weitere Kostenlose Bücher